Hallo Zusammen,
Da wir aktuell einen Zweithund bei uns haben und ich mir Gedanken um unseren ersten Hund mache, wollte ich mal nachfragen, wie ihr unsere Situation einschätzt und welche Erfahrungen ihr im Bereich der Eingewöhnung in die Mehrhundehaltung gemacht habt.
Hier nun unsere aktuelle Situation:
Wir haben seit etwas weniger als eineinhalb Jahren einen total lieben Stafford Rüden, der jetzt selbst eineinhalb Jahre alt ist. Er ist zu Hause eher einer von der ruhigen Sorte. Er spielt täglich mit uns, ich gehe viel mit ihm Spazieren und trainiere mit ihm zwischendrin und den restlichen Tag entspannt er und guckt uns bei unserem Treiben zu. Normalerweise sucht er von sich aus unsere Nähe und kommt bei etwas längerer Abwesenheit unsererseits in den gleichen Raum und schaut, was man so macht. Nur Kuscheln mag er nicht so sehr. Er ist total begeistert von anderen Hunden, spielt gerne und fängt keinen Krach an. Sollte ein Hund ihn mal nicht leiden können oder er ist ihm unangenehm, geht er selbst aus der Situation raus und meidet Konflikte.
Nun haben wir am Sonntag einen 4-Monate alten Boxer-Rüden bei uns aufgenommen. In der Hundeschule spielt er sehr sanft mit seinen Artgenossen. Er ist sehr menschenbezogen und führt Kommandos aus, sobald er verstanden hat, was er machen soll.
Die beiden haben sich auf neutralem Boden kennengelernt. Haben ein wenig miteinander gespielt und da unser Ersthund recht zurückhaltend war, hat das Ganze für mich einen harmonischen Eindruck gemacht. Nach gemeinsamen harmonischen Spaziergehen, durfte der Kleine dann auch einziehen.
Mit dem Einzug hat sich dann zu Hause alles verändert. Dass es seine Zeit braucht, bis sich "das Rudel" neu geordnet hat, ist mir klar. Aber dass sich unser Ersthund so massiv verändert, damit habe ich nicht gerechnet.
Er hat den Kleinen erstmal freudig durch unser Zuhause begleitet. Hat ihn schnuffeln lassen und ist ihn nicht angegangen. Seine Körperhaltung wurde aber stündlich immer angespannter. Er ist dem Kleinen immer mehr aus dem Weg gegangen. Sonntag lag er manchmal noch in seinem Körbchen. Sobald der Kleine aber zu ihm gekommen ist, ist er direkt aufgestanden und hat den Raum gewechselt. Manchmal hat er sich im Esszimmer in einer Ecke versteckt und hat da mit eingezogenem Kopf einfach rumgestanden.
Für den Welpen ist hier ja alles neu. Er läuft mir logischerweise überall hinterher. Das heißt also, dass unser Ersthund dann quasi immer geflüchtet ist, sobald ich in einen Raum bin, da der Kleine ja auch immer mit dabei ist.
Unser Ersthund lässt sich alles von dem Kleinen gefallen. Er lässt sich sogar seinen Schlafplatz im Schlafzimmer klauen und bevorzugt es im Wohnzimmer zu schlafen.
Ich lasse die beiden nicht alles unter sich ausmachen. Der Ersthund bekommt alles zuerst: als erster Fressen, als erster nach mir die Tür durch, als erster an- und abgeleint.
Der Kleine versucht sich immer dazwischen zu drängen. Ich halte ihn davon ab. Ich hoffe das ist in Ordnung so. Langsam lernt er es auch zu akzeptieren.
