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@Podifan
Ja, aber da werden wir uns ja nicht einig werden, denn basierend aus dem Tenor allein dieser Diskussion haben wir Hundehalter uns schon längst so derbe tief ins Bein geschossen, dass eine Umkehr wohl nicht machbar ist.
Du sagst, dass man dem Hund seinen gebührenden Platz in der Gesellschaft lassen soll. Ich sage, dass wir ihm diesen längst genommen haben.
O.k. ich wohne nicht in der Großstadt, so wie tausende andere Hundehalter übrigens auch nicht, und hier ist Hundehaltung kein Problem.
Ich könnte allerdings die Politiker in den Ar.sch treten, die im letzten Moment verhindert haben, dass die Region hier zum unesco Weltkulturerbe ernannt wird.
Jetzt ist man wieder am kämpfen es doch zu erreichen.
Da könnte man den Hund ja dann gleich mit aufnehmen!
Soll auch Hunde geben, die in der Stadt gut klar kommen und ihm den Platz nehmen können nur die, die ihn als überflüssig ansehen!
Das große Dilemma liegt meines Erachtens doch darin, dass wir unseren Hunden erst die Jobs genommen und sie dann ins Widernatürliche vermenschlicht haben.
Allein wie vehement hier protestiert wird: "Hunde sind kein Hobby, Hunde sind Familie!" ist doch mit ein Übel.
Seltsam, wenn jetzt doch einerseits gesagt wird, es wäre egal, wie man es nennt, wie kann es denn jetzt ein Übel sein wenn man seinen Hund als mehr als ein Hobby ansieht?
Und es ist keineswegs unnatürlich den Hund als Familienmitglied anzusehen, solange er dabei Hund bleiben darf.
Ach ja, Hund bleiben und vermenschlichen!
Wer vermenschlicht denn den Hund?
Derjenige, der einen Vorfall rein aus menschlicher Sicht beurteilt - denn der Hund denkt ja wie ein Mensch!
Der die Rechtfertigung für einen Biss nur nach menschlichen Maßstäben bewertet - denn der Hund denkt ja wie ein Mensch!
Der den Hund auch sonst, bei so einem Vorfall nur in menschliche Schablonen presst?
Oder derjenige, der versucht einen Beissvorfall aus beiden Richtungen zu betrachten.
Der anerkennt, dass der Hund kein Mensch ist und sein Handeln und seine Entscheidungen nicht nach menschlichen Kriterien und Werten getroffen werden?
Der versucht das Wesen den hundes zu verstehen, zu respektieren und daraus Konsequenzen für sich und andere abzuleiten? Zum großen Teil wohl andere Hundehalter aber nicht nur.
Nicht um Schuld zu verteilen, sondern um daraus zu lernen und weiter zu verhindern versucht.
Und das Jagen!
Ein Hund braucht nicht mehr zu jagen, da wir ihn ja füttern!
Das weiß der Hund auch, da er ja menschlich denkt?
Der Hund darf nicht mehr jagen, da er damit Tiere quält - das weiß der hund auch, da er menschlich denkt?
Oder derjenige der anerkennt, dass es nicht einfach reicht zu sagen das darf der Hund nicht, das passt nicht in unsere Zeit.
Der versucht sich in den Hund und seine Bedürfnisse hinein zu versetzen und ihm Alternativen zu bieten?
Kann man weiter spinnen!
Wir diskutieren bei Beißvorfällen ellenlang über die Beweggründe des Hundes, warum, weshalb, wieso und geben den Opfern mindestens eine Teilschuld.
Ich denke ich sollte es mal in meine Signatur aufnehmen, dass die Analyse eine Vorfalls nicht der Suche nach dem Schuldigen dient (dienen sollte) sondern dazu, dass man daraus lernt sie zu verhindern!
Und wenn ich sie hier diskutiere dann nicht (nur) für die Leute, die ihre Kommentare dazu abgeben und mir dann ggf. wieder unterstellen, ich würde Schuld verteilen wollen.
