Es sei eben denn, dass er genau das bei seinen Elterntieren sicher stellen möchte.
Wozu will er mit besonders rassetypischen Elterntieren züchten, wenn er MIschlinge produziert? Ein Labradoodle Mischling ist weder sonderlich rassetypisch für einen Labbi, noch für einen Pudel.
Ausstellungen sind für einen Mischlingszuechter absolut sinnlos, da gibt es auch nichts "sicherzustellen: Mischlinge sind immer mehr oder weniger "Ueberraschungspakete" , man kann nicht sagen, ob sich nun der Labbi mehr durchsetzt oder der Pudel, und die Nachkommen sind in aller Regel auch optisch sehr uneinheitlich.
Es hat ja seine Gründe, dass nicht jeder zum VDH kommen kann und sagen "Hallo, ich hab nu seit 2 Jahren einen Labrador, laßt mich doch mal Richter spielen."
Eben.
Weil für den Laien ein Labbi aussieht wie der andere und er die Unterschiede nicht sieht. . Und wenn man z. B. Doodles produzieren will, ist es völlig schnurz, ob der Papa nun ein super rassetypischer Labbi war oder nicht - da das durch die Mixerei verlorengeht.
Eben weil bei der ZZL auch Dinge geprüft werden, die man als "Otto Normal Halter" gar nicht so beurteilen kann.
Was fuer Dinge meinst Du da?
Darüber hinaus kenn ich auch 2 Züchter, die zwar den Richterschein haben, aber nie die eigenen Hunde richten würden, weil sie befürchten da nicht so objektiv zu sein, denn da
kann der Wunsch vom eigenen Schatzilein Nachkommen zu haben schonmal ne rosa Brille aufsetzen.
Nochmal: Das ist bei Hybridzucht EGAL. Weil die F1-Generation nicht einheitlich ist. Das ist unter anderem ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Rassehundezucht und Mischlingsvermehrung. Bei der Rassehundezucht kann man Vorhersagen, wie die Nachkommen aussehen werden. Bei der Mischlingsproduktion nicht.
Gesundheitszeugnis ist, wenn man sich nicht grad einen TA sucht, der dafür bekannt ist Gefälligkeitsberichte zu schreiben recht objektiv.
Gefälligkeitsgutachten? Glaubst Du, ein Tierarzt, der von mir den Auftrag bekommt, die Hüfte zu röntgen, weil ich sicher gehen will, dass diese gesund ist, macht eine kranke Hüfte zur gesunden? Wieso sollte er das tun? Ich als Auftraggeber will das ja für MICH wissen, nicht für irgendeinen Verband.
Gefälligkeitsgutachten brauche ich als Züchter doch nur dann, wenn ich betrügen möchte.
Aber Wesenstest, Arbeitsprüfung, morphologische Entsprechung des Standards... Das sind alles so Sachen, bei denen ichs verstehen kann, wenn nen Doodlezüchter das vom
jeweiligen Verband haben möchte.
Hast Du verstanden, was ich weiter vorne geschrieben habe? Wesenstests, Arbeitsprüfungen usw. sind RASSEspezifisch. Bei einem Jagdhund testet man andere Dinge als bei einem Pudel. Bei einem Gebrauchshunde testet man andere Dinge als bei einem Schosshund. Auch die Arbeitsprüfungen, wenn vorhanden, sind RASSEspezifisch.
Mal davon ab, dass es ein Paradoxon in sich ist, per Zuchtzulassung zu beweisen, dass dieser Labbi zum Beispiel ein hervorragender Vertreter ist, um Labradore zu züchten, und dann Mischlinge zu produzieren. Der "Züchter" produziert die Mischlinge ja gerade deswegen, weil sie
anders (angeblich besser) sind als der Rassehund. Wozu braucht er da die Zuchtzulassung der "schlechten" Rasse? Ist doch unlogisch.
