Hallo zusammen,
ich war heute Zeuge eines sehr merkwürdigen Wesenstests... in Wuppertal wurden 4 Hunde getestet:
1 Rednose Pitbull
1 Dobi
1 50cm hoher Mix
2 Doggen (gehören derselben Besitzerin)
* der Rednose, weil er den Vermieter, der vor ihm weglief, ins Knie gezwickt hat
* der Dobi, weil angeblich der Besitzer den Hund auf kleine Hunde hetzt
* die Mixhündin hat angeblich einen Hund gebissen - im Tierarztbericht "schwere Bissverletzung", Kosten 41 Euro.
* die Doggen, weil die Hündin einen Hund getackert hat, ein Zahn im Hintern eines anderen Hundes, Tierarztkosten 136 Euro; der Rüde war an dieser Beisserei überhaupt nicht beteiligt, wurde aber trotzdem zum Test zitiert
Ich beschreibe erst mal den Ablauf des Tests und bitte dann um Eure Hilfe, wie man vorgehen könnte, meiner Ansicht nach spiegelte das nicht wieder, was eigentlich geprüft werden soll. Ich bin da nicht ganz unbedarft, bin aktiv im Hundesport (Agility) und meine Hunde haben auch beide eine Begleithundeprüfung und ich hab schon diverse gesehen, die auch immer eine Verhaltensüberprüfung enthalten.
1. Platzteil: Teams im großen Kreis mit gutem Abstand, jeweils einer läuft Kreise um die anderen herum, Bilder werden gemacht.
Mein Eindruck: Alle Hunde unauffällig, keiner reagiert auf einen anderen Hund.
2. Platzteil: Hund ins Sitz, Besitzer stellt sich darüber und muss den Hund dann noch an den Vorderbeinen hochheben. Schnauzengriff von rechts und links, teilweise Zähne zeigen. Hund ins Platz und auf den Rücken legen.
Mein Eindruck: Bei den Doggen allein aufgrund der Größe grenzwertig. Das darüber stellen schwierig für die Hunde, allerdings reagieren alle verunsichert, also keine Anzeichen, dass ein Hund das nicht toleriert aufgrund eines Rangfolgeproblems, sondern eben eine aufregende Situation.
3. Platzteil: Teams gehen einzeln über den Platz, Hunde sollen unangeleint Fuss gehen bzw in der Nähe des Besitzer bleiben. Helfer in Schutzkleidung joggt an den unangeleinten Hunden vorbei, provoziert leicht und rennt dann zurück. Der Doggenrüde hat am ehesten reagiert, allerdings auch nicht mit nach vorne gehen, sondern mit anbellen. Helfer blieb dann stehen und provozierte, der Rüde bellte ein paar Mal, ging aber keinen Schritt vor, sondern auf Ermahnung der Besitzerin dann hinter diese.
Mein Eindruck:
4. Platzteil: Team einzeln, Leine locker auf dem Boden, Ermahnung an die Besitzer, dass kein Kommando gegeben werden darf. Fahrstuhlübung, erst "nur" 8 Leute, die mit schwingenden Händen auf die Hunde zugehen, dann nochmal mit Trillerpfeife und abartig lauten Schreien.
Mein Eindruck: Völlig unrealistische Situation, absolut überzogen und dann noch ohne Kommandos? Alle Hunde waren natürlich total beeindruckt, Dobi und Mix liefen zwischen den Leuten hindurch weg, der Pitbull sprang nach oben, allerdings nicht aggressiv und drohend, sondern eher als Stressabbau bzw Spiel. Bei den Doggen wieder eigentlich eine unangepasste Übung, denn ein so großer Hund taucht nicht mal eben weg, die hätten in jedem Falle die schwingenden Hände der Leute abbekommen. Folglich waren sie diejenigen, die als Einziges bei der Besitzerin blieben, aber eben bellten. Wiederum ohne nach vorn zu gehen, völlig verunsichert und gestresst.
4. Teil - Aussenteil im Feld: Teams in eine Reihe, nacheinander mussten sie jeweils mit unangeleinten Hunden aneinander vorbei laufen. Auch hier wieder keine Kommandos erlaubt.
Meine Frage: Wo ist das noch realistisch, kein verantwortungsvoller Hundehalter würde seinen Hund machen lassen was er will, wenn ein anderer Hund provoziert, beruhigt man seinen Hund bzw macht eine Ansage, dass darauf nicht einzugehen ist.
5. Teil - Aussenteil: Nacheinander, erst Begrüssung per Handschlag durch einen Fremden, der frontal auf die Besitzer zukommt, dann anbinden und ausser Sicht gehen. Joggen, Radfahrer, Regenschirm aufspannen, ein (ziemlich hektischer) Riesenschnauzer geht dicht vorbei...
