10 ist bei mir völlig klar, wenn ein akuter Schub im ISG kommt. In dem Moment würd ich mir echt einen Finger abhaken, wenns helfen würde. Ohne mit der Wimper zu zucken.
Schmerzen sind sehr individuell (Art des Schmerzes, Örtlichkeit, usw.) und auch die Schmerzgewöhnung darf man nicht unterschätzen.
Ein interessantes Thema. Ich würde ja schon lange gerne mal zu einem spezialisierten Schmerztherapeuten.
Da wollt ich gestern eigentlich noch etwas zu schreiben.
Mich wundert das... warst du noch nie bei einem?
Ich war bei vielen Schmerzärzten und in ebenso vielen (multimodalen) Schmerztherapien.
Es gibt auch stationäre schmerztherapeutische Aufenthalte/Möglichkeiten. Gibt es das bei euch auch?
Meine Freundin (Fibro, Rheuma) von der ich gestern schrieb, hat jetzt einen 8 - tägigen stationären Aufenthalt in Cuxhaven, Schmerztherapie explizit für all ihr Gedöns.
Ich habe letztens überlegt, ob es eigentlich Dinge gibt die ich noch NICHT in punkto Schmerztherapie gemacht habe. Schulmedizinisch wie alternative Heilmethoden.
Ich habe immer wieder einen Versuch gewagt, mochte es sich noch so schräg anhören (und da war sogar ne Heilerin dabei
). Nach nun 22 Jahren als chronischer Schmerzpatient, kann ich für mich! sagen, da gibt es nichts.
Beschränkt kann nur ich mir allein helfen. Durch gewisse kleine Bausteine, die punktuell vielleicht etwas lindern.
Das einzige was ich zu mir nehme, sind Triptane, ASS (wenn es keine Migräne ist) und Naproxen (als "Wirkverlängerer"). Bei Mukelschmerzen, tape ich. Ebenso tape ich meine CMD (also über Nacht meine Kiefergelenke). Das hilft manchmal. Manchmal halt nicht.
Meine Nervenschmerzen kann ich durch Kälte beeinflussen, heißt ich muss mich halt in Kühlakkus einwickeln. Tut nicht weh, hat keine Nebenwirkungen und hilft besser als Opiate. Ist aber halt nur begrenzt möglich, weil kannst ja nur machen wenn man an einem Fleck verharrt.
Und ich muss zusehen, mind. 2 wöchentlich zur Physio zu kommen.
Ausserdem habe ich in abgewandelter Form, eine Art Meditation in Kombi mit bestimmten Atemübungen erlernt. Den Tipp bekam ich mal von meiner ehmaligen Physiotherapeutin. Die Atemübungen wurden mir tatsächlich präoperativ in der Wirbelsäulenklinik, als Schmerzmanagment für nach der OP, beigebracht (und das ist 19 Jahre her!).
Diese Zeit muss ich mir dann auch nehmen, auch wenn man vor Schmerzen wieder abnippelt. Nach etwa einer halben Stunde habe ich das Gefühl, die Schmerzen wieder etwas mehr in Griff zu haben. Sie sind nicht weg, sie haben mich nur nicht mehr so in ihrem Sog.
Ich habe gelernt, je mehr ich mich (ver)wehre umso schlimmer wird der Schmerz. Meine Devise ist: irgendwie annehmen, mich durch Atemübungen beruhigen und Schmerz lenken z.B. durch fotografieren, lesen etc.
Da die Aufmerksamkeit sich verschiebt, kann ich so vielleicht eine schmerzfreie Stunde haben.
Aber natürlich greift das nicht immer.
Meinen Verwachsungsschmerzen kann ich allerdings nicht begegnen. Ausser mit Operationen. Aber das ist ja nicht mehr. Da bin ich wirklich machtlos. Ich habe nur in der Hand bestimmte Bewegungsmuster zu vermeiden, nichts schweres zu heben, mich nicht zu überstrecken und all so Kramsi halt. Nach jeder OP war das kurz wie ein neues Leben. Aber dafür ist der Preis zu hoch. Und zu kurzlebig. Leider.
So.
Eigentlich wollte ich berichten, das ich erstmalig seit fünf Jahren wieder Rad fahre. Seit einer Woche übe ich. Und hab schon vier mal Rad fahren MIT Hund geschafft. Wir reden natürlich von lächerlichen KM aber das es überhaupt geht, ist gut.
Das Gleichgewicht ist okay, ich kann nur mit links treten und es musste einiges angepasst werden (neuer Lenker, Stange etc.) damit ich mich nicht nach vorne beugen muss. Ich sehe zwar sch.eiße aus, weil ich mit Handschuhen, Gesichtschutz und Mütze fahren muss aber das ist mir so Wurst.
Das ist wie Freiheit.
Das Ganze ist wirklich wichtig, denn ich schaffe die Hunderunden nicht mehr (zu Fuß). Und Rollstuhl geht nicht, aufgrund der Wegverhältnisse und ist mir auch zu gefährlich, allein, mit ihr. Mit dem Rad macht sie sehr gut. Wir fahren gerade so schnell, das ich nicht mit dem Rad umkippe. Ich bin noch etwas unsicher, wenn mit nem halben Meter Abstand die Trekker etc. an uns vorbeisäbeln aber Crunchy kennt das ja alles und hilft tatsächlich mal mir.
Wir werden sehen wann ich die 4km Marke knacke.