Denn grad in der Hybridzucht (funktioniert bei vielen Nutztieren ja nicht anders) besteht das züchterische "In Generationen denken" ja nunmal nicht darin, eine Verpaarung anzusetzen und dann mit den Nachkommen weiterzuzuechten,
Die Hybridzucht verlässt sich darauf, dass die
anderen(die Rassehundzuechter) sich die Arbeit machen und gesunde, wesensfeste Hunde züchten, damit sie dann diese Hunde abgreifen kann, um weiterzu "züchten". Schon deshalb ist das keine Zucht: Zucht bedeutet: "Denken in Generationen" und nicht "Ich lass einen Rüden, der mir gefällt, auf eine Huendin die mir auch gefaellt, springen und verkaufe die Nachkommen teuer als "Designer Dogs". Das hat mit ZUCHT so ueberhaupt nichts zu tun, dieses kommerzielle Produzieren von F1-Generationen.
In der Hybridzucht kannst Du nur eine Verbesserung des Status quo (das macht Zucht in meinen Augen aus) erreichen, wenn Du Deine F1 Hybride beurteilst und aus ihren Fehlern und Mängeln Rückschlüsse daraus ziehst, was Du in der Zucht der beiden Elternlinien anders machen
Was aber nur dann ginge, wenn mit der F1-Generation weitergezüchtet würde. Wird es aber nicht.
Einen guten Doodlezüchter würde es für mich also durchaus ausmachen, dass der, je nachdem was er Erreichen will (z.B. gute Blindenhunde), durchaus mal über einige
Generationen Pudel und Labbis nach den Anforderungen ihrer Zuchtverbände züchten muss um am Ende Tiere zu haben bei denen er sagen kann:
"Jup, DAS ist genau das Mutter-/Vatertier, was ich für einen guten F1 Wurf benötige.
Du hast von Genetik und Hundezucht nicht wirklich Ahnung, oder? Genau so läuft es nämlich nicht.
"Man nehme den perfekten Vater und die perfekte Mutter, und man bekommt garantiert den perfekten Wurf.". Da hat die Natur auch noch ein Wörtchen mitzureden., erst recht bei Mischlingen, bei denen der Zufall noch eine sehr viel groessere Rolle spielt als beim Rassehund.
Langer Rede, kurzer Sinn:
Es mag vereinzelte Züchter geben, deren Hunde die Zuchtzulassung haben und die den Zuchtverband wieder verlassen. Deren Motivation, den Verband wieder zu verlassen, liegt aber in der Regel nicht darin begründet, dass sie das hehre Ziel des perfekten Mischlings verwirklichen wollen. Meist sind es Banalitäten wie Querelen und Streitigkeiten untereinander / innerhalb des Vereins. "Die wollen nicht erkennen, dass MEIN Hund der tollste ist? Dann wechsle ich eben in die Dissidenz oder züchte Mixe."
Die Tatsache, dass man mit Hybriden nicht weiterzüchtet macht eine sorgfältige Zucht, Prüfung und Auslese der Elterntiere (bzw ihrer Linien) in meinen Augen nicht weniger wichtig als bei Reinrassigen Hunden, sondern noch wichtiger.
Diese Tatsache ist typisches Kennzeichen von Schmarotzertum. Ich lasse andere die Arbeit machen, und wenn die mit vielen Kosten, Fachwissen und Aufwand die meiner Meinung nach perfekten Eltern gezüchtet haben, nehme ICH die wertvollen Hunde für MEINE Zwecke, ohne Aufwand/Arbeit/Kosten damit gehabt zu haben.
. Gott sei Dank funktioniert das in der Regel so nicht, weil die allermeisten Züchter, die im Verband züchten, in diesem auch bleiben möchten und ihre Mitgliedschaft nicht aufs Spiel setzen wollen. Deswegen werden "Hybriden" in aller Regel nicht mit den hervorragenden Vertretern der Ausgangsrassen produziert -sondern mit denen, die die Zuchtzulassung nicht geschafft haben ODER die sowieso nicht im Verband züchten.