Ich habe auf dem Land viel mehr Probleme, da lassen alle ihre Landköter ohne Leine auf meine zu laufen... da laufen ständig irgendwo Kinder unbeaufsichtigt rum und die Radfahrer sollte man auch nicht unterschätzen in der Menge.
Wenn du da wohnst, wo ich meine, mal Bilder vom Haus und Garten gesehen zu haben (nettes, aber typisches Neubaugebiet?), ist das kein "Land".
Ebensowenig wie da, wo ich jetzt wohne.
Das ist bestenfalls randständig im Ballungsraum. - mit den entsprechenden Problemen.
Ich
komme vom Land. Im Sinne von
Land. Mit ohne öffentliche Verkehrsmittel, außer dem Schulbus und seit Neuestem dem Bürgerbus. In einer Gegend, wo der Quadratmeterpreis seit 25 Jahren stabil ist und bis vor 15 Jahren die Grundstücke beim Neubau mindestens 1000 qm haben
mussten, weil die Häuser in Ortsrandlage an die Kanalisation noch gar nicht angeschlossen waren und es nur Sickergruben gab.
(Edit: Und das ist auch meine Vorstellung von "Garten", auch wenn mein eigener jetzt deutlich kleiner ist. Was auch nicht optimal für den Hund war, natürlich. Meine Eltern haben 1500 qm Grundstück. Und das Haus war groß genug geplant für eine 5-köpfige Familie plus gelegentlich die Schwiegermutter, aber es war jetzt kein Luxusbunker.)
Wo man morgens eine Stunde über die Felder gehen kann, und wenn man einem anderen Fußgänger, gar noch mit Hund, begegnet, ist das Zufall.
Schau dir bei Gelegenheit mal Bilder von tessas Ferienhäusern (die ja mal ganz normale Häuser waren) oder tessas jetzigem Haus an (sie hat mehreren Threads hier im Forum). Dann verstehst du, was ich mit "Land" meine. Ich glaube, zwischen Frankfurt und Mannheim gibt's das entlang der Hauptverkehrsachsen gar nicht (aber ich kann mich auch irren)
Ich muss zugeben, ich habe das, als ich hergezogen bin (und dann relativ bald der Dobi einzog) total unterschätzt. Wir wohnen hier in Ortsrandlage direkt am Feld - "nach uns" beginnt hier quasi der ländliche Raum (der allerdings erheblich intensiver bewirtschaftet wird, als ich das von zuhause kenne). Die Gegend sieht auch ähnlich aus wie daheim.
Sie wird aber ganz anders
genutzt.
1) Der ganze Ort ist größer und bietet nicht in alle Richtungen gute Spaziermöglichkeiten. Innerhalb geschlossener Bebauung ist innerorts Leinenpflicht. Genau genommen auch an unserer Straße, aber darüber kann man debattieren, wenn auf der anderen Seite nur Acker ist.
Für viele Leute ist unsere Straße also die nächste Gassimöglichkeit - und gefühlt die erste, um den Hund abzuleinen.
Auch die nächste Möglichkeit für einen Spaziergang, eine Radtour, um den Kindern Inlinern oder Radfahren beizubringen oder Drachensteigen, oder... da das Gebiet an der Umgehungsstraße liegt, auch eine gute Möglichkeit für viele Auswärtige auf dem Weg zur Arbeit, schnell nochmal kurz mit dem Hund uz gehen, bevor der ins Büro mitkommt o.ä.
Da jeder denkt: "hier ist ja Land", sammelt auch so gut wie keiner die Hinterlassenschaften der Hunde ein - sprich: Die Wegränder sind so verkackt, dass man sie eigentlich nicht betreten kann. Auf den Feldern wird Gemüse angebaut... - eigentlich müssen die Hunde auf den Wirtschaftswegen bleiben. Da das kaum jemanden juckt, sperrt der Pächter die Felder mittlerweile ab, wenn Gemüse für den menschliche Verzehr angebaut wird, weil die Kotbelastung sonst zu hoch war... vor allem auch für die armen Leute, die das Gemüse pflanzen, verziehen und ernten (da wird noch viel semi-manuell gemacht).
Für mich war das Fazit also (was mir aber erst so auffiel, als ich selbst einen Hund hatte ) : "Sieht aus wie Land, ist es aber nicht!"
Ich dachte, das erkläre ich evtl. nochmal, weil sich unter "Land" die Leute ja doch teils sehr verschiedene Sachen vorstellen.
Ich weiß ja auch, dass z.B.
@Nune mit ihrem unverträglichen Nicht-Dobi bei sich auf dem Dorfe ganz große Probleme mit frei laufenden Hofhunden hat. Die gibt's bei mir daheim z.B. kaum noch, und meine Eltern wohnen ebenfalls in Ortsrandlage, so ist das kein Problem.
Aber selbst wenn es das wäre, wäre ich dort in 5 Minuten mit dem Auto an einer Gassistrecke, die für einen ausgedehnten Spaziergang bzw. vier oder fünfVarianten davon reicht, kaum benutzt ist und reichlich Platz um Ausweichen bietet. Hätte ich die über, würde ich 5 oder 8 Minuten in die andere Richtung etwas Ähnliches finden.
Das ist hier, wo ich jetzt wohne, definitiv nicht so. Und wenn man mitten in der Stadt wohnt eben auch nicht.
Jeden Tag ins Grüne fahren? - