bones: Darf ich konkret fragen, welche jahrelange persönliche Erfahrungen du mit der Linken (also der Partei) hast, die zudem belegen, dass die Partei gegen die Prämisse der Antidiskriminierung handelt?
Helki, das
habe ich ganz konkret hier schon belegt. Lies' den Verfassungsschutzbericht, die menschenverachtende Vergangenheit der Linken-Führung, und nimm dann dazu, dass naturgemäß bei vielen linken Demonstrationen auch die Partei "die Linke" vertreten ist - und die sich meiner Erfahrung nach während dieser Demos noch nie von gewalttätigen Demonstranten distanziert hat.
Meine ganz persönliche Erfahrung mit linken Gruppierungen bezieht sich auf eine Zeit, als es die Partei "die Linke" noch nicht gab
, wohl aber andere Orga-Namen, die heute Teil der dieLinke sind.
Nicht mal bei deutlich gewalttätigen Extremisten hält es die Partei für nötig, sich zu distanzieren.
Die ziehen also als gewalltätige Extremisten im Auftrag der Partei los? Oder haben sie auf der Stirn stehen, ich bin Parteimitglied bei den Linken?
Nein du hast Recht, nur weil jemand mit seinen Genossen fahnenschwenkend bei einer Demo mitläuft, kann ich natürlich nicht davon ausgehen, dass er ein Parteimitglied ist. Darf ich denn davon ausgehen, dass jemand auf einer von der Partei dieLinke unterstützten Demo, der deren Fahne schwenkt und deren Logo auf Kleidung, Buttons und sonstwas trägt, deren Politik eher zustimmt...? Und wenn dann neben ihm der schwarze Block ausrastet, und er höchstens die Fahne beiseite legt, um Beifall zu klatschen, könnte es dann sein, dass er das gar nicht sooooo schlimm findet?
Und wenn das oft genug vorkommt, welchen Schluss darf ich dann deiner Meinung nach ziehen...?
Steinewerfer etc. gab es doch schon, da lebte Herr Gysi noch jenseits der Mauer. Wieso wird ihm bzw. seiner Partei da jetzt die Verantwortung für untergejubelt?
So flach argumentiert doch hier keiner, es geht um drei verschiedene Tatsachen:
1. Die Hauptvertreter und Anführer der Partei haben zu großen Teilen eine in meinen Augen kriminelle Vergangenheit, z.B. bei der Stasi. Sie trugen damals das System der DDR und distanzieren sich auch heute nicht davon.
2. Innerhalb der Partei "die Linken" gibt es starke extremistische Strömungen, die es in dieser Form in keiner anderen Partei gibt, außer eben bei den ganz außen stehenden, sowohl links wie rechts.
3. Unter dem Deckmäntelchen der netten linken Ideologie gibt es regelmäßig Krawalle und Ausschreitungen, und wenn dieLinke (oder eine ihrer Unterorgas) dort vertreten ist, distanziert sie sich davon nicht.
Die linke Bewegung gab es doch auch schon vor der Linken Partei,
Es hat doch auch überhaupt niemand etwas gegen eine linke Einstellung oder linke Bewegung! Es geht um Extremismus, und die linke Bewegung macht offensichtlich den Fehler, in der Partei "die Linke" ihre Vertreter zu sehen! Das ist wie jemand, der eigentlich nur möchte, dass z.B. die Türkei nicht sofort in die EU aufgenommen wird, und dann NPD wählt
. Ja klar, das mag Teil deren Wahlwerbung sein, aber das Paket, das man bekommt, ist doch ein
ganz anderes!
Ich weiß nicht, ich persönlich empfinde es als nicht richtig bzw. als zu stark vereinfachend, wenn man da jetzt die linke Bewegung, die es schon vor dieser Partei gab, mit der DDR-Vergangenheit und der linken Partei in einen Topf schmeißt, kräftig umrührt und "pfui" ruft
Richtig! Und wer genau macht das in dieser Diskussion...? Und warum wohl?
Ich meine, wenn jetzt irgendwelche rechtsextremistischen Personen (die sich selbst konservativ schimpfen) Gewalttaten begehen, verlangt doch auch keiner, dass die konservativen Parteien sich ausdrücklich von deren Handeln distanzieren.
Wenn es ursprünglich eine CDU/SPD/Grünen/FDP/DGB/Kurden/xyz-Demo war, würde ich das sehr wohl verlangen! Und die machen das sogar, und schließen schwarze Blöcke auch konsequent aus.
@matti: Atme durch und komm' nochmal neu, das ist doch keine sachliche Diskussionsbeteiligung
. Hier gibt es weder pauschalisierende Pfui-Rufe (außer von dir) noch geht es um Beamtenbesoldung.
Natalie schrieb:
Ich habe keinerlei Sympathien für Gewalt (im Gegenteil - ich verabscheue sie zutiefst egal von welcher Seite!) und ich sympathisiere nicht mit Extremisten.
Das glaube ich dir absolut!
Natalie schrieb:
Ich bin allerdings bei dir, Mareike, wenn du sagst, dass die Linken sich auf ihren Demos dann auch davon distanzieren müssten. Ich war noch nie auf einer Demo der Linken und kann nicht sagen, ob sie das tun.Da hast du sicher mehr Erfahrung.
Ich glaube du verkennst den ganz massiven Teil der Linkswähler (und sogar deren Politiker...?), die nichts, aber auch
gar nichts, mit deinem freundlichen linken Weltbild am Hut haben. Kann es sein, dass ihr tatsächlich glaubt, gewalttätige Extreme unter dem Fähnchen der Linken wären Einzelfälle?
Ich glaube dieLinke ist ein Sammelbecken verschiedenster Strömungen von freundlichen linken Träumern bis zum Linksextremen - sie alle sind "links", und mitnichten alle abzulehnen. Aber sobald eine Partei Extremisten duldet, ist sie für mich unwählbar.
LG
Mareike