Kostet jedes Brötchen bald einen Euro

Wir hatten hier so einen Bäcker. Leider ist der nach Schweden ausgewandert.

Der Bäcker, bei dem wir jetzt meistens Brot kaufen, ist etwas größer, aber keine Kette, und backt noch mit Sauerteig.

Preislich geht es, auch wenn es seit Kurzem keine Tagesangebote mehr gibt.

Im Nachbarort gibt es eine kleine Bäckerei, die spottbillig ist, und an Familien sogar günstiger abgibt. Das Brot ist toll, die Brötchen gehen so. Deren Inhaberin hat mir mal erzählt, dass sie den Laden dadurch querfinanzieren, dass sie für mehrere Hotels das Frühstücksbüffet bestücken und ein paar Betriebskantinen beliefern. Die Brötchen werden also als erstes gebacken und was da übrig ist, geht in den Laden. Das Brot kommt danach und ist dann eben ganz frisch. Hätten sie die Großkunden nicht, müssten sie zumachen, der Laden allein rentiert sich nicht.
 
  • 26. April 2024
  • #Anzeige
Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 21 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Viele kleine Bäckereien haben dichtgemacht, weil sich vor über 20 Jahren die Verordnungen zur Übernahme einer Bäckerei geändert haben.
Wenn du als "Fremder" einen bestehenden Betrieb übernehmen willst, hast du die gleichen hygienischen und Arbeitschutzauflagen, als wenn du eine neue Bäckerei aufmachst. Kein Bestandschutz für den alten Betrieb.
Das rentiert sich für niemanden, daher findet sich kein Käufer außerhalb der Familie.
Vor 20 Jahren gab es noch einen "Bonus", wenn jemand aus der Familie den Laden übernehmen wollte (die Auflagen waren nicht ganz so streng), aber selbst da haben viele Kinder gesagt - geht nicht, dass ist finanziell nicht drin/die Investitionen zu hoch, bei steigenden Konkurrenzdruck durch Ketten.
Die meisten dieser Ketten arbeiten übrigens "traditionell" nur halt in modernen, optimierten Produktionshallen.
Freunden der gehobenen Hygiene und Sauberkeit empfehle ich daher immer die Kette, anstatt der kleinen Bäckerei.
 
Es gibt nach meiner Erfahrung Ketten und Ketten.

Also, es gibt hier eine "mittelgroße, lokale", würde ich sagen, deren Brot und Kuchen ist wirklich gut.
Dann eine, die ok ist, aber richtig, richtig teuer. Eine, die gut ist, aber ebenso teuer.
Und dann ein, zwei Platzhirsche, die eher im Fabrikstil produzieren, wo das meiste im Grunde nicht besser schmeckt als im Supermarkt.
 
Naja.
Wir müssen demnächst unsere Brotpreise von 4,20€ für 500/750g erhöhen.
Da stellt sich die Frage für viele bald nicht mehr - ohne meinen Angestelltenrabatt könnte ich mir unser Brot als Basis/Grundnahrungsmittel nicht leisten, sondern nur noch als ein Highlight.
 
Viele kleine Bäckereien haben dichtgemacht, weil sich vor über 20 Jahren die Verordnungen zur Übernahme einer Bäckerei geändert haben.
Wenn du als "Fremder" einen bestehenden Betrieb übernehmen willst, hast du die gleichen hygienischen und Arbeitschutzauflagen, als wenn du eine neue Bäckerei aufmachst. Kein Bestandschutz für den alten Betrieb.
Das rentiert sich für niemanden, daher findet sich kein Käufer außerhalb der Familie.
Vor 20 Jahren gab es noch einen "Bonus", wenn jemand aus der Familie den Laden übernehmen wollte (die Auflagen waren nicht ganz so streng), aber selbst da haben viele Kinder gesagt - geht nicht, dass ist finanziell nicht drin/die Investitionen zu hoch, bei steigenden Konkurrenzdruck durch Ketten.
Die meisten dieser Ketten arbeiten übrigens "traditionell" nur halt in modernen, optimierten Produktionshallen.
Freunden der gehobenen Hygiene und Sauberkeit empfehle ich daher immer die Kette, anstatt der kleinen Bäckerei.
naja, aber damit unterstellst du den kleinen Bäckereien, nicht hygienisch zu arbeiten. das finde ich ehrlich gesagt nicht in Ordnung.

und was heißt traditionell arbeiten? sitzt da jemand und schält Äpfel, ich glaube nicht. Das wäre für mich traditionell arbeiten. der Vater eines Freundes von mir, der früher neben einer alteingesessenen Bäckerei gewohnt hat, erinnert sich noch dran, wie die Frauen der Familie im Hof gesessen haben und Äpfel für den Apfelkuchen geschält haben. Heute gibt es doch in Kuchen oft diese Apfelpampe, die finde ich widerlich. Da sehe ich vor meinem geistigen Auge immer den Eimer, aus dem sie stammt.
 
aber damit unterstellst du den kleinen Bäckereien, nicht hygienisch zu arbeiten. das finde ich ehrlich gesagt nicht in Ordnung.

