Kleiner Vorgeschmack
Bevor ich aber vom Urlaub erzähle muss ich ein bisserl weiter ausholen, bzw. was nachholen.
Wie ihr gelesen habt, hatten wir mit Neo schwierige Zeiten, mal kurz und kompakt zusammengefasst:
Draußen komplett ausgeschaltet, nicht aufnahmefähig, nur am hochpuschen, nur am rennen, saugt nur noch Gerüche auf, sabbert, pustet ....
Freude und Spaß am Spaziergang sind sehr sehr selten. Nicht mal das Rennen macht ihn glücklich, sondern eher panisch.
Normale Ansprache nicht möglich, wir müssen laut werden oder ihn körperlich einschränken um seine Aufmerksamkeit (kurz) zu bekommen.
Er wirkt sehr ernst, sehr verbissen und ist insgesamt auch sehr grob.
Immer fiepsig, quietschig, auch wenn er mal liegt.
Pinkeln und Kacken auf dem Spaziergang geht nicht wirklich, immer nur kurz markieren, beides kann er nur nachts im Garten erledigen, heißt für uns alle aber auch 1-4 mal in der Nacht wach und aufstehen. Stuhlgang immer sehr weich - breiig, verträgt viele Lebensmittel nicht und reagiert mit Durchfall, Blähungen (1-3x die Woche, vor allem nach größerem Streß).
Holly leidet auch massiv unter ihm, er riecht ständig an ihr oder ihrem Urin, schlabbert ihre Hinterbeine ab und will sie nur noch berammeln, Spiel kippt nach
wenigen Sekunden und Hollys Ansagen verklingen. Hollys einzige Rettung ist mit dem ***** in die Sofaecke und ihn massiv anbellen und knurren. Sie zeigt dabei Angst
und er versucht von oben aus an ihren Hintern zu kommen. Wir müssen oft eingreifen und trennen. Wenn beide alleine sind kommt es auch immer wieder zu unschönen Situationen
Er jagt den Kater und patscht mit den Pfoten auf ihm herum.
An mit ihm arbeiten in Alltagssituationen fast nicht zu denken, in Extremsituationen unmöglich.
Er kann und kennt alle wichtigen Kommandos, nur fangen wir in jeder Situation von vorne an weil er so gestreßt ist.
Der Streßpegel ist am Anschlag sobald wir das Haus verlassen - egal ob zum Gassi oder in den Garten.
Wir hatten aber auch gute Zeiten......
Ein lustiger, aufmerksamer, junger Kerl, der Spaß daran hat etwas mit uns zu machen, zu lernen und den seine Umwelt nicht erschlägt.
Er hat auf dem Spaziergang Zeit zu pieseln und zu kacken, die Haufen sind fest.....und der Herr & wir können die Nächte durchschlafen
Spielen mit Holly ist spielen....gegenseitiges necken, natürlich laut und grobmotorisch, aber es bleibt beim Spiel.
Und er kommt zur Ruhe, kann sich hinlegen und beobachten oder pennt ein, nicht nur drinnen sondern auch im Garten. Er kann auf dem Spaziergang mal ruhig stehen oder sich sogar entspannt hinlegen, wälzen oder auf seinem Spielzeug kauen.
Klar funktionieren Kommandos nicht 100%, er ist rotzfrech, ignoriert uns, testet aus, bellt Hunde an, hat einen großen Radius, rennt gerne.....
aber auf einer kommunikativen Ebene und nicht auf der "Weggetreten" Schiene.
Warum das klingt als wären es zwei verschiedene Hunde, weil er ein Antiandrogen (hemmt die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone)bekam. Seine leichte Erregbarkeit/Dauerstreß scheint also maßgeblich von seinen Hormonen bestimmt zu sein...
Der Unterschied war so groß, das uns Leute darauf ansprachen ob wir den Hund ausgetauscht haben und das es schön sei ihn so unbeschwert zu sehen.
Nach langen Unterhaltungen mit unseren Tierärzten und Trainerinnen haben wir beschlossen Neo kastrieren zu lassen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, alle Vor- und Nachteile abgewogen, aber unser aller Zusammenleben leidet sehr stark...allen voran Holly und Neo stehen unter Dauerstreß.
Die ersten Wirkungen sind sicht- und spürbar. Der Alltag wird für uns alle leichter und Neo ist ein junger, vergnügter Hund.