Alprazolam - zu Silvester!?

bluedog · 27. Dezember 2004

Hallo an alle,

ich bin ziemlich frisch hier und habe gleich eine für uns wichtige Frage!

Silvester ist für unseren Hund ein absoluter Ausnahmezustand!
Nachdem ich auch schon auf dem homäopatischen Wege einiges Versucht habe, allerdings mit wenig Erfolg, hat mir mein Tierarzt nun Alprazolam gegeben.

Nun meine Frage, kennt das jemand oder hat es jemand schon angewendet?

Gruß
Kerstin

Hi bluedog ... hast du hier schon mal geguckt?

Meike · 27. Dezember 2004

Scheint abhängig zu machen und ist wohl ein Psychopharmaka - ich würde es nicht benutzen. Es steht auch auf einer "gelben Liste" - vielleicht weiß jemand was das im Zusammenhang mit Medikamenten bedeutet

KsCaro · 27. Dezember 2004

Gibt rote/gelbe Listen für Humanpräparate, gibt auch ne lila Liste...das hat nichts zu sagen. Dort steht der Handelsname/Wirkstoff/Art und Dauer der Anwendung/Nebenwirkungen/etc aufgelistet.

Wir habens nicht in der Praxis, nur das artverwandte Diazepam (z.B. für Epileptiker zum "runterholen"). Zum ruhigstellen würde ich eher zu Sedalin oder Vetranquil tendieren, wenn überhaupt nötig.

Dann aber max. die Hälfte der empfohlenen Dosis. Bei Vetranquil ist 1 Tbl. pro 10 kg, bei 30 kg Hund würde ich mit 1 Tbl. anfangen und max. auf 2 Tbl. gehen. Man muß immer bedenken das Tranqulizer auch paradoxe Wirkung haben können, daher sollte man es vor dem eigentlichen Ereignis mal austesten.

bluedog · 27. Dezember 2004

KsCaro schrieb:
Wir habens nicht in der Praxis, nur das artverwandte Diazepam (z.B. für Epileptiker zum "runterholen"). Zum ruhigstellen würde ich eher zu Sedalin oder Vetranquil tendieren, wenn überhaupt nötig..

Dazu meint mein TA, das diese Mittel zwar "ruhig stellen" aber nicht die Angst nehmen, was bei Alprazolam aber sein soll. -lt. der Verhaltensforschung!-

KsCaro schrieb:
Dann aber max. die Hälfte der empfohlenen Dosis. Bei Vetranquil ist 1 Tbl. pro 10 kg, bei 30 kg Hund würde ich mit 1 Tbl. anfangen und max. auf 2 Tbl. gehen. Man muß immer bedenken das Tranqulizer auch paradoxe Wirkung haben können, daher sollte man es vor dem eigentlichen Ereignis mal austesten.

Ich soll morgens 1/4 Tabl/10kg, mittags 1/2 Tabl/10kg und abends 1 Tabl/10kg geben. Als Nebenwirkung wird Torkeln, vermehrter Appetit und "seltsames"Verhalten beschrieben!
Und mein TA meint, vorher ausprobieren wäre nur dafür da um zu sehen, wie der Hund direkt auf die Tabl. reagiert, aber die Silvestergeräusche hätte man ja dann nicht!

Ich bin mir auch sehr, sehr unschlüssig, was ich machen soll. Aber wenn ihr meinen Hund sehen würdet, wie er Silvester leidet.... :heul:

!

KsCaro · 27. Dezember 2004

Geht ja darum zu sehen ob Dein Hund davon austillt oder ruhig wird...
tillt er aus und das an Silvester habt ihr ein arges Problem ein TA schnell greifbar zu haben. Unter der Woche sieht das anders aus, darum ging es mir nur.

Von Vetranquil oder Sedalin werden die Hunde sooo platt das sie ne LMAA-Stimmung bekommen, sie sind sediert und auch nicht geräuschempfindlicher. Nix anderes passiert bei Diazepam z.B. auch, sie werden aus ihrem übersteigerten Verhalten runtergeholt und flach gelegt. Diazepam wird auch häufig zur Prämedikation vor OPs eingesetzt um das eigentliche Narkosemittel reduzieren zu können.