Nach gestern Mittag hatte ich dann kurz für einen Tag Hoffnung, dass es sich wieder gibt. Ich war mit dem Kleinen alleine unterwegs, um Erledigungen zu tätigen. Nach etwa 2 Stunden sind wir wieder heim gekommen und unser Ersthund hat mich freudig begrüßt. Er hat sich dann auch etwas näher an den Kleinen herangetraut. Mittags haben die beiden dann zusammen gespielt. Das Spiel war hier wesentlich heftiger als in der Hundeschule. Der Kleine geht den Gr0ßen teilweise richtig stark an. Heute morgen haben die beiden mit Beute gespielt. Das lief harmonisch ab.
Dann waren wir gemeinsam spazieren. Ich gucke immer, dass der Kleine nicht zu nah an den Großen ran kann, weil er ihn immer subtil neckt, in dem er ihn anrempelt, und der Große dann wild an der Leine wird und gerne fliehen möchte. Aufgrund des Leinenzwangs für Listenhunde geht das ja aber an der Leine schlecht :-/
Nach dem Spaziergang, bei dem meiner Meinung nach eigentlich nichts vorgefallen ist, ist die Situation nun noch angespannter als am Tag des Einzugs. Der Große lümmelt nur noch in seiner Box und ist am Dösen. Er kommt nur noch zum Fressen raus und wenn ich ihn rufe zum Gassigehen. Ansonsten rührt er sich nicht. Ist er mal nicht in seiner Box, ist der ganze Körper angespannt. Ihm stehen die Haare am Rücken zu Berge, aber nicht so, wie wenn er sauer ist und droht, sondern eher so, als wenn ihm kalt wäre. Er läuft geduckt und schleicht nur noch umher, bewegt sich also voll langsam. Seit heute Mittag sogar auch dann, wenn wir alleine ohne den Kleinen im Garten sind.
Nun frage ich mich, ob der Große einfach noch, verständlicherweise, Probleme mit der neuen Situation hat oder ob der Kleine den Großen evtl. Irgendwie körpersprachlich moppt bzw. unterdrückt? Er versucht sich ja auch immer zwischen uns zu drängen. Davon halte ich ihn aber ab, wenn ich unseren Großen streicheln will. Er muss sich dann auf die andere Seite setzen und ich streichle beide gleichzeitig. Manchmal geht der Kleine dann auch schon von sich aus auf einen anderen Platz und bechäftigt sich selbst.
Ich bin etwas ratlos, ob ich vielleicht irgendwas falsch mache? Ich habe dem Kleinen bspw. Beigebracht den Großen in Ruhe zu lassen, wenn er in seiner Box ist. Damit wollte ich bezwecken, dass er die Möglichkeit hat, einen Ruheort zu haben. Dass er da jetzt gar nicht mehr raus kommt, war so nicht beabsichtigt. Dem Großen gebe ich Zuwendung, wenn er aus seinem Schneckenhaus rauskommt. Wenn er zu dem Kleinen hingegangen ist, habe ich das nicht kommentiert und versucht es nur aus dem Augenwinkel zu beobachten, weil er sich nicht rührt, wenn ich dazu komme. Ich habe den Großen nicht gemaßregelt. Er ist nur einmal heftig erschrocken, als ich den Kleinen gemaßregelt habe, als er sein Geschäft in der Wohnung erledigt hat.
Ich wäre Euch echt dankbar, wenn Ihr mir Eure ehrlichen Meinungen mitteilen könntet. Auch gerne Kritik an mir, da ich verunsichert bin, ob ich da jetzt alles richtig mache oder Fehler begehe. Kann man irgendwie erkennen, ob sich das noch gibt? Oder ob es sich auf keinen Fall geben wird? Ich bin mir bewusst, dass nach 3 Tagen nichts normal sein kann, aber dass unser Großer so gedrückt ist, dass man es am ganzen Körper sieht, finde ich sehr traurig und beschäftigt mich sehr.
Ich hoffe der Text ist halbwegs verständlich gegliedert und ich freue mich über jeden, der ihn bis hier hin gelesen hat.
Vielen Dank schon mal und liebste Grüße!
