so, nochmal ein Update mit neuem Blutbild. Kreatinin wieder gestiegen aber damit war wohl zu rechnen...
Nö, wieso? Die Infusionen sollten doch sie doch
zumindest weitgehend stabil halten. Jedenfalls bei einer insuffizienten Niere...
Wobei insgesamt hast du schon einen Stillstand reingebracht seit den Infusionen. Ihre Werte zeigen immerhin, dass Nichtstun eindeutig die schlechteste aller Möglichkeiten war.
Natrium/Kalium Quotient wieder aus dem Ruder...
Damit hätte ich jetzt schon eher gerechtnet.
Anämie verstärkt sich, erhöhte Thrombo- und Monocyten
Auf einzelne Werte zu starren bringt nie was.
Anämie ist schön und gut, aber die wichtigste Frage ist hier schon mal,
welche Art von Anämie ist das.
In jedem Fall schon mal eine völlig ungebremste, du hast hier ein sich kontinuierlich verschlechterndes Bild seit Mai. Guck dir mal den Verlauf der Erys an, da siehst du es am eindeutigsten (trotz wechselnder Labore!!).
Dann wäre eine wichtige Frage, ob es eine regenerative Anämie ist oder nicht. Anhand der vorhandenen Werte kann man diese Frage nicht beantworten, die dazu notwendigen Parameter fehlen.
Danach würde es dann weitergehen: im Falle einer regenerativen Anämie, könnte man dann noch gucken, ob es vielleicht eine Infektanämie ist oder eine Mangelanämie, usw.
Ich
vermute eine Infektanämie, aber wirklich dingfest machen kan ich dir das nicht, weil die Werte die eindeutigere Hinweise geben würde als das widersprüchliche Bild von MCH/MCH/MCHC fehlen.
T 4 ist zu hoch, also halbieren wir die Gabe von Thyroxin.
Schon, aber : ich bin mir nicht sicher, ob ich das noch so 100%ig im Kopf habe, aber ihr habt doch auf Höchstwert getestet, oder? Bzw. nicht ganz. Nur für meine Bewertung...
Zwei grundsätzliche Dinge:
1. TSH stimuliert die Schilddrüse dazu, T4 zu produzieren. Bei einer "echten" SDU ist deshalb TSH hoch und T4 trotzdem zu niedrig (= SD braucht den vollen Antrieb durch TSH und produziert trotzdem zuwenig T4).
2. T4 ist aber nur die Speicherform, was der Organismus braucht ist das freie T4 (frei heisst, nicht an Speichereiweiss gebunden). Korinthenkacker wie ich bestehen deshalb auch immer auf der Bestimmung aller SD-Werte. Den fT4-Wert hast du erstmalig jetzt bestimmt. Und daran kannst du sehen, dass du eine niedrig-normale Lage hast.
Also wenn überhaupt, dann ist Bonnie immer noch in einer Unterfunktion.
Passt nicht zusammen, gell?
Wie es ursprünglich
war, lässt sich jetzt nicht mehr feststellen. Im Grunde hast du aber die gleiche Situation wie damals bei Frau Kiki auch. Zum einen keinerlei SD-typische Symptomatik anhand derer du eine Dosierung einstellen könntest. Die Werte sind nur die Feinjustierung.
Zum anderen eine unsinnige Lage, ähnlich wie bei Frau Kiki damals, "will" sich die SD offensichtlich nicht richtig einstellen lassen.
Nimmst du also Körpersignale ernst, dann sieht das nach einer Reaktion der SD aus, die sich den Gegebenheiten im Organismus anpasst. Und deshalb eben trotz der Hormongaben nicht im Traum daran denkt, dem Körper soviel mehr SD-Energie zur Verfügung zu stellen, wie du das über die Hormongaben zu erreichen versuchst.
Die Dosis zu halbieren ist deshalb bestimmt eine gute Idee. Hast du in 4 Wochen bei TSH und fT4 kein völlig anderes Bild, würde ich von einer reaktiven SDU ausgehen und das Zeug ausschleichen.
Hab gerade nochmal mit der Tierärztin gesprochen. Am Donnerstag machen wir einen ACTH Test, sie hält Addison zwar nicht für wahrscheinlich aber ich will das jetzt einfach noch ausgeschlossen haben.
Auch wenn ich so gerne damit liebäugele, aber für wahrscheinlich halte ich ihn ehrlich gesagt auch nicht. Dafür gibt es mir insgesamt viel zu viel Hinweise auf einen infektiösen Prozess.
Sinnlos ist der Test aber trotzdem nicht und das nicht nur wegen eines Ausschlusses. Wenn wir mal hypothetisch von einer Infektion ausgehen, dann kämpft Bonnie's Organismus nun seit gut sechs Monaten dagegen an. Das schlaucht nicht nur den ganzen Körper als solchen, sondern die Nebennieren im Besonderen. Was man auf alle Fälle sehen wird, ist wie fit die Nebennieren noch sind. In Anbetracht des Na/K-Quotienten ist diese Frage durchaus nicht unwichtig.