"seltsames" Verhalten wäre mir zu ...mmh...nennen wir es schwammig. Ich würd das nochmal abklären und vorher ausprobieren mal mit ner 1/4 Tablette.

Hast Du schonmal langfristig über ne Bachblüten-Therapie nachgedacht? Ist jetzt zu knapp, aber der Hund meines Chefs war früher auch so ein Paniker (5 Tage vor Silvester geboren), mit Bachblüten -kurz vor Weihnachten begonnen- war sie zwar noch etwas zurückhaltend, aber ansprechbar und nicht mehr panisch.

bluedog · 28. Dezember 2004

Ich werde mich heute nochmal mit meinem TA in Verbindung setzen. Eine Bekannte im Netz hat das Mittel auch schonmal ihrem Hund gegeben. Allerdings von einer Verhaltenstherapeutin verschrieben und schon ein paar Tage vorher mit einer geringen Dosis begonnen.

Mit Bachblüten und Globulis habe ich letztes Jahr gearbeitet, allerdings mit wenig Erfolg.

Dazu muß ich sagen, wir haben ihn mit zwei Jahren bekommen(weiß auch nicht, wie er bei den Vorbesitzern reagiert hat!) und er ist uns an unserem ersten Silvester durch eine ganz dumme Situation vor der Haustür weggelaufen. Er war die ganze Nacht draußen (und es war ein sehr kalter Winter), aber zum Glück wohnen wir auf einem Dorf, wo nicht die ganze Nacht geknallt wird. Ich habe ihn dann ganz weit im Feld /Waldnähe gefunden!
Ich denke, die Kombi -Knallerei und die Verlustangst- lassen ihn Silvester so panisch werden!

bluedog · 3. Januar 2005

Hallo,

wollte nur noch meinen Bericht zu Silvester abgeben!
Ich habe meinem Hund die vom TA verordnete Dosis Alprazolam gegeben.
Sein Verhalten an Silvester war deutlich besser, als in den Jahren zuvor. Zwar fand er die Kanllerei auch in diesem Jahr nicht gut, aber er lag nicht zitternd und fix u. fertig am Boden. Nebenwirkungen gab es zum Glück keine!
Ich werde die Tabl. sicherlich auch im nächsten Jahr geben, aber zur Desensibilisierung im Sommer schonmal mit einer Silvester CD beginnen.

Gruß
Kerstin

Mogli1 · 2. Januar 2012

hallo,
hab mich extra registrieren lassen um einen kurzen Erfahrungsbericht über Alprazolam abzugeben:

Kurze Vorgeschichte: Mein Parson Russel ist fünf Jahre, hat seit Welpe unglaubliche Angst vor Schüssen, Knallern und Böllern. Zudem hat er einen empfindlichen Magen. Letztes Jahr musste ich nach Silvester minimum 3 Wochen regelmäßig zum Tierearzt weil er eine heftige Magemschleimhautentzündung mit allem was dazugehört bekam (Erbrechen, Durchfall bis zur Dehydrierung). Trotz Bachblüten, Neurexan, Musik etc. :heul:

In diesem Jahr habe ich mir das Alprazolam geben lassen. Ist für Menschen mit einer 0,5 mg Dosierung pro Tablette. Ich habe mich entschieden, es nur an Silvester zu geben.
Die Erste bekam er um eins als das mit dem Knallen so langsam losging. Er war etwas torkelig aber gut drauf, wenn es knallte horchte er schon, aber im normalen Rahmen. Um sieben bekam er noch eine, da er wieder nervöser wurde. Halbacht Gassi gehen an der Leine war nur kurz aber er erledigte immerhin sein Geschäft.
Dann schlief er bei uns. Um Mitternacht wurde dann viel geschossen, da hat er sich doch dann tatsächlich mit Spielen ablenken lassen (er hatte absoluten Heisshunger, wohl ne Nebenwirkung). Ne halbe Tablette habe ich dann nochmal nachgegeben, da die Böllerei kein Ende nahm. Wir gingen dann um zwei nochmal raus, er war erstaunlich fit (aber ganz schön stoned :lol:

)... haben ihn an der Leine gelassen. Neujahr schlief er bis ein Uhr nachmittags. Er ist völlig normal, ganz relaxed, kein Durchfall, kein Erbrechen..juhuuu!!
:love:

Dieses Mittel kann ich wirklich empfehlen. Mein Wuffi wiegt 13 Kg, ist eher schlank. Würde das aber nur als Akutmedi geben, da das mit dem Ein- und Ausschleichen doch aufwendig ist und der Hund unter dem Einfluss wirklich nur an der Leine geführt werden kann.