FrauHerrmann
Da wir aktuell einen Zweithund bei uns haben und ich mir Gedanken um unseren ersten Hund mache, wollte ich mal nachfragen, wie ihr unsere Situation einschätzt und welche Erfahrungen ihr im Bereich der Eingewöhnung in die Mehrhundehaltung gemacht habt.
Hier nun unsere aktuelle Situation:
Wir haben seit etwas weniger als eineinhalb Jahren einen total lieben Stafford Rüden, der jetzt selbst eineinhalb Jahre alt ist. Er ist zu Hause eher einer von der ruhigen Sorte. Er spielt täglich mit uns, ich gehe viel mit ihm Spazieren und trainiere mit ihm zwischendrin und den restlichen Tag entspannt er und guckt uns bei unserem Treiben zu. Normalerweise sucht er von sich aus unsere Nähe und kommt bei etwas längerer Abwesenheit unsererseits in den gleichen Raum und schaut, was man so macht. Nur Kuscheln mag er nicht so sehr. Er ist total begeistert von anderen Hunden, spielt gerne und fängt keinen Krach an. Sollte ein Hund ihn mal nicht leiden können oder er ist ihm unangenehm, geht er selbst aus der Situation raus und meidet Konflikte.
Nun haben wir am Sonntag einen 4-Monate alten Boxer-Rüden bei uns aufgenommen. In der Hundeschule spielt er sehr sanft mit seinen Artgenossen. Er ist sehr menschenbezogen und führt Kommandos aus, sobald er verstanden hat, was er machen soll.
Die beiden haben sich auf neutralem Boden kennengelernt. Haben ein wenig miteinander gespielt und da unser Ersthund recht zurückhaltend war, hat das Ganze für mich einen harmonischen Eindruck gemacht. Nach gemeinsamen harmonischen Spaziergehen, durfte der Kleine dann auch einziehen.
Mit dem Einzug hat sich dann zu Hause alles verändert. Dass es seine Zeit braucht, bis sich "das Rudel" neu geordnet hat, ist mir klar. Aber dass sich unser Ersthund so massiv verändert, damit habe ich nicht gerechnet.
Er hat den Kleinen erstmal freudig durch unser Zuhause begleitet. Hat ihn schnuffeln lassen und ist ihn nicht angegangen. Seine Körperhaltung wurde aber stündlich immer angespannter. Er ist dem Kleinen immer mehr aus dem Weg gegangen. Sonntag lag er manchmal noch in seinem Körbchen. Sobald der Kleine aber zu ihm gekommen ist, ist er direkt aufgestanden und hat den Raum gewechselt. Manchmal hat er sich im Esszimmer in einer Ecke versteckt und hat da mit eingezogenem Kopf einfach rumgestanden.
Für den Welpen ist hier ja alles neu. Er läuft mir logischerweise überall hinterher. Das heißt also, dass unser Ersthund dann quasi immer geflüchtet ist, sobald ich in einen Raum bin, da der Kleine ja auch immer mit dabei ist.
Unser Ersthund lässt sich alles von dem Kleinen gefallen. Er lässt sich sogar seinen Schlafplatz im Schlafzimmer klauen und bevorzugt es im Wohnzimmer zu schlafen.
Ich lasse die beiden nicht alles unter sich ausmachen. Der Ersthund bekommt alles zuerst: als erster Fressen, als erster nach mir die Tür durch, als erster an- und abgeleint.
Der Kleine versucht sich immer dazwischen zu drängen. Ich halte ihn davon ab. Ich hoffe das ist in Ordnung so. Langsam lernt er es auch zu akzeptieren.
