Und ich verstehe es halt einfach nicht. Dieses - unnett - sein.
Nee, das verstehe ich auch nicht.
Wobei ich dazu sagen muss: Wenn ich Landstraße fahre, und mir begegnet etwas unerwartetes... dann dauert es, bis ich registriert habe, was ich gesehen habe, so lange, dass ich schon 500 m weiter bin.
Neulich ist neben mir auf dem Radweg (zwischen zwei Orten, wo ich also irgendwas zwischen 80 und 90 fuhr) eine Frau mit Inlinern gestürzt. (Die trug allerdings Schützer und Helm). Ich hab mich total erschreckt, aber bis ich realisiert hatte, dass die sich gut was getan hätte haben können, und gebremst hatte, konnte ich sie nicht mehr sehen (und stand an einer Stelle, an der ich nicht wenden konnte).
Das liebe Kind guckte dann hinten aus dem Fenster und berichtete mir, sie sei wieder aufgestanden und würde nun ganz normal weiterlaufen, es sei also wohl nichts passiert.
Ich kann jetzt nur hoffen, dass das stimmt, denn ich bin, weil schon wieder von allen Seiten mehrere Autos kamen und ich ganz blöd da stand, dann ebenfalls weitergefahren.
Also, grade an der Landstraße ist es bei vorbeifahrenden Autofahrern sicher gar nicht so selten, dass die gar nicht realisieren, dass gerade etwas Schlimmes passiert ist, oder bis sie es realisiert haben, so weit weg sind, dass sie sich nicht mehr verantwortlich fühlen und weiterfahren.
Bei deinen Nachbarn könnte ich mir denken, dass das gleichgültige Verhalten abfärbt. Wenn einer wenig Nachbarn hat, und darunter solche Spezis, die anderen die Hilfe sogar bei einem Feuer verweigern, weil sie sie doof finden, und noch nie woanders gelebt hat - dann verliert er vielleicht den Glauben an die Menschheit und hat auch nicht mehr viel Lust, anderen zu helfen. Weil: Macht halt auch sonst keiner.
Und da, wo Helfen üblich ist, hilft man sich schon darum, um nachher von den Nachbarn nicht hängengelassen zu werden.