Kennt sich jemand mit autistischen Kindern aus?
Bei uns ist ein etwa 7 jähriger Junge in der Straße. Er kann nicht richtig sprechen und folgt nichts. Er will ständig auf unserem Auto und dem Anhänger rumklettern und seinen Roller mit hochnehmen. Das ist gefährlich. Er hört nicht und wenn man direkt wird wirft er sich hin und weint ganz fürchterlich und niemand darf ihn anfassen. Außerdem ärgert er Hunde im Garten mit Stöcken.
Die große Schwester holt ihn manchmal, aber oft wird auch sie ihm nicht Herr. Der Vater ist gerade in Korea.
Die Mutter wirkt völlig überfordert. Erst wenn das Mädel gat nichts hinkriegt, kommt die Mutter mit zusammengepressten Lippen raus und packt ihn und trägt ihn heim und schreit "You are bad. You are so bad." Gestern weinte sie als sie ihn holte. Wir fragten ob sie Hilfe braucht, aber sie ignorierte uns und da ließen wir sie in Ruhe.
Normalerweise ist der laut Schwester den ganzen Tag in einer Betreuung, aber durch den Virus geht das nicht. Die sind auch ziemlich neu hier.
Ich weiß halt nicht ob ich die Mutter nochmal ansprechen soll oder nicht.
das ist Teil des KrankheitsbildesWas ich halt echt nicht verstehe ist warum er gar nicht hört und sich dann plötzlich total aufregt.
Und gibt es da irgendeinen Trick wie man ihm vermittelt kann, dass er mit etwas aufhören soll?Aber die Schwester hat Recht.
Dasselbe wollte ich auch gerade schreiben - nur halt drei Seiten lang.
Das, unter anderem, zeichnet dieses Störungsbild aus - dass ein Autist eben nicht so einfach in Kontakt mit anderen treten und auf sie reagieren kann.
Und dann irgendwann überfordert austickt.
Das einzige autistische Kind, das ich Live und in Farbe kenne, hat allerdings dazu noch das Down-Syndrom, das ist noch mal ne andere Hausnummer. (Edit: Der war mit dem Kleinen zusammen im (Integrativen) Kindergarten.)
Aber das Vor-sich-hin-Werkeln ohne Blickkontakt plus Wutanfall bei (drohender) Einschränkung beherrscht er auch ziemlich gut.
Und gibt es da irgendeinen Trick wie man ihm vermittelt kann, dass er mit etwas aufhören soll?
Das würde ich nie und nimmer bei einem fremden Kind tun!!! Was das alles nach sich ziehen könnte!!!Ich frag mal seine Mutter.
Mir ist es noch nicht gelungen.
Im Kindergarten lief auch viel über ruhiges Festhalten, aber das klappt mW nur bei vertrauten Personen!
Ja, eben.Das würde ich nie und nimmer bei einem fremden Kind tun!!! Was das alles nach sich ziehen könnte!!!
edit: besonders in U s a
Ja, also ich kannte auch vorher schon Autisten, die es aber nicht so ausgeprägt hatten irgendwie.Einen Autisten gegen seinen Willen festzuhalten und ihm Körperkontakt aufzudrücken ist meiner Meinung nach ganz übel und sollte nur in absoluten Ausnahmefällen passieren , wenn der Autist sich selbst oder andere gefährdet. Es wurde eine Zeitlang mal als die therapeutische Maßnahme schlechthin angesehen ("Festhaltetherapie"), ähnlich wie die gestützte Kommunikation, ist aber mittlerweile sehr umstritten.
Das Problem ist, dass es "den Autisten" nicht gibt. Es gibt viele Unterschiede in Dingen wie Fähigkeiten, lebenspraktische Kenntnisse, Hörverständnis, sprachliche Ausdrucksfähigkeit usw. Insofern ist es schwierig zu raten, wie man mit der Situation umgehen könnte.
Es soll ja Männer geben die die Situationen völlig anders einschätzen oder gar negieren. Und du schreibst ja, er ist derzeit gar nicht da. Möglicherweise weiss sie nicht, dass von div. Stellen Hilfe angeboten wird?Wir haben hier total viele Angebote und das müsste sie auch wissen. Selbst wenn man sich selbst gar nicht informiert, werden die Männer ständig über sowas aufgeklärt.
Ich finde es schwierig mich da einzumischen, wenn ich die Familie so gar nicht kenne. Andererseit habe ich echt Angst, dass der sich bei unserem Auto oder so mal verletzt.