(Wakans) Petra
Sorry, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, was das Beissverhalten mit den Rasselisten zu tun hat.
Nochmal: Es geht hier nicht um die Eskalationsstufen oder darum, ob sie vor der eigentlichen ernsthaften (!) Beisserei übersprungen werden oder nicht, sondern darum, WIE ein Hund beisst, wenn er denn dazu gezwungen ist.
Was ist denn "schlimm" daran, wenn sich ein Hund verbeisst, anstatt immer wieder loszulassen, wieder zu beissen, loszulassen, wieder zu beissen... Verstehe ich nicht!
Bei der oben beschriebenen Beisserei, die Lady wiederfahren ist (anders kann ich es nicht bezeichnen, sie konnte nun wirklich nichts dafür), hat der Gegner tatsächlich die schwereren Verletzungen davon getragen. Aber nicht, weil Lady sich verbissen hat (was sie getan hat), sondern weil der andere immer gezerrt und gezogen hat, um sie besser, wirkungsvoller zu erwischen. Ergebnis: Ein Riss unter der Achsel, der mit neun Stichen genäht werden musste. Deshalb an dieser Stelle, weil Lady nunmal deutlich kleiner war als der Angreifer. Lady war zerschunden und zugequollen vor lauter Ratschern und kleinen Bissen, hatte ebenfalls eine Rißwunde, die aber dank der TÄ nicht genäht werden musste. Und sie hat eine Woche lang vor Angst gezittert, wenn es Gassi ging.
Haben wir jetzt einen schlecht sozialisierten Hund? Hat sie ein inadäquates Verhalten gezeigt? Sehe ich nicht so.
Sie kam vorher mit allem und jedem zurecht. Sie reagiert auch jetzt nicht aggressiv auf andere Hunde. Aber seither hat sie Angst. "Ich will nichts von Dir, aber bitte komm mir auch nicht zu nahe, denn Du könntest mir ja was tun." Wenn andererseits ein neuer Hund (Alf) ins Rudel integriert wird, macht sie die wenigsten Schwierigkeiten (wenn's ein Rüde ist, sie ist eifersüchtig, aber selbst Hündinnen gehen).
Inwiefern könnte dieser Hund als Rechtfertigung für die Rasselisten heran gezogen werden????
Zu Schmerzempfinden und Rassezugehörigkeit:
Blödsinn!!
Endorphin- und Adrenalinausschüttung in Streßsituationen trifft alle Hunde und Menschen gleich. Ist dasselbe wie bei einem Menschen, der aufgrund eines Unfalls z. B. ein Stück seines Fingers verliert. Tut im ersten Moment nicht weh. Segensreiche Einrichtung der Natur.
In normalen Situationen hat es wohl was mit dem Charakter des Hundes zu tun. Unser Alf (DSH) ist eine Mimose. Mal zu fest ins Fell gegriffen und er quietscht. Bei dem Rest der Herrenriege muss schon viel passieren, dass sie irgendein Anzeichen von Schmerzempfinden zeigen. Berserker eben. Im Spiel/Komment ist das Quieken eher ein Zeichen von "ich geb' auf, du hast gewonnen" als wirklicher Schmerz. Ansonsten muss Angel schon beim Toben mit voller Wucht und Geschwindigkeit in Harleys Seite rennen, damit dieser überhaupt Schmerz zeigt. ...um zwei Minuten später wieder mitzutoben.
Was Harley aber nicht davon abhält, zum Gottserbarmen zu singen (er ist Malamute), wenn er beim TA die Spritze sieht - wohlgemerkt dann, wenn schon lange alles vorbei ist...
Viele Grüße
Petra