Hmmh, Alpha, soo drastisch sehe ich das jetzt eigentlich nicht.
Aber:
Es mag schon sein, dass für ausländische Hunde "mehr gemacht" wird, als für Deutsche - da können aber erstens die Hunde nichts dafür.
Und zweitens sind es oft
nicht dieselben Leute, die sich für die Auslandshunde oder für die Inlandshunde engagieren.
ZB wird Auslandstierschutz oft von ausgewanderten Leuten
vor Ort betrieben, die das Elend dort jeden Tag sehen - und gern helfen wollen.
Klar ist der Hundeexport keine Dauerlösung, höchstens eine Erste-Hilfe-Maßnahme, aber so ist es nunmal - die sehen, was dort abgeht, und möchten gern etwas tun, suchen sich hier dann Hilfe, und so weiter.
(Ich gehe mal von seriösem AT aus).
Dieselben Leute können aber Hunden aus Deutschland viel schlechter helfen, weil sie selbst halt in Spanien sind.
Das ist der einzige Grund dafür, dass sie deutschen Hunden nicht helfen.
Alle die Sachen, die BubuBär von einer Auslands-Orga beschreibt, habe ich übrigens genau so erlebt. Bei einer deutschen Orga, mit einem deutschen, schwer vermittelbaren Hund.
Würde ich jetzt genauso argumentieren, würde ich sagen: "Nie mehr ein Tier aus dem Inland... hab da NUR schlechte Erfahrungen gemacht. Lieber einen ach so gut sozialisierten Südländer!"
Dabei war die Ursache der Probleme wohl genau die gleiche:
Die Vermittlerin saß 160 km von mir weg, und über 300 von dem zu vermittelnden Hund. Die hatte ihn einmal auf der Fahrt 2 h im Auto gesehen, und die Angaben aus dem TH, wo er vorher war, waren nur unvollständig angekommen. Die "Pflegestelle", wo er nachher untergebracht war, war wieder eher wie ein Tierheim (Zwinger, ein Pfleger versorgt und betreut 20 Hunde). De facto wusste kaum jemand wirklich was über dieses Tier.
Die Vorkontrolle bei uns hat jemand von einem anderen Verein hier aus der Gegend gemacht, die weder das Tier noch den vermittelnden Verein kannte.
Alle waren nett, alle waren bemüht, jeder wollte nur das Beste für den Hund (bis auf die Pflegestelle, die wollte ihn dringend loswerden, weil er anstrengend war und kränkelte - die waren eigentlich auch die einzigen, die wirklich gelogen haben)...
Und es war ne absolute Katastrophenvermittlung.
Nun nimm beim Ausland noch die Sprachbarriere und gewisse kulturelle Unterschiede dazu, und du kannst dir vielleicht vorstellen, warum da solche Sachen so relativ häufig vorkommen...
Ganz ohne betrügerische Absicht.
Und ich finde übrigens, Helki hat recht:
Wenn alle Hundebesitzer zusammenhalten sollen, dann sollten wirklich alle gemeint sein, und nicht nur die, die die "richtigen" Hunde aufgenommen haben.
Stell dir vor, ich engagiere mich hier für deine Petition (ich werde mich, das sage ich dir ehrlich, etwas zurückhalten, weil ich in ca. 8 Wochen ein Kind bekomme und im Moment einfach andere Sachen mir mehr unter den Nägeln brennen...) - und dann stellt sich eines Tages durch Zufall raus, dass mein Hund ein ausgesetzter Polen-Import ist.
Jo, und dann? Muss ich dann wieder gehen?
Ich denke, was uns alle vereint, wenn überhaupt, und zwar EGAL woher unsere Hunde stammen, ist, dass wir unsere Hunde lieben und das Beste für sie wollen. Und hoffentlich nicht nur für "unsere" Hunde, sondern eben für alle.
Und dann muss egal sein, woher der Hund kommt.
LG,
Lektoratte