Hundeprofi kritisiert konventionelles Hundefutter
Die Studie selbst sieht Hundeprofi Martin Rütter kritisch. Ob ein vegan ernährter Hund gesünder ist, könne er nicht beurteilen, erklärt er im Podcast. Der Experte weißt darauf hin, dass Inhaltsstoffe in veganem Hundefutter idealerweise „wissenschaftlich ausgetüftelt“ sein sollten. Wichtige Inhaltsstoffe aus Fleisch müssen also ersetzt werden.
Dass der konventionell ernährte Hund in der Studie am schlechtesten abschnitt, liegt laut Rütter nicht daran, dass das Futter aus einem Gemisch aus „Fleisch und Nicht-Fleisch“ besteht, sondern daran, dass konventionelles Futter „sau schlechtes Futter“ sei. Er stellt die Behauptung auf, das Ergebnis wäre anders, wenn für die Studie nur hochwertige Futterprodukte verwendet worden wären.
Martin Rütter hat seine Meinung zu veganer Ernährung geändert
Was die vegane Ernährung von Hunden an sich angeht, so stand Rütter dieser früher sehr kritisch gegenüber: „Ich habe mich ja sehr laut und sehr vehement über vegane Ernährung bei Hunden lustig gemacht,“ gibt er zu. Fleisch- und Allesfresser vegan zu ernähren, schien ihm „völlig bescheuert“.
Doch aktuell beschäftigt sich der Hundeprofi intensiv mit insektenbasiertem Hundefutter und veganer Ernährung – und findet es wichtig, das Thema anzugehen.
Er argumentiert vor allem mit moralischen Aspekten: Wer sich mit dem Thema „Klima“ oder „Massentierhaltung“ beschäftigt, für den macht eine rein pflanzliche Ernährung durchaus Sinn. „Indem ich selbst einen Hund halte, fördere ich auch gleichzeitig die Produktion von Massentierhaltung. Denn in der Regel stammt dieses konventionelle Futter aus einer Massentierhaltung und dadurch wird Leid gefördert.“
Das Argument, Hunde bräuchten Fleisch für eine artgerechte Haltung, entkräftet er: Um einen Hund artgerecht zu halten, müsste man ihn „frei rennen lassen, er soll drei Rehe jagen, soll den Nachbarhund angreifen und ein eigenes Rudel haben“. Deshalb folgert er: „Wir können einen Hund gar nicht artgerecht halten.“