Es gibt auch genug stille Mitleser, die sich noch nie damit befasst haben, warum ein Hund z.B. ein Kind beißt, dass ihm zu nahe kommt.
Es muss mir ja niemand glauben oder etwa daraus lernen wollen.
Das sollte aber kein Grund dafür sein es nicht zu versuchen!
Wir füttern eine Industrie, in der auch der größte Totalversager sich mit einer Hundeschule selbständig machen kann, nur damit wir umgehen unsere Hunde auch wie Hunde zu behandeln.
Meist, damit wir meinen sie wie einen Hund zu behandeln!
Wir interpretieren soviel Mist in unsere Hunde, zwingen sie in widernatürliche Lebensumstände, versuchen aber andererseits unsere Hunde so artgerecht wie möglich zu ernähren, zu halten, zu erziehen etc.pp. Das kann einfach nicht funktionieren!
Oder man greift auf belastbare und reproduzierbare Studien zurück!
Wir halten "Problemhunde" in "Problemumfeldern" und erwarten dafür auch noch Rücksicht von unserer Umwelt. Ein Artgenossen unverträglicher wurde früher nicht großartig Gassi geführt - der kam raus, wenn Vaddern von der Arbeit kam, der kann ihn wenigsten halten, denn von der Leine kam er nicht. Heute schleppen Persönchen, solche Hunde durch die Gegend und erregen sich über andere Halter, die ihre Hunde nicht im Griff haben - der eigene Hund ist ja total super, wenn nicht....
Ich weiß, jetzt wird wieder protestiert, aber wie ist man den früher mit "Problemmeschen" umgegangen?
Alte, kranke oder behinderte Menschen!
Wenn es eine Möglichkeit gibt einem Wesen, dass nicht so ist wie andere, ein gutes Leben zu bieten, warum sollte man es nicht tun?
Das gehört auch zur Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Boah, ich darf wieder - Empathie!
Selbstverständlich darf das nicht zu Lasten anderer gehen, aber dazu muss ich mich mit der Natur und dem Verhalten von Hunden beschäftigen.
Übrigens sind psychische Störungen, wie Angst, beim Hund nicht anders als beim Menschen,sie ist dort nur etwas schwerer zu behandeln!
Oder jagen/wildern - wir holen uns Hunderassen, wo schon in der Rassebeschreibung drin steht "passionierter Jäger" und wollen diesen Hunden trotzdem ungezwungenden Freilauf bieten. Hilfsmittel sind verboten worden und Halter die dies umgehen werden umgehend angezeigt. Der eigene Wuffel hetzt nebenbei munter Rehe/Hasen/Karnickel, aber das liegt halt in seiner Natur, da kann man machen nix - ist ja ein Jagdhund, nöch, das ist artgerecht, voll die Natur des Hundes, blablabla.
Wird der Hund dann vom Jäger abgeschossen, wird ein riesen TamTam um die pösen Jäger gemacht, man kann und darf doch keine Familienmitglieder abballern, etc.pp.
Ich denke wir haben jagtbegeisterte Hunde?
Ist zwar nicht immer einfach, aber es ist zu händeln!
Aber dann muss man die Sache ernst nehmen.
Übrigens sind Podencos sehr angenehm in der Stadt.
Dort ist kaum etwas, dass ihren Jagdtrieb herasusfordert.
Und wenn man ihm dann Alternativen bietet!
Wenn wir Hundehalter wirklich etwas ändern wollten, dann muss Hund wieder Hund sein - mit allen Konsequenzen.
Na das ist ja jetzt mal ein Satz!
Sich nicht mit der Natur des Hundes befassen wollen und ihn in menschliche Denkschemata pressen wollen, damit nichts mehr passiert und dann dies?
Ich bin nicht sicher, ob du das wirklich willst oder ob ich dich richtig verstanden habe!
Übrigens entwickelt sich der Hund auch weiter, passt sich veränderten Lebensbedingungen an (mit oder ohne gezielter Zucht) und ist nicht auf dem Stand von vor 15 000 Jahren + X stehen geblieben!