Nach gestern Mittag hatte ich dann kurz für einen Tag Hoffnung, dass es sich wieder gibt. Ich war mit dem Kleinen alleine unterwegs, um Erledigungen zu tätigen. Nach etwa 2 Stunden sind wir wieder heim gekommen und unser Ersthund hat mich freudig begrüßt. Er hat sich dann auch etwas näher an den Kleinen herangetraut. Mittags haben die beiden dann zusammen gespielt. Das Spiel war hier wesentlich heftiger als in der Hundeschule. Der Kleine geht den Gr0ßen teilweise richtig stark an. Heute morgen haben die beiden mit Beute gespielt. Das lief harmonisch ab.
Dann waren wir gemeinsam spazieren. Ich gucke immer, dass der Kleine nicht zu nah an den Großen ran kann, weil er ihn immer subtil neckt, in dem er ihn anrempelt, und der Große dann wild an der Leine wird und gerne fliehen möchte. Aufgrund des Leinenzwangs für Listenhunde geht das ja aber an der Leine schlecht :-/
Nach dem Spaziergang, bei dem meiner Meinung nach eigentlich nichts vorgefallen ist, ist die Situation nun noch angespannter als am Tag des Einzugs. Der Große lümmelt nur noch in seiner Box und ist am Dösen. Er kommt nur noch zum Fressen raus und wenn ich ihn rufe zum Gassigehen. Ansonsten rührt er sich nicht. Ist er mal nicht in seiner Box, ist der ganze Körper angespannt. Ihm stehen die Haare am Rücken zu Berge, aber nicht so, wie wenn er sauer ist und droht, sondern eher so, als wenn ihm kalt wäre. Er läuft geduckt und schleicht nur noch umher, bewegt sich also voll langsam. Seit heute Mittag sogar auch dann, wenn wir alleine ohne den Kleinen im Garten sind.
Nun frage ich mich, ob der Große einfach noch, verständlicherweise, Probleme mit der neuen Situation hat oder ob der Kleine den Großen evtl. Irgendwie körpersprachlich moppt bzw. unterdrückt? Er versucht sich ja auch immer zwischen uns zu drängen. Davon halte ich ihn aber ab, wenn ich unseren Großen streicheln will. Er muss sich dann auf die andere Seite setzen und ich streichle beide gleichzeitig. Manchmal geht der Kleine dann auch schon von sich aus auf einen anderen Platz und bechäftigt sich selbst.
Ich bin etwas ratlos, ob ich vielleicht irgendwas falsch mache? Ich habe dem Kleinen bspw. Beigebracht den Großen in Ruhe zu lassen, wenn er in seiner Box ist. Damit wollte ich bezwecken, dass er die Möglichkeit hat, einen Ruheort zu haben. Dass er da jetzt gar nicht mehr raus kommt, war so nicht beabsichtigt. Dem Großen gebe ich Zuwendung, wenn er aus seinem Schneckenhaus rauskommt. Wenn er zu dem Kleinen hingegangen ist, habe ich das nicht kommentiert und versucht es nur aus dem Augenwinkel zu beobachten, weil er sich nicht rührt, wenn ich dazu komme. Ich habe den Großen nicht gemaßregelt. Er ist nur einmal heftig erschrocken, als ich den Kleinen gemaßregelt habe, als er sein Geschäft in der Wohnung erledigt hat.
Ich wäre Euch echt dankbar, wenn Ihr mir Eure ehrlichen Meinungen mitteilen könntet. Auch gerne Kritik an mir, da ich verunsichert bin, ob ich da jetzt alles richtig mache oder Fehler begehe. Kann man irgendwie erkennen, ob sich das noch gibt? Oder ob es sich auf keinen Fall geben wird? Ich bin mir bewusst, dass nach 3 Tagen nichts normal sein kann, aber dass unser Großer so gedrückt ist, dass man es am ganzen Körper sieht, finde ich sehr traurig und beschäftigt mich sehr.
Ich hoffe der Text ist halbwegs verständlich gegliedert und ich freue mich über jeden, der ihn bis hier hin gelesen hat.
Vielen Dank schon mal und liebste Grüße!
FrauHerrmann