Weil dem häufig auch so ist.
Das fängt bei den Produktionsstätten an, die teilweise von ihrer Bauweise nie als Bäckerei geplant waren (Bodenbeläge, Deckenhöhe, Platz/Raumnutzung, Abluft, Lager, Fenster/Insektenschutz) dem Investionsstau bei Geräten, nachträgliche Einbauten und so weiter und sofort.
Es ist nahezu unmöglich die teilweise über 100 kg schweren Geräte zu bewegen und auch hinter diesen zu wischen und zu Putzen. Unser Gärcontroller wiegt 1t - wann meinst du wurde dahinter das letzte Mal geputzt? Spoileralarm - ich arbeite da seit über 7 Jahren, noch nie.
Mehlstaub, Hitze und Feuchtigkeit vom Ofen, große Abluftanlagen in Räumen mit normaler Deckenhöhe, es hat schon seine Gründe, warum du das in dieser Form nicht mehr genehmigt bekommst, oder so von einem Nachfolger nicht übernommen werden darf.
Nicht weil die Leute faul oder dreckig sind - sondern weil es nahezu unmöglich ist.

Und da rede ich noch lange nicht von der "Früher hat sich auch keine Sau drum gescherrt, warum soll das jetzt Thema sein?" Mentalität, die sich bei vielen alten Handwerksbetrieben zeigt.

Nicht nur beim Bäcker - frag zum Beispiel mal die ältere Generation Handwerker oder Dachdecker, wie da teilweise die Einstellung zu Lärmschutz oder Arbeitssicherheit war.
Gehört halt dazu, da mussten wir alle durch,.... Der ganze Siff, der vielen jetzt auf die Füße fällt/gefallen ist.
 
@Coony

Brot vom Bäcker (generell Backwaren vom Bäcker) ist „bei euch“ da oben im Vergleich zu hier unglaublich teuer.

Meine Mutter kauft schon lange nur noch welches im Discounter (das zugegeben zumindest frisch nicht schlecht schmeckt).

Für 4,20 würde hier niemand ein einfaches Brot für 750 g kaufen - den Leuten war 3,80 schon zu teuer.

Keine Ahnung, warum Brot hier vergleichsweise billig ist. Das ist schon seit Jahren so. NDS ist teurer, und Bremen setzt dann noch eins drauf. Zu viel Konkurrenz hier herum?
 
Wir haben hier auch so einen Bäcker, der ist trotz entsprechender Preise beim Brot noch wesentlich früher ausverkauft. Das Brot hält sich eine Woche und werfe nicht eine Scheibe weg.
Er backt allerdings nur noch so viel, wie er sicher verkaufen kann, weil halbe Preise am nächsten Tag kann er sich nicht mehr leisten.

Aber es ist fast unmöglich Nachfolger zu finden.
Im Norden Berlins gab es bis vor kurzem auch zwei solcher Bäcker, die nach langer vergebliche Suche den Bäckereiladen an eine Großbäckerei übergeben haben.
Der in einem Nachbarort hat geschlossen.

Das Brot von Discounter geht eben bei weitem nicht so lange wie das bei unserem Bäcker und das hat ein großes Anteil an der Qualität. Genveränderte Enzyme, die nicht deklariert werden müssen, weil sie im Mehl enthalten sind, machen das möglich.
Die sind allerdings auch in allen Backmischungen, die nicht BIO sind.
 
Der Bäcker hier in unserem kleinen Ortsteil (das einzige Ladengeschäft überhaupt hier im Ort) hat, als er in Rente ging, einen Biobäcker als Nachfolger gefunden. Der verkauft das kg Brot tatsächlich auch für 8 €, und es wird gekauft. Ich hätte das nicht für möglich gehalten.
Ob es daran liegt, dass er die Preise als 100g-Preise ausweist? :gruebel:

Ansonsten kostet ein Brot hier max. zwischen 3 und 4 €, auch bei den - guten - Ketten. Und im Einkaufsmarkt, wo sie es selbst backen, kosten die meisten Sorten unter 3 €. Und es wird (auch) dort mit Sauerteig gebacken. Die Qualität ist aber durchwachsen. Die billigsten Brötchen haben absolut die Anmutung von schlechten Fabrikbrötchen. Brötchen kriegen sie überhaupt nicht kross hin. Das eine oder andere Brot ist okay, aber keins finde ich wirklich lecker, wie z.B. bei meiner Lieblings"bäckerei", einer regionalen Kette.
 
