Puppyclip schrieb:
@Watzmann
Falls noch Unklarheiten herrschen sollte: ICH BIN GENERELL GEGEN TT (auch in der Diensthundeausbildung).
DU schreibst doch, daß Du auch ohne TT in der Lage bist, beim Hund zu erreichen, was Du Dir vorstellst. Wieso benutzt Du das denn überhaupt? DAS versteh ich eben nicht, auch WENN mir klar ist, daß Diensthunde auch durchaus "abgesichert" werden müssen. Ist es nicht einfach nur, weil der Hund vielleicht trieblich zu hoch gefahren wird?
@Scully
Klar für das "Aus" und auch dafür, daß der Hund im Wirkungsbereich des HF steht- beim revieren z.B..
1.) Dass es Wege gibt ohne TT heisst nicht, dass diese für den Hund angenehmer sind
2.) Nicht trieblich hochgefahren, sondern trieblich hoch gelagert. In der Schutzhundeausbildung ist ein ausgereifter Trieb nötig, und bei gewissen Übungen ein entsprechendes Alter, da manche Merkmale (z.B. aktives Aggressionsverhalten) erst so ca. ab 2 J. ausreifen. Wenn ich jetzt vorher schon am jungen Hund rummache, dass es nicht so weit kommt, schiess ich mir selbst ins Knie, und tue auch dem Hund nix Gutes.
Eine Einwirkung (gleich welcher Art), die ein Tun oder Unterlassen des Hundes zur Folge hat, ist immer Zwang. Beim jungen Hund brauch ich zwar weniger davon, er ist aber auch noch nicht so widerstandsfähig. Wenn ich jetzt die Triebentwicklung hemme, egal wie, ist das für den Hund nicht lustig, auch wenn ich nach meinem eigenen Dafürhalten "eh nur ganz sanft" eingewirkt habe. In dem Moment, wo der Hund die gewünschte Wirkung zeigt, ist er gehemmt...und technische Perfektion ist Ende der Triebentwicklung.
Man sollte dem Hund schon Zeit zur Entwicklung und Reife geben, bevor man ausbildet.
3.) Die Einsatzmöglichkeiten im Schutzdienst sind vielfältig, Aus, Revieren, Eskorten, Ablage etc.
Der Hund lernt erst ohne SD die Kommandos und Übungen, wenn aber dann der SD-Helfer als Gegner am Platz ist, ist dessen Reiz ungleich grösser, als die positive Bestätigung fürs Ausführen einer Übung, die er von mir erwarten kann. Deshalb die Erinnerung mittels Impuls (ich könnte ihm auch eins über die Rübe hauen, aber so was mach ich nicht), und dann die Bestätigung durch den Helfer. Der Hund lernt nun, sein Treibziel durch Einhalten bestimmter Regeln zu erreichen, ohne dass er treiblich gehemmt werden muss.
Auf Grund des Alters und der Vorausbildung, bewirkt die Erinnerung keine Hemmung, sondern der Hund fokussiert sich auf den Augenblick des "Dürfens" und wird dann trotz Gehorsam noch explosiver.
Schutzdienstausbildung ist ein eigenes Kapitel, mit normaler Erziehung oder Begleitausbiuldung icht zu vergleichen. Nicht jeder Hund soll SD machen, weil nicht jeder Hund in der Lage ist, entsprechend zu reagieren. Ich mach nur mit Hunden SD, die die nötige Veranlagung haben.
Gut veranlagte Hunde haben Spass daran, Spass am Kampf, am Einsatz des Körpers und an der psychischen Herausforderung.
Und nur solche Hunde überstehen die Ausbildung ohne Schäden, d.h. sie bleiben absolut klar im Kopf (mit meinem Diensthund gehe ich in Kindergärten).
Die zweite Möglichkeit wäre es, SD nur als Beutespiel auszubilden.
Das liegt mir nicht, drum mache ich es nicht.