Kostet jedes Brötchen bald einen Euro

Jetzt wieder total daneben das andere Extrem.
Samstag 1kg ganz frische Biomöhren für 0,99€. Heute Radieschen und Frühlingszwiebeln je 0,45€/Bund, Sptzkohl 1,19€/kg, Weißkohl und Wirsingkohl 0.88€/kg, Tomaten lose 2,49€/kg - alles bei NETTO. Bei EDEKA 500g-Schale Minirispentomaten 1,19€ .
 
  • 16. April 2024
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Hi matty ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ok, die Möhren, Radieschen, Spitzkohl, Wirsing… werden alle hier grade geerntet, und müssen teils schnell raus, weil es regnet.

Ich könnte mir vorstellen, dass es darum aktuell ein Überangebot gibt.

Möhren sind auch darum so billig, weil sie wegen der Trockenheit sehr klein und dünn sind. Das ist eigentlich streng genommen keine A-Qualität, und würde möglicherweise für den vollen Preis nicht gekauft.
Es war auch sehr viel Ausschuss (zu klein) diesmal - die versuchen einfach, das noch loszuwerden, was noch geht.

(Im Nachbarort sitzt Deutschlands größter Möhren- und Biomöhrenproduzent. Es gibt hier also überall Möhrenfelder und man kriegt so etwa mit, wie die Ausbeute ist).
 
Die Möhren, die ich gekauft habe , sind super Qualität. Genau so, wie sie sein sollen und die Angebote beim Kohl sind leider auch keine Überproduktion, sondern in den Prospekten lange in Voraus geplant und ich kann ja mal ein paar Bilder einstellen von dem, was auf den Feldern in diesem Sommer ohne jeglichen Regen gewachsen ist.
Alle Kohlsorten sind ebenfalls in bester Qualität und es gibt leider gar keinen ersichtlichen Grund das hochwertige Gemüse derart zu verramschen. Es steckt so viel Mühe und Aufwand darin. Wie mögen die Produzenten sich dabei fühlen und vor allem über die Runden kommen? Sie haben wahrlich genug Verluste auf ihren Feldern in diesem Jahr.
Ab und an ein wenig Regen im September ist sicher etwas, was völlig normal ist.
 
Hier war mehr als ein wenig Regen - und ich habe nicht gesagt, dass der Kohl schlechte Qualität hat.

Der ist hier aber jedes Jahr um diese Zeit so billig, weil er hier eben wächst (auch Dank Bewässerung).

Er ist es normalerweise nicht zB bei meinen Eltern, weswegen die sich früher im Herbst immer welchen von hier mitgenommen haben.

Deswegen dachte ich an die Sache mit dem Überangebot, wenn er anderswo auch den Markt überschwemmt…

Die Möhren habe ich bei netto gestern selbst gekauft. Die (hier im Laden) sind lecker und frisch, aber Mini, und vor allem dünn - bei gut einem Viertel davon wäre nach dem Schälen nicht mehr viel übrig. :kp:

Edit: Und das deckt sich mit Zeitungsartikeln aus der lokalen Presse wegen der Möhren.
 
Ich hab jetzt lange überlegt ob ich was schreibe, aber eigentlich bin ich zu faul.

Nur so viel.
Diese Preise sind Lock Angebote und werden von Edeka mit etwa 8 Mio Euro subventioniert.
Das heisst, da verdient keiner was dran, weder der Erzeuger noch die Märkte.
Da legt jeder Markt drauf.
Spielt aber keine Rolle, hauptsache die Leute kommen und kaufen noch was anderes.

Und es spielt keine Rolle ob trocken oder nass oder hell oder dunkel oder sonst was.
 
Ah, ich danke dir. :)

Ich schließe aus deinen Worten, dass Edeka die Subventionen für das Gemüse weder an die Erzeuger noch an die Großhändler zahlt. Ist das korrekt?

Wer bekommt das Geld denn dann?
 
Edeka kauft die Ware teurer ein, wie sie verkauft wird.
Diese Differenz wird als Werbekosten mit diesen Geldern ausgeglichen.
Also subventioniert Edeka, wie auch Aldi Rewe oder Lidl oder wie auch immer, Obst und Gemüse um Lockangebote anbieten zu können.

Das Budget liegt bei allen großen Discountern um den Dreh rum.

Die einzelnen Märkte an sich machen dabei keinen Verlust, aber auch keinen bzw kaum Gewinn.

Hat Edeka zbsp Radieschen in der Werbung für 39 Cent, kauft der Markt sie von der Edeka für 37 Cent.
Kein Verlust aber auch kein Gewinn.

Edeka widerrum kauft diese für 49 Cent ein.


Hat Edeka diesen Artikel in der Werbung, sind die Märkte verpflichtet, diesen Artikel zu diesem Preis zu verkaufen.
Kann die Edeka bsp nicht liefern (kommt ab u an vor) muss der Artikel wo anders zum deutlich höheren Preis gekauft werden.

Zum Beispiel bei uns.

Diese Differenz trägt dann der Markt selber.
 
