Na klar tun die das, und nicht nur, weil sie probieren wollen, ob es schmeckt, sondern einfach weils ihr Greifwerkzeug ist. Kinder fassen alles an, Welpen eben auch, nur mit anderen Mitteln. Das ist völlig normal! Und ja, Welpenzähne sind fies, ohne Frage, Krallen übrigens auch *g* Aber lernen tun die das recht leicht und situationsabhängig.
Habe ich eine Situation, in der mein Hund im Spiel hochdreht, ist ein Abbruch des Spiels sicherlich ein geeignetes Mittel. Wie ich das Abbreche, ob durch Aufstehen und Weggehen, schubsen, Abbruchsignal (so gekonnt, als Welpe eher nicht), kommt auf den Hund, die Besitzer und die Situation an, finde ich.
Letztendlich muss man, hinter dem was man da tut, stehen, sonst funktioniert es nicht.
Zu den Büchern:
Ich finde eh, dass in den letzten Jahren Hundeerziehung oft runtergebrochen wurde auf eine Art "Bedienungsanleitung". Welpe schnappt-gehen sie und ignorieren sie ihn. Wie gesagt, in manchen Situationen und bei manchen Gespannen sicherlich die richtige Lösung, in anderen Situationen nicht.
Welpe schnappt, um bei diesem Beispiel zu bleiben, kann so vieles heißen: Welpe schnappt, weil ich seinem Knochen zu nah komme. Welpe schnappt, weil er überdreht beim Spielen. Welpe schnappt, weil er übermüdet ist und deshalb überdreht (das war übrigens unsere Baustelle *g*). Welpe schnappt, weil ich ihn anfasse und was weiß ich. Welpe rennt hinter mir her und schnappt mir in die Füße...es gibt so viele Situationen. Und ich finde nicht, dass all diese Situationen mit "gehen sie weg und ignorieren sie ihn" beantwortet werden können, zumal Ignoranz so eine Sache ist, lernen tut der Hund daraus in den seltensten Fällen was. ich sage meinem Hund lieber direkt, was mir nicht passt, als dass ich lange warte, bis er von selbst drauf kommt. Und danach ist es dann auch wieder gut, die Situation ist also auch viel schneller vorbei.
Ich persönlich fand es sehr hilfreich was zu Entwicklung zu lesen, also wann passiert was körperlich und auch wann passiert was geistig. Es hat mir geholfen, meinen Hund besser zu verstehen und in vielen Situationen auch zu begreifen, warum er gerade so handelt (zB die Anfänge der Pubertät).
Baumann gibt mir immer mein eigenes Bauchgefühl zurück, weg von Rezept, jedenfalls hat er bei mir diese Wirkung.
Beispiel "Aus" (also was ausgeben). Mir haben diese Tauschgeschäftnummern nie eingeleuchtet. Aus ist etwas hergeben und nicht etwas dafür bekommen. Aber Baumann hat mir letztendlich den Ruck gegeben, wieder auf mich selbst zu hören und es anders zu machen. Ich habe schlicht ein Schweineohr in den Welpen gestopft, ihn einen Moment kauen lassen, das Schweineohr festgehalten (ohne Ziehen, also nichts von drum kämpfen oder dem Gefühl, ich nehms ihm weg). In dem Moment, wo er losgelassen hat, hab ich Aus gesagt und es ihm zurück in die Svhnute geschoben. Er hat das so sehr schnell begriffen und er hat so nebenbei noch mehr begriffen: Wenn ich dem Nachgebe, was sie will, kann ich schneller wieder das machen, was ich will (bekomme ich es schneller wieder). Und: Die nimmt mir nix weg, ich bekomms wieder. Diese Tauscherei-für mich war sie nix, ich hab den Sinn nie verstanden.
Ich glaube wichtig ist vorallem auf sein Bauchgefühl zu hören. Sich ein bißchen Wissen anzueignen und ansonsten auf den Hund und sich selbst zu schauen, zuzulassen, dass der Hund sein eigenes Tempo hat, dass er noch klein ist und Dinge verarbeiten muss, bevor sie wirklich ankommen (das muss er immer) und dass er viel Nähe und Zuwendung braucht.
Ansonsten kann ich nur sagen: Bei all den Fragen nach Vorbereitung etc sollte man eins nicht vergessen: Ein Welpe kann eine Art babyblues auslösen. Es ist eine große Verantwortung und da kann man schonmal zweifeln!!
LG
Sina