Es tut so verdammt weh, Wolf nicht mehr dabei zu haben. Und das nach so kurzer Zeit. Wir wussten ja, dass es im Prinzip jeden Tag passieren konnte. Schließlich wurden ein Hospizplatz für ihn gesucht. Ich hatte gedacht, dass ich damit leichter umgehen könnte, als bei Balu , der ja fast 13 Jahre bei uns war. Aber denkste Puppe, egal ob 13 Jahre oder 5 Monate, es muss wohl an seinem Wesen gelegen haben.
Ich hatte beim ersten Anblick seines Fotos so ein komisches Gefühl. Er musste her kommen. Und ich habe mich nicht in Ihm getäuscht. Mein rationales Denken hat da völlig ausgesetzt. Egal welche Argumente meine Frau gegen eine Aufnahme gebracht hat, ich habe immer dagegen gehalten. Das hat Sie dann auch klar so kommuniziert, sich dann aber irgendwann damit abgefunden. Und Sie hat dann auch bei der Betreuung von Wolf voll mitgezogen. Meinen ewigen Dank und Respekt dafür ist Ihr sicher. Meine Frau sagte dann irgendwann auch: mach es nie wieder, aber sie ist dankbar dafür, dass ich mich in Bezug auf Wolf über Sie hinweggesetzt habe.
Durch Wolf sind wir zu Kuvasz- Fans geworden. So ein feines , sanftes Wesen und doch so erhaben und souverän. Er ist in seiner Wachsamkeit nie nach vorne gegangen, auch wenn fremde Menschen das Grundstück betreten haben. Einmal melden und gut war. Vielleicht war das auch ein Grund, warum er aussortiert wurde, wer weiß.
Ich muss mich auch bei meinen anderen Hunden bedanken. Ohne Sie hätte Wolf niemals so schnell sein Mißtrauen abgelegt. Oskar hat ihn ja sofort freundlich begrüßt, ihm um die Schnautze geleckt. Der kleine Troll war es auch, der mit seiner Albernheit Ansätze von Spielverhalten bei Wolf ausgelöst hat. Enny hat mit ihrer Distanzlosigkeit Menschen gegenüber Wolf gezeigt, dass Menschen nicht unbedingt blöd sind. Wenn ich in die Knie gegangen bin, kam Enny natürlich sofort an und drückte ihren Kopf an meine Schulter. Dann kam Oskar dazu und schließlich Wolf. Er hat so schnell gelernt, dass Nähe durchaus angenehm sein kann. Gruppenkuscheln war eines seiner highlights. Und das hat geholfen, Vertrauen aufzubauen. Zum Schluss kam Er dann regelmäßig alleine an und forderte seine Streicheleinheiten ein, indem Er seinen Kopf in meinen Schoß drückte ( ich vermisse das so sehr ). Nach jeder Mahlzeit drückte Er sich auch erstmal vehement an meine Beine, als ob Er sich bedanken wollte. Liebe geht wohl wirklich durch den Magen.
Ach Mensch ich wollte eigentlich keinen Nachruf schreiben, nun ist es trotzdem einer geworden. Muss aufhören, vor lauter Pipi in den Augen sehe ich nichts mehr...