Also ich habe gerade einen „kinderhassenden“ Hund, wenn auch nur momentan in Pflege. Er hat schlechte Erfahrungen gemacht und ist nicht der Typ, der DESWEGEN einfach von den bösen Kindern weggeht. Er behält sie durchgehend im Auge, kann aufgrund dessen null entspannt mit anderen Hunden toben, wird unsicher in der unmittelbaren Nähe und wenn das Kind vielleicht schreit, wegläuft und fällt (direkt vor ihm), würde ich für nichts garantieren. „Für nichts garantieren“ meint übrigens nicht das gnadenlose Zerpflücken des Kindes, sondern möglicherweise ein Biss aus Angst, Unsicherheit, der Situation raus oder wie auch immer. Und keiner kann mir erzählen, dass das dann auch bei einer entspannten Mami keine Folgen für den Hund hätte..
Man muss halt auch immer im Hinterkopf behalten, dass Kinder sich nicht alle optimal verhalten, wenn sie sich durch einen Hund bedroht fühlen - nicht einmal die Kinder, die den Umgang mit Hunden in der Familie gewöhnt sind (denn diese Familienhunde haben eher selten ein Problem mit Kindern..)
Und durch 45 kilo unsicheren Hund, der niemals den Blickkontakt zum Kind abreißen lässt, fühlt man sich schnell mal eben bedroht..
Man kann halt selten von seinen wohlerzogenen Kindern auf die Kackbratzen anderer schließen („Kackbratzen“, wie vor kurzem erst erlebt: Papi bringt seine Schratze mit auf die Hundewiese, welche in der Mitte rumrennt und versucht möglichst vielen Hunden im vorbeirennen am Schwanz zu reißen – bis es einer Hand voll Hundehaltern dann gereicht hat.)
Mit dem Hund hier wird natürlich enorm an dieser Sache gearbeitet, aber so schnell ist das nun mal nicht zu überwinden. Ich nehme also sowieso schon zu 150 % Rücksicht und lasse den Hund nicht mal im Wald frei laufen, weil mir schließlich Familien mit Kindern entgegenkommen KÖNNTEN, von Stadt und Co ganz zu schweigen (denn alles andere will ja auch trainiert werden).
Die Einzige Möglichkeit auf entspannten Freilauf mit Artgenossen gibt es also nur auf solchen eingezäunten Hundewiesen (die ich mit meinen eigenen Hunden privat übrigens meide
). Und ich frage mich, WO der kinderhassende Hund denn nun mehr Rechte hat, als das Kind, dass ausgenommen vom Erotikshop eh schon überall geduldet werden muss?! Der Hund, der aufgrund seiner Vergangenheit permanent an der Leine bleiben muss, sicherheitshalber nicht überall mitdarf etc.?
Und noch eine Überlegung weiter, gehen wir beispielsweise mal von einer alleinerziehenden Mutti aus, die ihre Zeit mit Hund UND Kind verbringen möchte und sich nicht dafür entscheiden muss, wen von beiden sie heute mal woanders parkt. Kann denn die nicht zum Beispiel in den Wald gehen? Oder einen Feldweg, oder x-beliebige Wiese wählen? Braucht sie, nur weil sie das Kind auch mit dabei haben will denn auch unbedingt die eingezäunte HUNDEwiese?
Muss wieder der Hund auf das Kind Rücksicht nehmen, oder ausnahmsweise mal das Kind auf den Hund?
Klar, wenn es nur diese eine Auslaufmöglichkeit in einer großen Stadt oder so gibt ist’s blöd, aber die Argumente, die ich in dieser Richtung herausgelesen habe waren schon ziemlich in die Richtung, als hätte die arme Frau keine andere Möglichkeit..
ICH würde woanders hin gehen, aus Rücksichtnahme, wie ich es für bzw. wegen meinem Hund aus tausend Gründen eh schon z.T. tun muss, z.T. freiwillig tue.
Ich finde es nicht zu viel verlangt, EINEN Bereich zu schaffen, an dem ich auch den Kinderhasser mal rennen lassen kann, ohne permanent Kontrollblicke Richtung Eingangstür werfen zu müssen..
Übrigens wurde die Hundewiese hier inzwischen unterteilt: ein abgesperrter Bereich in den keine Kinder dürfen und ein weiterer, bei dem es jedem frei steht, allerdings auch hier mit der Bitte Ball- und Fangspiele zu unterlassen. Für mich eine tolle Lösung!