@matty
Der Zusammenhang zum Ursprungsproblem ist, dass diverse Leute immer wieder behaupten, der Lebensstandard gewisser Schichten würde dramatisch sinken, daher würden die sich abgehängt fühlen und AFD/Trump wählen.
Worauf ich schrieb, ich fände nicht, dass der Lebensstandard
dramatisch sinken würde - dass es aber sein könnte, dass es daran liegt, dass ich
von einem anderen Zeitpunkt aus zählen würde, und ein paar Beispiele nannte...
Worauf mir einige Leute sagten, es könne ja sein, dass sich das 'so anfühle', weil dieses und jenes und welches sich geändert habe, aber sind sich als Betroffene trotzdem auch jetzt schlecht fühlen bzw. Dass die heutigen Armen sicher ganz anders darüber denken würden...
Was mir, rein auf den Lebensstandard im Sinne der materiellen Grundausstattung bezogen, immer noch nicht einleuchtet.
Es ist doch absolut unabhängig von meiner Meinung und meinem eventuell vorhandenen oder auch fehlenden Einfühlungsvermögen, oder jedem Bauchgefühl, wie früher und wie heute die Wohnungen ausgestattet waren bzw sind.
Ich kann aus nur den Schluss ziehen, dass es reichlich Anlass in diesem Land gibt, sich mies zu fühlen und vielleicht Frust zu schieben (was mir tendenziell übrigens schon vorher klar war
. ), dass aber der absolut vorhandene materielle Besitz bzw. die Wohnsituation vergleichsweise wenig damit zu tun hat.
Weil es da eindeutige Verbesserungen gibt, mir aber mehrfach vorgehalten wurde, die seien ja nicht wichtig, oder gar, ich würde das nur sagen, weil ich meine eigene Situation für nicht schlecht halte...
Es muss also um etwas anderes gehen.
Die Betrachtung von Besitz allein reicht nicht aus. Also, weil etwa der Vergleich mit anderen eine ganz wichtige Rolle spielt. Man schaut nicht unbedingt nur: was habe ich heute, was ich früher nicht hatte, sondern auch: was habe ich heute alles (immer noch) nicht, was alle anderen mittlerweile haben.
Während ein zweiter wichtiger Grund andere sorgen sind, wie die um den Arbeitsplatz, die Absicherung im Alter oder einfach die Deckung der laufenden Kosten, Bildungsungerechtigkeit und wwi.
Dann folgt für mich daraus aber, was ich eigentlich von Anfang an gedacht habe, dass nämlich der Lebensstandard (wie ich ihn definire) eigentlich nicht die wichtigste Rolle spielt und zumindest dieses Argument falsch ist.
Zumindest für unser Land.
In den USA kann da allerdings wegen der fehlenden sozialen Absicherung ganz anders aussehen...