@bürste: man kann sogar feststellen, dass es in jeder Diskussion mehr werden, was mich wirklich freut. Wenn ich daran denke, wie das vor einigen Jahren war - da kam verschämte Zustimmung per pn, und Äußerungen wie "man kann das ja nicht öffentlich schreiben", "die schmeißen mich aus meinem Verein", "dann hacken alle auf mir rum", "dann wird meine Hundeschule niedergemacht" undundund.
Mittlerweile ist das Ding zwar verboten, aber es haben auch viele Leute den Schritt gemacht sich weiterzubilden, und irgendwann stolpert man einfach automatisch über das TIG. Wer dann lernt statt zu mauern kann solch einen Blödsinn nicht mehr von sich geben, wie er immer noch manchmal geäußert wird.
@Matze: Die Hunde, die Seminare, die Videos usw. sieht sich doch eh nur der an, der ernstes Interesse an der Sache hat - die anderen können sich doch gar nicht leisten, ihre Hauptargumente entkräften zu lassen
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@Stinker: Du bist also allen ernstes der Meinung, dass ein Überschreiten der Schmerzgrenze beim Hund "diskret" und "nicht ohne weiteres ersichtlich" ist???
Wie soll das denn funktionieren, Hunde drücken bereits sehr lange vor der Schmerzgrenze Dinge wie Unwohlsein, Unangenehmes, Meideverhalten etc. aus, man muss nur hinsehen. Über Dinge wie Ausdrucksverhalten bei Caniden lernt man übrigens in jedem TIG-Seminar mindestens so viel wie in hochgepriesenen (und viel teureren
) Seminaren mit dem Thema "Calming Signals".
Was die "flachen Kenntnisse" angeht: Streite dich mit dem Dipl-Ing. der biomedizinischen Technik, auf dessen Buch ich meine Äußerungen unter anderem stütze. Von dem könntest du bestimmt noch was lernen - obwohl, der hat sicher auch keine Ahnung
.
Auf deine Wortverdrehungen habe ich jedenfalls keine Lust mehr, man sollte schon fair bleiben. Wenn hier von "Stromstößen" und "mit Schmerzen traktieren" die Rede ist, dann ist es durchaus angebracht darauf hinzuweisen, dass es um Niedrigströme geht. Wenn du daraus dann konstruierst, dass ich keinen Zusammenhang zwischen Strom und Spannung herstellen kann, dann ist das einfach nur armselig und allerunterstes Niveau.
Andererseits freut es mich wirklich: Offenbar gehen auch dir die Argumente aus
.
@matty: Wir clickern auch im SD, auf einem HuPla reicht das meistens noch entfernungsmäßig. Aber wenn man z.B. an den jagdlichen Einsatz denkt, wo dann tatsächlich in 100 oder mehr Metern Entfernung positive und negative Konsequenz zuverlässig und punktgenau gegeben werden kann - das geht nicht mit dem Clicker (und 'ne 100m Schleppleine stelle ich mir super vor
).
@Gilette: Wenn der Hund ganz offensichtlich keinen Spaß auf dem Platz hatte, sondern aufgrund von Zwängen (psychische="dir zuliebe") gelaufen ist - dann wäre eine "Dis." für mich in Ordnung. Genau das zu verhindern ist doch Sinn der Sache. Und genau deshalb sieht man so wenig Windhunde auf Hundeplätzen: Die haben selten Spaß da.
Wieso liegt der Richter falsch, wenn er Meideverhalten und "nicht freies Arbeiten" bemängelt, wenn du doch selber von der nicht vorhandenen Motivation schreibst?
Dass jemand, der seine Hunde gut behandelt und positiv ausbildet mit dem Urteil "Dis." nicht glücklich wäre ist mir völlig klar - aber ob der Hund keine Lust hat, weil er verprügelt wurde, oder weil es ihm zu heiß ist: Die momentane Unlust, das unangenehme Gefühl für den Hund ist identisch, und genau das sollte es nicht geben, nicht für etwas so Unwichtiges wie Sport.
So wie du die ganze Situation vor der Prüfung schilderst wäre ich an dem Tag nicht auf den Platz gegangen (sondern eher in den Wald an einen schönen Bach
).
Ein "Dis." müsste in meinen Augen normal werden, wenn ein Hund offensichtlich auf der Prüfung nicht da sein möchte. Damit würde dann nicht zwangsläufig ausgedrückt, dass der HF brutal ist, sondern einfach nur, dass an diesem Tag der Hund keine Prüfung laufen will. Das wäre doch ok und schließt Wetter, Motivationsmangel, Meiden etc. ein - jedenfalls müsste kein Hund mehr auf den Platz, der nicht will. Und das wär' 'ne gute Sache.
Ich muss dir allerdings absolut Recht geben, wenn du rassebedingte Unterschiede im Ausdrucksverhalten ansprichst: Die gibt es unbestritten in extremer Ausprägung, "sprechende Hunde" wie Malis z.B. zeigen dir sofort deutlich jeden "Pups" an, während z.B. ein Berner Sennen schon aufgrund der körperlichen Merkmale längst im wirklichen Meiden ist, bevor man es bemerkt - wenn man mit der Rasse nicht vertraut ist.
LG
Mareike