Es könnte aber auch an der Qualität liegen, wobei bei 8€ hier wohl nicht mehr gekauft würde.
Allerdings liegen einige kleine Brote auch schon über 3€ im Preis.
Das sind dann allerdings auch teure Zutaten, wie Buchweizen.
Ich für mich allein komme damit gut klar, weil ich keine Brötchen mehr kaufe. Das Brot schmeckt mir einfach besser und die Scheibe Brot ist keinesfalls teurer als das Brötchen.
 
Als letztes fällt mir gerade ein, dass ich drei Bekannte habe, die mal in einer Großbäckerei gestoppt haben. Die essen heute noch nichts von dort
In die kleinen Backstuben kommt natürlich keiner rein.
 
Zum Vergleich mal die Preise der Hofpfisterei , das wird trotz der Preise gekauft.

OT sorry für die Tippfehler gestern Abend, vom Handy aus sollte ich es bleiben lassen
 
naja, aber damit unterstellst du den kleinen Bäckereien, nicht hygienisch zu arbeiten. das finde ich ehrlich gesagt nicht in Ordnung.

und was heißt traditionell arbeiten? sitzt da jemand und schält Äpfel, ich glaube nicht. Das wäre für mich traditionell arbeiten. der Vater eines Freundes von mir, der früher neben einer alteingesessenen Bäckerei gewohnt hat, erinnert sich noch dran, wie die Frauen der Familie im Hof gesessen haben und Äpfel für den Apfelkuchen geschält haben. Heute gibt es doch in Kuchen oft diese Apfelpampe, die finde ich widerlich. Da sehe ich vor meinem geistigen Auge immer den Eimer, aus dem sie stammt.
GsD gibt es hier noch Traditionsbäckereien, die auch hygienisch sind und das alte handwerk weitervererbt haben. Das ist für mich auch Kultur.
Ich liebe auch die regionale Küche in vielen Restaurants hier. Etwas teurer aber sehr, sehr lecker. Das will ich nicht missen.
Es schmeckt einfach sooo viel besser.
Diese Apfelpampe in den Kuchen oder die Süßmatsche in den "Berlinern". Da verzichte ich lieber, bevor ich sowas esse.
 
Seit einem Jahr ungefähr ist meine Frau dazu übergegangen unser Brot selbst zu backen. Nur Biodinkelmehl, selbstgemachte Hefe aus Datteln und zur Abwechslung mal ein paar unterschiedliche Nüsse oder Saaten. Sehr empfehlenswert...
 
Mein zweiter gatte hat das gemacht, 1 mal die woche 7 brote gebacken, genau so gross das eine pro tag gereicht hat, die wurden im tiefkühler gelagert. Schmeckten sehr gut.
 
Ich backe auch alles selber……jetzt sind wir ja nun umgezogen und nach ein paar Wochen rum probieren lasse ich mir mein Mehl aus der alten Heimat schicken. Hier gibt’s auch Biomehl, aber kein Vergleich dazu……das Mehl macht immens viel aus
 
GsD gibt es hier noch Traditionsbäckereien, die auch hygienisch sind und das alte handwerk weitervererbt haben. Das ist für mich auch Kultur.
Ich liebe auch die regionale Küche in vielen Restaurants hier. Etwas teurer aber sehr, sehr lecker. Das will ich nicht missen.
Es schmeckt einfach sooo viel besser.
Diese Apfelpampe in den Kuchen oder die Süßmatsche in den "Berlinern". Da verzichte ich lieber, bevor ich sowas esse.
Ja genau.
Ich verzichte vollkommen, ob der Preise, bis auf das Brot und im Herbst/Winter ab und an mal Kuchen von unserem Traditionsbäcker.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Kostet jedes Brötchen bald einen Euro“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Diana2099
Da im Moment so wegen Weihnachten und so bestimmt das ein oder andere online bestellt wird... Hab den Link hier im Forum nicht gefunden und dachte da möchte doch bestimmt der ein oder andere mitmachen ;) Ich hab ihn auch schon benutzt als ich vorgestern meine Hundebücher bestellt habe :dafuer...
Antworten
0
Aufrufe
695
Diana2099
Diana2099
Rübenfresser
Minderwertihgeitskomplexe? Wohl eher nicht :love:.
Antworten
8
Aufrufe
888
akebono
crazygirl
Dann muss ich mich wohl mal selbst zitieren.... nur für Dich Buroni: Da gehts nicht um freiwillige und unnötige Ausgaben wie Du es nennst sondern lediglich um die ärztliche Versorgung. Und die ist FÜR MICH sehr wohl notwendig! Ich wundere mich auch über Vieles. Und 7 Jahre habe ich als Bsp...
Antworten
17
Aufrufe
1K
Taz
legolas
Wenn du auf so eine "einsame" bzw., zweisame Hochzeit stehst, du kannst ja mittlerweile auch die Trauzeugen weglassen ;)
Antworten
249
Aufrufe
17K
Gurki-Paul
Gurki-Paul
Zurück
Oben Unten