Kleiner Tipp: achte mal darauf, ob du zwischen 1. und 2. Blutabnahme irgendwelche Auffälligkeiten an Bonnie beobachtest. Das sollte normalerweise
nicht der Fall sein.
Über Epo haben wir auch gesprochen, hier in Deutschland steht das Epo für Hunde und Katzen nicht zur Vrfügung, deshalb müsste man auf das menschliche Epo zurück greifen, sie meinte dafür ist es noch etwas zu früh. In vier wochen nochmal schauen wie sich die anämie entwickelt...
Puuuuh - der Anämie nur zuzugucken, bringt euch net wirklich weiter. Guck dir das Bild der Erys an, dann kannst du selbst prophezeien, dass die sich eigentlich auch weiterhin nur verschlechtern
kann. Und bevor du Bonnie's evtl. eh schon völlig ausgelutschtes Knochenmark mit einem überflüssigem EPO unnötig noch weiter antreibst, würde ich erstmal die Retikulozyten bestimmen lassen. Das wäre das mindeste.
irgendwas (chronisch?) entzündliches geht im Körper vor aber wo und was..??
Eigentlich sieht man es im Blutbild. Und zwar sehr eindeutig. Durch deine schöne Auflistung wird es wirklich unübersehbar. Für mich zumindest.
Diskussionen darüber hab ich mit Ärzten schon zigfach geführt, immer mit dem selben negativen Ergebnis: sie glauben es einfach nicht.
Ich denke, ich weiss, was bei Bonnie mindestens schon mal ganz eindeutig absolut nicht in Ordnung ist. Ob das jetzt eine zwangsläufe Folge oder die alleinige Ursache selbst ist - auch dafür ist der ACTH-Test ganz gut.
Vergiss mal einfach alles, was du weisst und was du dir evtl. an Bewertungen angelesen hast und schau dir die Laborwerte einfach nur mal an und überlege, was dir am meisten auffällt. Und nimm deine Aufstellung, nicht die Originale. So wie du es aufgelistet hast, das ist genau der Blickwinkel, den du brauchst.
Einfach ein Antibiotikum geben hält sie für gefährlich, weil das ja auch wieder die Niere belastet, also auch da in 4 Wochen nochmal schauen.
Yepp. Einfach ein Antibiotikum zu geben, ist schon allein deshalb gefährlich, weil man es ja gar nicht gezielt aussuchen kann. Also ein Allerweltsmeterbreit-Antibiotikum, dass ihr sämtliche noch vorhandene gesunde Bakterienflora abräumt. Außerdem könnte es tatsächlich auch kurzfristig etwas bringen, sofern sich aufgrund einer geschwächten Lage irgendwo Entzündungen entwickelt haben.
Ich frage mich außerdem wo ist diese Riesenmenge an Triglyceriden hin???
Hm. Das ist eigentlich keine Frage, mit der man beginnen sollte.
Das ist in etwa so, als würdest du mit einer Lupe vor einem Bild stehen und dich fragen "was will mir der Maler mit diesen zwei großen runden Kreisen sagen?". Du würdest niemals darauf kommen, dass es Augen sind und du vor der Mona Lisa stehst.
Die Triglyzeride sind also schon mal einer der Punkte, die dir selbst schon mal auffallen, wenn du etwas weiter weg stehst und dir nur mal das Gesamtbild betrachtest. Von Anfang an. Triglyzeride also. Was noch?
Sylvia, du hast dir in den letzten Monaten so unglaublich viel an Wissen angeeignet, und du kennst deine Bonnie soo gut .... Ich werde jetzt gar nicht mehr viel dazu sagen, ich werde dir nur dabei helfen, selbst auf meinen grundsätzlichen Verdacht zu kommen. Dann bekommt dieser Niereninsuffizienz-Wahnsinn wenigstens noch seinen Sinn. Zu wissen, dass man sich selbst durchaus vertrauen darf, auch bei so komplexen Themen - ist unglaublich wichtig.
Hätte
ich diese Sicherheit schon im August gehabt, würde Cara vielleicht noch leben. Zumindest müsste ich mir jetzt nicht vor Augen halten, dass ich mich so dermaßen immer wieder habe verunsichern lassen.
Macht auch nix, wenn wir das vor Donnerstag nicht mehr hinkriegen. Die paar Tage reissen es auch nicht raus. Außerdem ist deine derzeitige Behandlungsstrategie mal gar net so falsch - wie du vielleicht aus deiner Aufstellung auch herauslesen kannst.
Lass aber auf alle Fälle bitte (!) die Retikulozyten mit bestimmen und eine Eiweiss-Elektrophorese wäre auch seeehr gut und hilfreich. Die gibt schon ganz gute Hinweise bei Infektionen/Entzündungen und macht deshalb so oder so absolut Sinn.
Da ihr ja den ACTH-Test macht: nur für den Fall, dass: bitte die anderen Laborwerte unbedingt aus der ersten Blutabnahme bestimmen lassen, nicht aus der zweiten.