Hallo!
Das mit der Ernährung hat meine (ehemalige) Trainerin auch gemeint, sie sagte gib weniger Fleisch dann wird er ruhiger. Sie nannte das als Tipp, aber nicht die Möglichkeiten, dass es auch sein könnte dass er wegen seinem Charakter so aufgedreht ist (was ja bei diesem Typ bis zu einem gewissen Grad auch normal ist, bei ihm war es auch schon ziemlich extrem) oder auch wegen einer Krankheit, was dann letztendlich auch der Fall war. Mein Hund war früher auch so ähnlich wie der von der TE bzw. ist es teilweise auch heute noch.
Ich habe in der Zeit wo ich meinen Hund habe gelernt, dass es nie ein Hund sein wird, der eben nebenher trottet und einfach da ist, ihn muss man immer im Auge haben und mit ihm kommunizieren (klar sollte man das mit jedem Hund, bei manchen hat es denke ich aber deutlichere Auswirkungen als bei anderen wenn man es nicht oder nicht ordentlich macht). Ich bespaße bzw. beschäftige meine Hund auch während des Spaziergangs, allerdings nicht permanent, ich kommuniziere aber mit ihm und führe in durch die Situationen. Ich habe bisher auch nur Erfahrung mit diesem Hund gesammelt, er hat mich allerdings schon einiges gelehrt.
Das heftige hochfahren kenne ich von meinem Hund ebenfalls bei anderen Hunden, wenn ich einfach gehe und ihn machen lassen würde oder ich ihn nicht dazu bringe auf mich zu reagieren. Ich lasse es nicht zu, dass andere Hunde an der Leine fixiert werden und dann losgestartet wird, ich lenke ihn auch nicht direkt mit etwas ab sondern bringe ihn dazu, sich auf mich zu konzentrieren und den anderen Hund nicht anzusehen. Er bietet es mittlerweile auch schon von selbst an, manchmal muss ich ihn trotzdem vorher stoppen weil er sonst wahrscheinlich wieder starten würde.
Wenn er das gewünschte zeigt wird er auch bestätigt, aber ich denke mittlerweile er profitiert in dieser Situation vor allem von dem, dass er weiß was er zu tun hat, ich das für ihn regel und es eben auch nur diese Option gibt. Das mit dem auf den Besitzer konzentrieren würde ich allerdings nicht machen, wenn ein mir unbekannter Hund auf uns zurennt und ich ihn nicht sicher verscheucht bekomme, da es meines Wissens nach schlecht für das Vertrauen sein kann wenn der Hund zB angegriffen wird während er sich dem Besitzer zuwendet. Ganz zu meinen Anfangszeiten bin ich auch mal gelegen, weil ich an einem Garten mit Hunden vorbeiging, mein Hund durchging und ich noch nicht so recht wusste wie ich das am besten händeln kann.
Er blieb dann zumindest stehen, als ich am Boden lag und rannte nicht weiter. Heute kommt es gar nicht mehr soweit und ich konzentriere den Hund schon auf mich bzw. stoppe ihn ab, bevor er den anderen Hund fixiert. Den Hund ignorieren würde ich in dieser Situation nicht, hatte ich früher auch versucht, mit dem "Erfolg" dass der Hund wahrscheinlich nicht mal mitbekam dass ich ihn ignorierte, also gegen Null. Ich glaube, wenn der Hund gar nicht mehr soweit kommt dass er so hochfährt, dass sich das mit dem lauten Jaulen auch weniger wird. Was ich auch wichtig finde, er sollte mit seinem Verhalten (Jaulen) nicht zum Erfolg kommen (zB er jault und wird dann als Belohnung dort hin gelassen wo er hinwollte), denn sonst wird er es wahrscheinlich öfter zeigen.
Ich würde ebenfalls zu einem guten Trainer raten, der einem das Handling und alles weitere richtig zeigen kann. Vielleicht wäre hier ein Einzeltrainer zumindest Anfangs besser als eine Gruppenstunde in der Hundeschule, da hier meiner Meinung nach noch mehr auf den einzelnen Hund eingegangen werden kann.Was ich ebenso bei stark hochfahrenden Hunden wichtig finde wie genug Bewegung & Beschäftigung, ist genug Ruhe & Entspannung. Wenn man mit solchen Hunden zuviel macht und sie ständig in Erwartungshaltung lässt, stehen sie dauernd unter Strom und kommen irgendwann fast gar nicht mehr runter, um sich zu entspannen. Das ist aber für einen Hund genauso wichtig, er stresst sich sonst selbst und das ist auf Dauer nicht gut für die Gesundheit des Hundes, und ab einem gewissen Maß auch nicht schön für den Halter.