Der Pit zupfte einem Helfer leicht am Hemd, der Dobi (ein Hibbel) hüpfte hin und her, die Mixhündin hatte einfach nur Schiss und die Doggen waren unauffällig.
Ergebnis: Alle durchgefallen bis auf die Mixhündin mit Auflage zur Hundeschule. Die Doggen und der Dobi Leinen- und Maulkorbpflicht, der Pit Leinenpflicht.
Ganz ehrlich - ich war fassungslos. Ich hab zu keinem Zeitpunkt einen Hund gesehen, von dem eine Gefahr für andere Tiere oder Menschen ausgegangen ist. Das extremste Verhalten, welches die Hunde in Extremsituationen gezeigt haben, war Bellen, Hochspringen, jeweils innerhalb kurzer Zeit wieder kontrollierbar durch den Besitzer. Der Pit noch am ehesten kritikwürdig, als er da an der Hemdfalte gezuppelt hat, vom Wesen her jedoch ein freundlicher Hund, sicherlich würde Hundeschule da gut tun, ebenso wie bei den anderen Leuten. Die Doggen kenne ich auch von Spaziergängen und ich kenne eigentlich kaum Hundebesitzer, die so verantwortungsvoll mit 2 großen Hunden umgehen, meine beiden 9 und 12 kg Hunde würde ich zu jeder Zeit mit ihnen alleine lassen, es gab nie auch nur einen schiefen Blick. Die Doggen sind gut im Gehorsam, haben lange, lange Privatstunden gehabt, die Besitzerin wiegt vielleicht 50kg und führt diese ca 130kg Lebendgewicht nur mit Kommando und nicht mit Kraft (wie auch), so wie das zB beim Dobi und bei Pit war.
Meiner Ansicht nach war das kein Alltagstest, sondern darauf aus, die Hunde durchfallen zu lassen. Selbst von den geprüften Begleithunden würden da locker 60% durchfallen. Gar nicht verstehen kann ich, dass da so oft vorgeschrieben wurde keine Kommandos zu geben - auch das ist nicht Alltag.
Frage nun - kommt Euch auch merkwürdig und übertrieben vor oder ist das nur mein Eindruck?
Und weiss jemand einen guten Anwalt, den man damit beauftragen kann, so einer Amtsveterinärin mal ordentlich auf die Füsse zu treten und so einen Test anzuzweifeln? Wie sollte man da vorgehen?
Für jeden Tipp bin ich dankbar!
LG
Verena
ich war heute Zeuge eines sehr merkwürdigen Wesenstests... in Wuppertal wurden 4 Hunde getestet:
1 Rednose Pitbull
1 Dobi
1 50cm hoher Mix
2 Doggen (gehören derselben Besitzerin)
* der Rednose, weil er den Vermieter, der vor ihm weglief, ins Knie gezwickt hat
* der Dobi, weil angeblich der Besitzer den Hund auf kleine Hunde hetzt
* die Mixhündin hat angeblich einen Hund gebissen - im Tierarztbericht "schwere Bissverletzung", Kosten 41 Euro.
* die Doggen, weil die Hündin einen Hund getackert hat, ein Zahn im Hintern eines anderen Hundes, Tierarztkosten 136 Euro; der Rüde war an dieser Beisserei überhaupt nicht beteiligt, wurde aber trotzdem zum Test zitiert
Ich beschreibe erst mal den Ablauf des Tests und bitte dann um Eure Hilfe, wie man vorgehen könnte, meiner Ansicht nach spiegelte das nicht wieder, was eigentlich geprüft werden soll. Ich bin da nicht ganz unbedarft, bin aktiv im Hundesport (Agility) und meine Hunde haben auch beide eine Begleithundeprüfung und ich hab schon diverse gesehen, die auch immer eine Verhaltensüberprüfung enthalten.
1. Platzteil: Teams im großen Kreis mit gutem Abstand, jeweils einer läuft Kreise um die anderen herum, Bilder werden gemacht.
Mein Eindruck: Alle Hunde unauffällig, keiner reagiert auf einen anderen Hund.
2. Platzteil: Hund ins Sitz, Besitzer stellt sich darüber und muss den Hund dann noch an den Vorderbeinen hochheben. Schnauzengriff von rechts und links, teilweise Zähne zeigen. Hund ins Platz und auf den Rücken legen.
Mein Eindruck: Bei den Doggen allein aufgrund der Größe grenzwertig. Das darüber stellen schwierig für die Hunde, allerdings reagieren alle verunsichert, also keine Anzeichen, dass ein Hund das nicht toleriert aufgrund eines Rangfolgeproblems, sondern eben eine aufregende Situation.
