Ach Mütter...
Die beiden Zwergkaninchen meiner Mutter waren auch richtig dick. Darauf angesprochen hieß es, sie würden halt absolut kein Heu und sowas annehmen. Das stimmte auch. Hab es mehrfach in Urlaubspflege selbst versucht. Und Kaninchen einfach fasten lassen geht nicht, die Sterben sehr bald wenn keine regelmäßige Nahrungsaufnahme stattfindet. Irgendwann hab ich es so hingenommen. Sie erreichten beide ein sehr gutes Alter für Kaninchen, hatten dort (außer das Übergewicht) auch ein sehr gutes Leben, lebten ganz frei in der Wohnung, nicht im Käfig.
Nach dem Tod zogen zwei junge, schlanke Kaninchen ein, die sehr sehr gerne Heu annahmen. Ich wies zu Beginn mehrfach darauf hin, dass man jetzt ja Kaninchen hat, die Heu fressen, dass da das Gewicht ja kein Problem werden sollte. Dass sie keine Körner füttern sollen, keine Joghurt Drops (Kaninchen sind Veganer!) etc. Ich war echt so naiv zu glauben, dass das nun gut ginge.
Dann war ich aus verschiedenen Gründen fast ein Jahr nicht in der Wohnung meiner Mutter (sie kam immer zu mir oder war im Krankenhaus).Als ich das erste mal wieder dort war, traf mich der Schlag. Die Kaninchen auch total dick. Nicht ganz so arg wie die letzten, aber schon doll. Ich sofort das Gespräch gesucht. Jaja, angeblich kriegen die gar keine Körner und keine Drops, die würden ganz gesund ernährt, nur Heu, Gemüse/Obst/Salat und getreidefreie Pellets. Außerdem wären die doch gar nicht zu dick... blabla... Ok, ich das Futterverhalten mal beobachtet. Stimmt, das Hauptfutter war tatsächlich so wie oben beschrieben, aber was da Leckerchen zu kam (natürlich mit Getreide). Und täglich Nüsse aus der Hand... Aber jeder Hinweis von mir: "Die sind aber ganz schön dick geworden" wird einfach mit einem "Nein" weggeredet...
Diese Woche mussten die beiden zum TA und ich bin mit ihnen hingefahren (also mit meiner Mutter, aber ich bin gefahren). Das erste was die TÄ sagte war, dass die Kaninchen beide zu dick sind. Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen... Ich glaube leider trotzdem nicht, dass es was bringt.
Meine Nachbarin hat übrigens eine Jack-Russell-Wurst und hat mir letztens ganz ganz empört berichtet, dass sie den TA gewechselt hat. Ihr alter wäre total bescheuert, da gehe sie nie wieder hin... Ich frag: "Was hat er denn gemacht". "Na der hat behauptet, das Feechen wäre zu dick".
Was soll man dazu noch sagen?
Shiwa ist damals in den ersten Monaten hier bei uns arg aufgegangen. Als wir sie bekamen war sie etwas zu dünn, der Winter stand bevor und es hieß, wir könntens ie ruhig etwas päppeln, weil sie immer so arg fror. Das haben wir zu arg berücksichtigt mit dem Päppeln und da wir sie täglich sahen und ich für das Thema einfach auch gar nicht sensibilisiert war, fiel es uns gar nicht auf. Nach einem halben Jahr hatten wir sie mit auf dem TH-Fest von dem TH wo sie her kam. Die Tierpflegerinnen sagten zu uns nichts vorwurfsvolles, aber allein wie die untereinander sprachen: "Guck dir mal an, wie die Shiwa jetzt aussieht. Die ist aber mehr als gut beieinander!" oder "Guck mal Steffi, dein Hund ist nicht dick, Shiwa ist jetzt dick!" hat mich so getroffen, dass wir sofort das Futter umgestellt haben und Shiwa hat dann (trotz der Kastration die folgte) abgenommen bis knapp über dem Gewicht mit dem sie zu uns kam - und das waren tatsächlich einige Kilos. Als wir sie nach diesem TH-Fest das erste mal auf die Waage gestellt haben, sind wir nämlich bald ins Koma gefallen vor Schreck.
Dass einige sie allerdings selbst nach der Gewichtsabnahme noch zu dick fanden (das Gewicht hilet sie dann mit 1 kg Schwankung bis sie so krank wurde und noch dünner wurde), habe ich dann doch nicht mehr ernst genommen
Damit rutschen wir in mir persönlich zu extreme Gefilde.