"Gibt es in zwanzig Jahren gar keine richtigen Wölfe mehr?
Zudem wisse mittlerweile niemand mehr, wie viel echter Wolf noch in diesen Tieren stecke, schreibt Henrichmann weiter. Die Jäger fordern deshalb eine einheitliche Wolf-Charakteristik: „Auch zugunsten des Artenschutzes und der Wölfe selbst sollte der Öffentlichkeit an einer klaren Bestimmung gelegen sein, welcher Anteil der Wölfe in Deutschland diese Bezeichnung überhaupt noch verdient und wie viele Hybriden in der freien Wildbahn leben und Schäden und Angst verursachen“.
„Hybridisierung ist in Deutschland ein großes Diskussionsthema“, betont Nicole von Wurmb-Schwark. Die Rechtsmedizinerin ist unter anderem auf die forensisch-genetische Analyse von Tieren spezialisiert. Wird etwa ein Schaf gerissen, kommt sie zum Einsatz. Sie untersucht die DNA der Reißspuren, bestimmt, welches Tier diese verursacht hat und fertigt dann Gutachten für betroffene Bauern und Tierhalter an.
Dabei kam es in den vergangenen Jahren nicht selten vor, dass eine Probe weder einem Wolf noch einem Hund entsprach.
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„Es heißt häufig, es gebe nur sehr wenige Fälle“, meint von Wurmb-Schwark. „Wir stellen in unserem Labor hingegen immer mal wieder fest, dass wir die Risse nicht einem normalen Hund oder einem normalen Wolf zuordnen können.“
Zudem zeigten Artikel in Fachmagazinen, dass Labore in ganz Europa immer wieder Hybride nachwiesen."