Wesenstest und Erfahrungsaustausch

ztalgg

Konstellation: zwei Bernhardinerrüden, Brüder, 28 Monate jung, die den WT absolvieren sollen, weil diese ‚auffällig’ geworden sind und pauschal Auflagen verhängt wurden. Es gab und gibt Vorfälle, die wohl aus Unsicherheit / Angst resultieren könnten. Auch Defizite in der Sozialisation wären, wenn auch unwahrscheinlich, so doch nicht auszuschließen. :sauer:
Aktuelles Beispiel von heute:
Nachdem die Hunde die Gruppenübungen im Verein absolviert hatten und alle, auch der Hitze wegen, ziemlich kaputt waren und entspannt im schattigen Gras lagen, wollte eine Frau, die ein weißes Stellschild trug, in knapp einen Meter auch an unseren Hunden vorbei.
Plötzlich, zumal von der Situation her völlig unerwartet, schnellen beide blitzartig hoch und direkt (!) auf die Frau zu. Diesmal aber hielten die Leinen und absolut fremd konnte ihnen die Person nicht sein – lediglich das Schild.:rolleyes:

Andererseits macht ihnen der Trubel in Einkaufszentren oder gar im voll besetzten Fahrstuhl keine Probleme – höchstens wenn dann dort auch noch ein Hündchen aus der Tasche lugt (!) werden sie unruhiger.
Im Auto sitzend verbellen sie zunächst jeden vehement, der sich im Umkreis von zwei Metern aufhält. Nach 3-5 Minuten geht ihre Aufregung gegen Null und sie können ruhig und beständig warten. Auch andere Hunde und feixende Kinder können sie dann nicht mehr aus der Ruhe bringen. :unsicher:

Heute hatten wir einen Termin zu einem Vorgespräch in einer für den Westenstest in Niedersachsen zugelassen Tierarztpraxis.
Obwohl die Situation wie die Praxisräume für die Hunde völlig fremd waren verhielten sie sich kooperativ. Unbekanntes wurde dort zwar aufmerksam beobachtet und Schatten an den Milchglasscheiben der Praxis verbellt – ungemein verhalten aber.
Fazit des Vorgesprächs zum WT:
Bernhardinerbrüder zumal im ‚Flegelalter’. Rassetypisches ungemein schwer zu erkennendes Ausdrucksverhalten, ergo: ‚hard core’! Gut - man hätte es bequemer haben können, aber Aufgeben gibt’s nicht.
Empfehlungen:
  • Kastration beider primär: um Hormonspiegel nachhaltig zu senken und Machogehabe die Spitze zu nehmen – gegebene pharmakologische Alternativen wurden nicht aufgeführt:rolleyes:
  • Trennung: damit u. U. der innere Druck Gruppendynamik entfällt – eine durchaus mögliche temporäre Trennung wurde nicht angesprochen :sauer:
  • Verhaltenstherapie zusätzlich, dann vor dem WT - Einzeltraining in der Praxis, bzw Praxisgelände.:eg:
Fragen in die Runde:
  • hat jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Konstellation: Brüder, wohl Unsicherheit /Angst als Motiv schier ungesteuerten Handelns?
  • Hat, wenn denn schon Eingriff in das Hormonsystem, dieser bei anderen Hunden Erfolg in Sinne von mehr Gelassenheit und Urvertrauen gezeitigt?
In der Tat, wir hatten stets ein Rudel an ‚Leos’ auf dem Hof, aber das Verhalten das die beiden ‚Bernis’ aktuell zeigen war uns bislang unbekannt.


Dennoch – sie sind uns sehr an das Herz gewachsen. Umso mehr suchen wir den direkten Erfahrungsaustausch:
a. im unmittelbar vitalen Interesse unsere Hunde, wie der schutzbedürftigen Allgemeinheit. Als auch
b. im Kampf gegen die Herren des Amtsschimmels, wie den unmittelbar benachbarten Hundehassern.:lol:

Gruß aus Hamburg- Süd !
Ztalgg
 
  • 29. April 2024
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Hi ztalgg ... hast du hier schon mal geguckt?
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Zu den empfohlenen Punkten:
Kastration klingt für mich nicht sinnig wenn das Verhalten tatsächlich aus Unsicherheit resultiert.

Getrenntes spazieren gehen und trainieren ist wohl sehr sinnvoll, zumal ich aus deinem Post rauslese dass das Kontrollieren beider Hunde in der Vergangenheit wohl nicht immer geklappt hat. Und da sollte es dich dann nicht verwundern wenn die Anzahl der Hundehasser in deiner Umgebung sprunghaft ansteigt.
Wäre auch nicht begeistert von zwei Hunden dieses Kalibers angegangen zu werden, wo dann der Besitzer danach froh ist das DIESMAL die Leine gehalten hat. ;)

In jedem Fall wird es einfacher problematische Situationen zu trainieren wenn man sich auf einen Hund konzentrieren kann und dieser nicht zusätzlich vom Zweithund in seinem Verhalten angestachelt wird.

Ich war zwar noch nicht in deiner Situation was die Hunde-Kombi angeht, kann aber als Erfahrung beisteuern dass Einschätzungen (und damit auch die Lösungsansätze) sehr unterschiedlich ausfallen können. Eine Zweitmeinung für die Trainingsansätze kann durchaus sinnvoll sein wenn das in deiner Situation möglich ist.
 
  • 29. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Dankeschön für deinen Zuspruch Es ist wirklich traurig das solche wesenstest unter diesen voraussetzungen überhaupt durchgeführt werden dürfen Ich hatte auch schon einiges hier gelesen über wesenstest und Erfahrungen und ja, du hast vollkommen recht die meisten haben leider auch schlechte...
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