Keine Angst mehr vor Feuerwerk, juhu!!! Ab jetzt bin ich gerüstet. :hallo:

Schönes 2012!!!!

Tobi tobt · 2. Januar 2012

Diese Jahr hat unser Großer auch das erste Mal Alprazolam zu Silvester bekommen. So wirklich wohl fühlt man sich mit solch einem Medikament ja definitiv nicht. Ausserdem kam mir die Dosierung der TÄ so hoch vor. 1-2 mg pro Gabe für einen 30 Kg Hund während Mensch mit 0,25-0,5 mg starten soll :verwirrt:

.

Insgesamt 1 mg auf zwei Gaben verteilt, haben dann aber ganz gut für ein entspanntes Silvester ohne Nebenwirkungen geholfen

.

hellraiser · 2. Januar 2012

Als Alternative würde ich Zylkene empfehlen. Ich habe meinem Hund einmal einen Tranquilizer gegeben...nie nie nie wieder! Der Hund war stoned, aber mehr auch nicht. Angst hatte sie trotz allem.
Bachblüten und Zylkene haben 1000mal besser geholfen.

ginger_19 · 3. Januar 2012

Nemo hat dieses Jahr auch Alprazolam vom TA bekommen. Die wirksame Dosis lag bei ihm bei 2 mg (er wiegt 28kg). An den Tagen, wo geknallt wurde, gabs abends vier mg. Da haben die 2 mg nicht gewirkt. Da hat er panisch nach Hause gezogen. Jetzt wird reduziert, damit wir Mittwoch oder Donnerstag die letzte Tablette geben können.

Ohne Alprazolam hätten wir jetzt höchstwahrscheinlich einen Hund, der nicht mehr rauswöllte.

Lana · 3. Januar 2012

hellraiser schrieb:
Als Alternative würde ich Zylkene empfehlen. Ich habe meinem Hund einmal einen Tranquilizer gegeben...nie nie nie wieder! Der Hund war stoned, aber mehr auch nicht. Angst hatte sie trotz allem.
Bachblüten und Zylkene haben 1000mal besser geholfen.

Also ich war hinsichtlich der Zylkene sehr, sehr skeptisch. Zumal die TÄ sie als "wirkt wie ein Psychopharmaka" beschrieben hatte, was mich schon sehr wunderte, da ich mir auch die Inhaltsstoffe angeschaut habe.
Mag sein, dass sich meine Skepsis auf den Hund übertragen hat

, aber die Wirkung, im Hinblick auf die Schießerei rund um Silvester, war gleich Null.
Also zumindest bei wirklich panischen Hunden würde ich das jetzt nicht empfehlen.

Ruhrlady · 3. Januar 2012

Zylkene hilft bei Angst- Hunden aber nicht bei einer Einmalgabe! müßte man Wochen vorher anfangen, bezweifle dass es bei eienr wirklich panischen Reaktion hilft....

Lana · 3. Januar 2012

Ruhrlady schrieb:
Zylkene hilft bei Angst- Hunden aber nicht bei einer Einmalgabe! müßte man Wochen vorher anfangen, bezweifle dass es bei eienr wirklich panischen Reaktion hilft....

Also ich war jetzt auch nicht so blöd und habe das einmal gegeben

und es hat bei meinem Hund absolut nicht gewirkt. Weder hinsichtlich des großen Silvesterfeuerwerks, noch hinsichtlich der Knallerei, die einem davor und danach begegnet.
Allerdings ist mein Hund generell absolut nicht ängstlich oder unsicher, er hat nur dieses eine Problem mit schussähnlichen Geräuschen. Ob die Zylkene auf einen ängstlichen Hund positiv wirken, kann ich daher nicht sagen.

Tobi tobt · 3. Januar 2012

Also ich war jetzt auch nicht so blöd und habe das einmal gegeben

Aber doch auch nicht wochenlang vorher wenn es nur um Silvester geht

.

