@spandau: ich kann nur für die Rottweiler sprechen und da muss ich leider sagen, sind es exakt die Punkte, die Du nicht hören willst. Und wenn sich 7 von 10 Interessenten nicht dafür interessieren, ist das deren Problem, mit dem sie später konfrontiert werden. Wie gesagt, ich kann nur für die Rottis sprechen und was ich bisher hier erlebt habe, gerade im Bereich der Dissiverbände und Laienzüchter ist erschreckend. Und klar gibt es unter den ADRK Züchtern auch schwarze Schafe aber da bin ich als Welpeninteressent gefragt, genauer hinzuschauen.
Trotzdem kann nicht so getan werden, als wenn nun jeder Laienzüchter Krüppel produziert. Das ist Mumpitz!
Sehe ich anders. Nur weil ein paar derer mal Glück hatten, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist.
Wie schon Claudia schrieb geht es hier um den Erhalt der Rasse, um Inzuchtkoeffizienten, um die Vermeidung von rassetypische Erkrankungen usw. bei der Auswahl der Deckrüden.
DAS Papier sagt, wer die Ahnen waren und man kann sich bei Bedarf Nachkommen anschauen, deren HD/ED Auswertungen, wie alt sind sie geworden, wie werden sie geführt, haben sie einen Wesenstest bestanden - das sind nur wenige Punkte, die ich eruieren kann.
Meine Mieke stammte aus dem IRJGV und die Umstände, aus denen sie befreit wurde, waren unglaublich. Sie sollte sterben, weil ihre Welpen krank auf die Welt kamen. Mieke (4 Jahre alt!!!) hatte beidseitig starke ED, HD und einen Kreuzbandriss als sie zu uns kam. Ihre Tochter kam mit einer Aorteninsuffizienz auf die Welt und ihr Sohn hat ebenfalls ED. Wer mal mit ED kranken Hunden zu tun hatte, weiß wovon ich spreche. Und bei dem Versuch ihr ein schmerzfreies Leben zu schenken haben wir sie im Alter von 6 Jahren verloren - sie starb an multiplen Magendurchbrüchen aufgrund des Stresses der OPs und Schmerzmedikamente. Eine Hündin von dem gleichen Züchter hatte ebenfalls ED und starb letztes Jahr im Alter von nur 4 Jahren! Der Mann züchtet immer noch.
Dann kenne ich noch eine Hündin, die jetzt kaum 2 Jahre ist, mit starker HD - ebenfalls ein anderer Dissiverband. Die Schwester aus dem Wurf ist ebenfalls krank.
Unseren Quirin hatten wir auch aus dem Tierschutz. Wie sich später herausstellte ein ADRK Rüde. Wir hatten bis zu seinem Ableben nie auch nur ein Problem (bis auf Allergie) mit ihm und er saß 6 Jahre im Zwinger bevor wir ihn bekamen!! Er ist auch letztes Jahr verstorben an Knochenkrebs.
Unser Amon stammt ebenfalls aus dem Tierschutz und hat jetzt bereits im Alter von 3,5 Jahren beginnende Arthrose im Ellenbogen, einseitig HD und allergisches Asthma. Dazu sehr ängstlich, was auch eine Einschränkung der Lebensqualität bedeutet - stammt von einem französischen Vermehrer. Ich habe Kontakt zu einem Schwesterchen - genauso ängstlich wie meiner.
Meine Betty stammt aus einer französischen Tötungsstation. Wir bekamen sie mit opererierte Hüfte und starker ED - alles Zufall??? Hell no, das ist leider ganz normal bei den Rottweilern, die ich bisher außerhalb des ADRKs kennengelernt habe. Natürlich kommt das auch im ADRK vor, nur hier sehe ich die größte Chance auf einen gesunden Hund.
Durch meine Mieke beschäftige ich mich sehr mit dem Thema und wie gesagt, ich kam ganz und gar von "der anderen Seite". Und kann leider nur sagen, dass man sich bei der Anschaffung eines Hundes wirklich Gedanken machen muss. Entweder Tierschutz oder für uns ADRK Züchter, wie haben uns zu entschieden beide Wege zu gehen.
Und natürlich bin ich ebenfalls gegen die Qualzuchten! Wobei ich wirklich hoffe, dass die BBC (Crufts oder der Dortmunder Apell) mit ihrem Report da etwas bewirkt hat. Man liest es in einigen Hundezeitschriften und ich hoffe, es wird auch wirklich umgesetzt. Aber auch hier können die Welpenkäufer ganz klar Einfluß nehmen.
LG
Yasemin, Amon und Betty mit Mieke und Quirin im Herzen