Das krasseste Beispiel was wir je in der Firma erlebt hatten, war in der Weihnachtswoche vor..hm...rund 15 Jahren.

Draußen waren es dauerhaft über 10 Grad Minus.
Edeka hatte deutschlandweit Feldsalat für 99 Cent / 100 Gramm in der Werbung.

Bei diesen Temperaturen konnte man allerdings in quasi ganz Deutschland keinen Feldsalat schneiden.

Kurzum Edeka fragte bei uns an ob wir irgendwo her Feldsalat besorgen können, große Mengen, egal zu welchem Preis.

Wir haben dann in Belgien 20 000 Kisten (kg) bekommen, den wir Edeka für 3.40 Euro / 100 Gramm verkauft haben.

Ergo Einkaufpreis 3.40 Euro / 100 Gramm
Verkaufspreis 0.99 Euro / 100 Gramm

Kann sich jeder selbst ausrechnen was da bei rum kommt, Deutschlandweit.

Das sind dann Werbekosten :)
 
@einbiest @matty

Danke, das wusste ich noch gar nicht. :)

Und Danke für die Erklärung, @einbiest - ich hatte so gar keine Vorstellung, wie das funktioniert. Oder zumindest eine eher verschwommene.
 
@einbiest: Sehr informativ. Danke dafür.

Gerne.
Informativ...vor allem aber zum Kotzen.

Wir haben zbsp einen eigenen Erzeuger der für uns Salate anbaut.
Direkt vor der Tür.

Es ist wirklich beschämend was wir dem teilweise bezahlen.
Wir können aber nicht mehr zahlen, weil wir es nicht teurer los bekommen.
Sonst würden wir die Differenz bezahlen.

Aber es ist wirklich, wirklich traurig.

Wenn der dann teilweise für 12er Kopfsalat (also Kiste mit 12 Kopf) 4 Euro bekommt oder für 9er bunte Salate 2.50 bis 3 Euro.
Und das ist der Marktpreis.
Der ganz reguläre Preis den man im Großhandel bezahlt.
Das ist schon bitter.

Das ganze System ist am A.rsch.
 
So empfinde ich das auch beim Einkaufen, deshalb mein Posting.
Ob man für diese Preise die Produzenten auch nur annähernd fair bezahlt, dafür muss sicher niemand nachfragen, auch wenn man den Rest nicht kennt.
 
Danke @einbiest , genau das versuchte ich erfolglos zu vermitteln, die Bauern gehen nicht grundos auf die Straße. Momentan bei Frontal eben auch Thema, Geiz ist geil :( .
 
Aber es ist nicht nur die "Geiz ist Geil" - Mentalität.
In Frankreich sind/waren die Lebensmittelpreise deutlich höher als in Deutschland und trotzdem geht es den Landwirten und Groß-/Zwischenhändlern schlechter als unseren.

Also es läuft ganz offensichtlich etwas schief, aber es einfach auf den Verbraucher zu schieben, weil der ja nur billig kauft, ist zu einfach gedacht bzw werden höhere Verbraucherpreise nichts ändern, wenn diese an anderer Stelle abgeschöpft werden.



 
da stimme ich dir zu, nur der Verbraucher macht sich zu wenig Kopf darüber, siehe die Beiträge vor einbiets Erklärung, es ist schlimm was momentan passiert, nur die Wenigsten interessiert das, es ist so verlogen, Greenwashing, hier wird die Landwirtschaft quasi abgewickelt, wird dann halt aus aller Welt zugekauft, Hauptsache wir haben die Ziele erreicht, wie dort produziert wird wurscht, in Brasilien verschwindet mehr Regenwald denn je :(
 
Greenwashing, hier wird die Landwirtschaft quasi abgewickelt, wird dann halt aus aller Welt zugekauft,

Das macht mir übrigens schon länger Sorgen.

Ich meine, es ist aus Verbrauchersicht ja "schön", dass es überall alles zu kaufen gibt. Aber dann sehe ich "Bio-Kartoffeln" aus Ägypten und denke mir nur: wtf. Kartoffeln? Kartoffeln???

Wenn es eins gibt, was hierzulande regional hervorragend gedeiht, sind das ja wohl Kartoffeln. Und dann importieren die die aus Ägypten?

Kaufe ich dann nicht. Irgendwie fühlt sich das falsch an.

Oder Äpfel aus sonstwo.

Wozu das führt, wenn man nix Gescheites mehr im eigenen Land produziert, sieht man ja am Gas, aber auch an Solarkollektoren, Windrädern... ach, so vielem.

Ich möchte aber zu Wirsing und besonders Weißkohl und zu Kohlrabi nochmal anmerken: Die sind hier im Moment auch bei den Bauern spottbillig, die ihr eigenes Zeugs vermarkten. Und auch wenn sie in keinem Supermarkt im Angebot sind. Du kannst dich hier in guten Jahren zu bestimmten Zeiten mit dem Zeug totschmeißen.
Dann, habe ich den Eindruclk, muss es schnell vom Feld und schnell verkauft werden.

Hätte mir aber natürlich denken können, dass ein Supermarkt seine Angebote anders, also langfristiger plant.
 
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