3. Platzteil: Teams gehen einzeln über den Platz, Hunde sollen unangeleint Fuss gehen bzw in der Nähe des Besitzer bleiben. Helfer in Schutzkleidung joggt an den unangeleinten Hunden vorbei, provoziert leicht und rennt dann zurück. Der Doggenrüde hat am ehesten reagiert, allerdings auch nicht mit nach vorne gehen, sondern mit anbellen. Helfer blieb dann stehen und provozierte, der Rüde bellte ein paar Mal, ging aber keinen Schritt vor, sondern auf Ermahnung der Besitzerin dann hinter diese.
Mein Eindruck:
4. Platzteil: Team einzeln, Leine locker auf dem Boden, Ermahnung an die Besitzer, dass kein Kommando gegeben werden darf. Fahrstuhlübung, erst "nur" 8 Leute, die mit schwingenden Händen auf die Hunde zugehen, dann nochmal mit Trillerpfeife und abartig lauten Schreien.
Mein Eindruck: Völlig unrealistische Situation, absolut überzogen und dann noch ohne Kommandos? Alle Hunde waren natürlich total beeindruckt, Dobi und Mix liefen zwischen den Leuten hindurch weg, der Pitbull sprang nach oben, allerdings nicht aggressiv und drohend, sondern eher als Stressabbau bzw Spiel. Bei den Doggen wieder eigentlich eine unangepasste Übung, denn ein so großer Hund taucht nicht mal eben weg, die hätten in jedem Falle die schwingenden Hände der Leute abbekommen. Folglich waren sie diejenigen, die als Einziges bei der Besitzerin blieben, aber eben bellten. Wiederum ohne nach vorn zu gehen, völlig verunsichert und gestresst.
4. Teil - Aussenteil im Feld: Teams in eine Reihe, nacheinander mussten sie jeweils mit unangeleinten Hunden aneinander vorbei laufen. Auch hier wieder keine Kommandos erlaubt.
Meine Frage: Wo ist das noch realistisch, kein verantwortungsvoller Hundehalter würde seinen Hund machen lassen was er will, wenn ein anderer Hund provoziert, beruhigt man seinen Hund bzw macht eine Ansage, dass darauf nicht einzugehen ist.
5. Teil - Aussenteil: Nacheinander, erst Begrüssung per Handschlag durch einen Fremden, der frontal auf die Besitzer zukommt, dann anbinden und ausser Sicht gehen. Joggen, Radfahrer, Regenschirm aufspannen, ein (ziemlich hektischer) Riesenschnauzer geht dicht vorbei...
Der Pit zupfte einem Helfer leicht am Hemd, der Dobi (ein Hibbel) hüpfte hin und her, die Mixhündin hatte einfach nur Schiss und die Doggen waren unauffällig.
Ergebnis: Alle durchgefallen bis auf die Mixhündin mit Auflage zur Hundeschule. Die Doggen und der Dobi Leinen- und Maulkorbpflicht, der Pit Leinenpflicht.
Ganz ehrlich - ich war fassungslos. Ich hab zu keinem Zeitpunkt einen Hund gesehen, von dem eine Gefahr für andere Tiere oder Menschen ausgegangen ist. Das extremste Verhalten, welches die Hunde in Extremsituationen gezeigt haben, war Bellen, Hochspringen, jeweils innerhalb kurzer Zeit wieder kontrollierbar durch den Besitzer. Der Pit noch am ehesten kritikwürdig, als er da an der Hemdfalte gezuppelt hat, vom Wesen her jedoch ein freundlicher Hund, sicherlich würde Hundeschule da gut tun, ebenso wie bei den anderen Leuten. Die Doggen kenne ich auch von Spaziergängen und ich kenne eigentlich kaum Hundebesitzer, die so verantwortungsvoll mit 2 großen Hunden umgehen, meine beiden 9 und 12 kg Hunde würde ich zu jeder Zeit mit ihnen alleine lassen, es gab nie auch nur einen schiefen Blick. Die Doggen sind gut im Gehorsam, haben lange, lange Privatstunden gehabt, die Besitzerin wiegt vielleicht 50kg und führt diese ca 130kg Lebendgewicht nur mit Kommando und nicht mit Kraft (wie auch), so wie das zB beim Dobi und bei Pit war.
Meiner Ansicht nach war das kein Alltagstest, sondern darauf aus, die Hunde durchfallen zu lassen. Selbst von den geprüften Begleithunden würden da locker 60% durchfallen. Gar nicht verstehen kann ich, dass da so oft vorgeschrieben wurde keine Kommandos zu geben - auch das ist nicht Alltag.
Frage nun - kommt Euch auch merkwürdig und übertrieben vor oder ist das nur mein Eindruck?
Und weiss jemand einen guten Anwalt, den man damit beauftragen kann, so einer Amtsveterinärin mal ordentlich auf die Füsse zu treten und so einen Test anzuzweifeln? Wie sollte man da vorgehen?
Für jeden Tipp bin ich dankbar!
LG
Verena