@Lucie
Mal ein Beispiel… ich krieg es leider nicht mehr ganz zusammen, aber die Grundzüge passen gut.
Ein Bekannter von mir hat vor Jahren mal eine Autoscheibe eingeschlagen, um einen Hund aus dem heißen Auto zu holen, der total apathisch auf dem Rücksitz lag.
Er hat aber, meine ich, erst den Hund gerettet und dann die Polizei angerufen - das war schonmal schlecht.
Wenn auch mit Gefahr im Verzug noch zu begründen.
Er ist dann aber außerdem mit dem Autobesitzer aneinandergeraten, als der wieder auftauchte, und hat dem nicht nur sehr deutlich gemacht, was er von ihm hält, sondern ihm - ein Wort ergab das andere - eine Tracht Prügel mindestens angedroht.
Zumal der Typ nur an seiner Autoscheibw und kaum an seinem Hund interessiert war.
Verständlich? - Absolut. Nicht mein Weg, aber nachvollziehbar.
In Ordnung? - Naja.
Strafrechtlich relevant? - Offenbar schon, was mein Bekannter furchtbar unfair und empörend fand. Ich aber nicht weiter überraschend, und an sich auch ok.
Ich sehe das so:
Ob eine Handlung ethisch oder moralisch ok ist, hängt nicht unbedingt davon ab, ob sie legal ist oder nicht.
Manchmal meint man vielleicht aus genau diesem Grund, illegal handeln zu müssen.
Was ich persönlich ok finde, solange man auch bereit ist, die Konsequenzen zu tragen. Die in einem Rechtsstaat halt folgen
müssen, weil „gleiches Recht für alle“ und so.
Im Übrigen habe ich nie gesagt, ich finde es toll, was die da machen. Ich sehe das durchaus kritisch.
Nur, dass ich es schwer finde, jemanden als dumm oder als Terroristen zu bezeichnen, der sich so viele Gedanken über die gewählten Protestaktionen macht.