Allerdings ist mein Hund generell absolut nicht ängstlich oder unsicher

So ist es bei unserem Großen ja auch. Bis dann halt Silvester kommt.

Nach unseren Recherchen wg Alprazolam, hilft dieses Medikament vor allem bei aktuen Angstzustände und ist weniger für eine dauerhafte Therapie vermutlich auch wg der Gefahr der Abhängigkeit gedacht.

Tobi tobt · 3. Januar 2012

Mag sein, dass sich meine Skepsis auf den Hund übertragen hat , aber die Wirkung, im Hinblick auf die Schießerei rund um Silvester, war gleich Null.

Das denke ich nicht. Das würde höchsten passieren wenn man nicht an Bachblüten und Co. glaubt. Vermutlich war es einfach nicht das richtige Medikament für eine kurzfristige Angstsituation. Die Tierärztin hatte auch etwas länger überlegt was sie unserem Großen verschreiben soll bis ihr einfiel das eine Freundin mit ihrer Hündin gut bei Alprazolam fährt.

Lana · 3. Januar 2012

Tobi tobt schrieb:
Also ich war jetzt auch nicht so blöd und habe das einmal gegeben

Zum Vergrößern anklicken....

Aber doch auch nicht wochenlang vorher wenn es nur um Silvester geht .

Doch schon. Allerdings sprach ich über Zylkene, die hier als Alternative genannt wurden.

Ich habe mich irgendwie nie getraut, Sessy so einen Hammer wie Alprazolam zu geben.
Bisher habe ich immer mit mir gerungen und es dann doch nicht gemacht.

hellraiser · 3. Januar 2012

Wir haben Jahrelang mit uns gerungen unserer Hündin Psychopharmaka zu geben und unser Tierarzt hat sich auch lange geweigert uns etwas mitzugeben. Eben wegen der schlecht einschätzbaren/vorhersagbaren Nebenwirkungen.
Und was war, unsere Maus war zwar stoned, konnte nicht stehen, nicht laufen, glotzte in der Gegend rum und zitterte und bibberte trotzdem bei jedem Knall. Na super....genau dass wollten wir ja nicht.
Und dann schlief sie am nächsten Tag bis 17Uhr und pisste in die Wohnung weil sie nix raffte.

Da gebe ich lieber Bachblüten oder/und Zylkene auf die Gefahr hin dass es nicht wirkt, aber mit der Gewissheit dass mein Hnd durch das Zeug nicht so dermaßen neben sich steht.

Wir haben 3 Tage vor Silvester mit dem Zylkene begonnen. Die Bachblüten haben wir schon 4 Wochen vorher begonnen. Ich muss dazu sagen dass ich beim Zylkene an die oberste Dosierungsgrenze gegangen bin.

Dass es auf dem selben Wege wie Psychopharmaka wirken soll, ist ja schon irgendwie klar. Es soll ja auch auf das Angstzentrum wirken.
Aber die Tatsache dass es Freiverkäuflich ist und keiner Verschreibung über den Veterinär bedarf, zeigt schon dass es von der Gefährlichkeit in keinster Weise mit den ganzen Tranquilizer vom Tierarzt vergleichbar ist.

Meinem Hund hat es geholfen. Und mit ein paar Tagen schiss nach Silvester konnten wir bei ihr gut umgehen. Waren dann halt Gassigänge nur zum lösen!

ginger_19 · 3. Januar 2012

Nemo ist mit 2-2-4 Alprazolam ganz normal gelaufen. Nur bei den 4mg abends hat er sehr fest geschlafen. Ansonsten konnte ich keine Nebenwirkungen außer mehr Appetit beobachten.

hellraiser · 3. Januar 2012

ginger_19 schrieb:
Nemo ist mit 2-2-4 Alprazolam ganz normal gelaufen. Nur bei den 4mg abends hat er sehr fest geschlafen. Ansonsten konnte ich keine Nebenwirkungen außer mehr Appetit beobachten.

unsere hat auch einen anderen tranquilizer/beruhigungsmittel bekommen. trotzdem setze ich meine hunde nie wieder unter solche starken beruhigungsmittel. dafür müsste echt mehr passieren außer knallerangst.

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