Wenn man kein Veganer ist, dann ist es halt alles nicht so einfach. Was Milch und Milchprodukte angeht, habe ich eine Zeit lang nur Bio gekauft, bis ich vor Ort gesehen habe, dass die Tierhaltung dort nicht immer besser ist. Wir haben hier viel mehr nicht Bio-Kühe, gar nicht so selten sogar mit Mutterkuhhaltung, die auf den Weiden stehen und wo auch Jungbullen auf der Weide zu sehen sind, während z.B. auf dem Biohof hier eigentlich nur die Kühe bis zur ersten Geburt auf die Weide kommen und die Bullenkälber kommen dort sofort in die sogenannten Iglus und werden an keinesfalls Bio-Aufzuchten verkauft.
Hemme hat auch eine eigene Molkerei und tagesfrische, nicht homogenisierte Milch, das passt ganz gut.
Da muss man nicht mal bei vegan vs. vegetarisch ansetzen. Helki hät mindestens einen Hund, der (hoffentlich) mit Fleisch ernährt wird.
Hier bringen hundehaltende Vegetarier gerne das Abfall-Argument an. Hundefütter würde aus Abfällen der Fleischproduktion gewonnen. Aber das ist nur ein Scheinargument. Diese Leute würden ihren Hund wohl kaum abgeben, wenn dem nicht so wäre. Mit der Haltung eines Hundes der bei mittlerer Größe gut 500g tierische Produkte am Tag vertilgt, erzeugt man einen enormen Bedarf an Fleisch, der die Gesamtindustrie am Laufen hält. Das sind im Jahr 178 Kilo Fleisch, Innerei und Co. die an ein Hobby (denn Hundehaltung ist Hobby) verfüttert werden.
Ich denke, auch das hat zwei Seiten, allerdings ist der Bedarf wegen der zunehmend Hunde- und sogar Mehrhundehaltung wirklich enorm.
Ich versuche bei meinen Hunden trotzdem darauf zu achten. Zum einen ist der Hund eben kein Wolf mehr und er er braucht wesentlich weniger Fleisch als Wölfe, zum anderen schaue man sich mal an, was an den Fleischtheken und in den Kühlregalen/TK-Fächern verkauft wird. Leider wollen die meisten nur noch das Beste vom Besten, (oder was sie dafür halten), und was passiert mit dem Rest vom Tier?
Ich denke Pansen und Blättermagen kann man da mit gutem Gewissen kaufen, aber auch darüber hinaus ist es schon so, dass man nicht weiß wohin mit diesen Teilen und dass z.B. die EU-Geflügelproduzenten die unerwünschten Hühnerteile, die in Europa im
wesentlichen ein Abfallprodukt sind, nach Afrika entsorgt werde und das zu einem Preis, dass die einheimischen Geflügelhalter keine Chance haben.
Ich habe bei uns die Möglichkeit solche Teile bis hin zu Karkassen, für meine Hunde zu kaufen.
Darüber hinaus bekommen sie sehr viel Fisch, da kann ich die Teile, die die meisten nicht brauchen kaufen, am liebsten Abschnitte von Makrelen.
Fleisch, was nach Marktschließung an dem Tag entsorgt werden muss, nehme ich auch manchmal.
Ich selber esse sehr wenig Fleisch und in der Regel ist das von einem Hof mit freilaufenden Rindern und eignen Schweinen. Sie machen auch Wurst selbst.
Der Fleischer, der hier 1x wöchentlich kommt, gibt leider auch nur schwammige Auskunft, bzw. die seit Jahren dort arbeitenden Verkäuferinnen haben sich noch nie dafür interessiert, sodass ich da besser auch nicht kaufe.
Eier kaufe ich seit vielen Jahren nur dort, wo ich weiß, wie die Hühner gehalten werden.