Tja, das kenne ich auch.
Meine Freundin und ihr Mann meinen z.B. auch, dass meine Hunde total untergewichtig sind. Dabei haben sie eine Idealfigur, Yembi könnte sogar noch ein halbes kg weniger haben.
Ihre eigenen Hunde haben bei einer Schulterhöhe von 54 cm inzwischen 38 kg (Chow-Mix) bzw. 56 cm 35 kg (Chow). Vor allem der Mix schleppt unglaubliche Fettmassen mit sich herum. Aber wie gesagt, sie "steht auf breite Hunde" und beide können dem Bettelblick nicht widerstehen. Die haben immer den Napf voller Futter (und gehen kaum dran, weswegen beide der Meinung sind, die Hunde fressen ja kaum was), dafür bekommen sie Tischreste en Masse und Leckerlies. Gestern war ich dort und kaum hatte der Chow die Tüte mit Hundekeksen auf dem Schrank entdeckt, reichte ein Anstupsen und ein "Ich hab Hunger-Blick" und schon sprang Herrchen auf und gab den Hunden - nein, nicht einen Keks, sondern jedem die halbe Tüte. In der Tüte waren ca. 2 kg Kekse! Als Nachtisch gabs noch einen Denta-Stick, da kriegen die auch 3 x am Tag einen. Aber die fressen ja kaum was, ist ja immer Hundefutter im Napf.
Als ich die Hunde mal ein paar Wochen in Pflege hatte, habe ich in dieser Zeit durch FDH und viel Bewegung ihr Gewicht reduzieren können, beide waren schön schlank geworden und richtig fit. Schafften sie vorher keine 3-km-Runde ohne mindestens 2 Pausen, konnten sie zum Schluss sogar durchlaufen und waren anschließend nicht mehr total geplättet.
Das Resultat davon war, dass ich die Hunde jetzt nicht mehr in Pflege bekomme, weil der Mann meiner Freundin meint, ich würde sie nicht füttern und verhungern lassen. Außerdem hatte ich den völlig verfilzten, stinkenden Chow gebadet und 3 Wochen lang täglich gebürstet, so dass er echt fotogen und gepflegt aussah, das war auch nicht richtig.
Denn Herrchen bürstet den Hund nicht, weil der Hund das nicht mag. Und wenn der Hund halt nicht mag, dann mag er nicht! Frauchen bürstet den Hund auch nicht, weil sie nicht die Kraft hat, den Hund mit einer Hand zu bändigen und mit der anderen zu bürsten. Und Herrchen hilft ihr nicht, weil der Hund mag das ja nicht. Ich bin ja die Böse, die den Hund zwingt, sich bürsten zu lassen. Und die dabei in Kauf nimmt, gebissen zu werden. Ich Tierquäler hab den Hund im Sommer an den Zaun gebunden und abgeduscht, einshampooniert und abgerubbelt und dann auch noch gebürstet. Der arme Hund.
Leider hab ich kein Vorher-Foto, aber so sah der Hund anschließend am letzten Tag seines Aufenthalts bei mir aus:
Ich habe da 4 Aldi-Tüten voll Unterwolle und Filzknoten und Stöckchen, Kletten etc. rausgebürstet, die eingetrocknete Kaka aus den "Hosen" gepult und das zu einer stinkenden Platte verklebten Fellstück am Hals, wo der Sabber reinzieht, mühselig gesäubert und ausgezupft.
Und dann krieg ich zu hören, der Hund wäre halb verhungert und nach ein paar Wochen sah er wieder so ungepflegt aus wie vorher. Das ist frustrierend aber da kann man nix machen.
Ach ja, Meine Freundin und ihr Mann sind beide _nicht_ übergewichtig. Nur ziemlich phlegmatisch, nicht durchsetzungsfähig, nicht konsequent und sehr bequem. Im Umgang mit den Hunden richtige Weícheier. Nicht, dass sie die beiden nicht lieb hätten, aber ...
Gruß
tessa