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Ich sage nicht, dass man es nicht als antisemitische Tat bezeichnen darf. Das war es ganz klar. Aber er beschreibt in seinem Pamphlet deutlich auch einen geplanten Anschlag auf eine Moschee. Und auf linke Einrichtungen. Da war nur gerade wohl kein passender Feiertag zur Verfügung. Aber er wird schon nicht durch Zufall in ner Dönerbude gelandet sein. Eine eher nicht jüdische Einrichtumg in der es einen der Toten gab. Er sprach ja explizit von Juden, Kanaken und Linken.
Wäre es ein reines Antisemitismus-Problem in Deutschland, könnte ich mich ja beruhigt zurücklehnen. Betrifft mich ja nicht. Bin kein Jude, meine Familie auch nicht, und die 2 jüdischen Freunde... naja... Kollateralschaden. Dann haben ja nur "die" ein Problem. Nicht ich.
Heißt nicht, dass ich so denke, aber Mensch neigt dazu sich vor vermeintlichen Gefahren abzugrenzen.
So ist es aber nicht. Wir haben ein Problem. Wir alle die nicht rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Ideologie folgen. Wir alle sind Ziele, wir alle sind schneller Opfer als man gucken kann und wir alle sollten dagegen laut werden.
Den Anschlag auf eine antisemitische Einzeltat runterzubrechen wiegt in vermeintlicher Sicherheit, denn es war weder nur das eine und noch weniger das andere.
Es war ein Anschlag auf all unsere Werte für die Deutschland heute steht (oder stehen möchte). Auf unsere Demokratie, Toleranz, Weltoffenheit und Religionsfreiheit.
Gestern waren es Juden. Morgen sinds Moslems, oder (vermeintlich) Linke, Homosexuelle, Sinti/Roma oder Behinderte, oder, oder, oder.
Für mich ist das Problem größer als "nur" Antisemitismus
Also was mich so allgemein nervt ist immer dieses blabla ohne dass echt mal was passiert.
Also dieses "Ja, es darf keine Nazis/keinen Antisemitismus/keinen Ausländerhass geben und man gedenkt den Opfern, aber es wird dann irgendwie doch nichts dagegen getan.
Das finde ich in D sehr ausgeprägt und da kann ich verstehen, dass sich die Betroffenen allein gelassen fühlen und sauer werden.
Hier hab ich 3x gucken müssen, weil ich erst dachte es sei vom Postillon.
Wohl der perfekte Gast für eine Talkrunde.
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Man muss weder Geschichte noch Politikwissenschaft studiert haben, um den tieferliegenden Grund für das Erstarken der Nazis (und damit sind jetzt alle gemeint, die aus diesem braunen Sumpf kriechen) herauszufinden. Es hat nach 1945 keine wirkliche Entnazifizierung gegeben.
Danke für den BeitragNaja nö. Kollektivschuld find ich auch kacke.
Ich fühle mich nicht schuldig. Ich bin nicht schuldig. Die Schuldigen sterben aus.
Aber Verantwortung fände ich gut. Die Verantwortung, aus den Fehlern unserer Großeltern zu lernen und sowas nie wieder zuzulassen. Und das auch an unsere Kinder weiterzugeben.
Ich bin mit meinen Aliens nicht ins KZ um ihnen eine Erbschuld einzubläuen. Aber sie sollen das Grauen kennenlernen, das von Deutschen verursacht wurde. Sie sollen lernen auf Anzeichen zu achten, den Mund aufzumachen und Courage zu zeigen. Und vor allen lernen sie, dass der Rassegedanke ein ausgemachter Haufen Sch.eiße ist, denn wenn gehören wir alle der Rasse Mensch an.
Also doch, mit Schuld darf und sollte mal Schluss sein, denn sonst wird das einem Miteinander ewig im Weg stehen. Und das bräuchten wir jetzt mehr als je zuvor.
Ja, jetzt schon.@Nune @DobiFraulein das meinte ich ja auch. Vllt. hab ich mich verquer ausgedrückt.
Es gibt eben viele Menschen, die sagen (zurecht) es gibt keine Kollektivschuld. PUNKT. Und damit ist für die dann Schluss. Nix mit Verantwortung. Ich hoffe, es wird deutlich, was ich meine.
In den USA ist das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß oft sowas von strange.
Ja, ich denke, da ist es ähnlich.
Von wegen Täter-Opfer-Beziehung. Das macht ein unbelastetes Miteinander von beiden Seiten aus schwer.
Das mit dem "Nicht zum Kindergeburtstag kommen" persönlich Nehmen erlebe ich hier eher mit Türken. Als ich neulich eine Einladung absagen musste, weil wir verreist waren, wusste ich genau: Die Kinder müssen jetzt mindestens zweimal zusammen spielen (einmal dort und mindestens einmal auch bei uns), damit das nicht damit endet, dass das Ü nie wieder eingeladen und ich nur noch kühl gegrüßt werden...
Daran habe ich mich brav gehalten und wir mögen uns noch.
Ansonsten mischt es sich hier auch eher zögerlich (am ehesten noch über die Kinder) - aber so krass segregierend wie in den USA habe ich das hier bisher nicht erlebt.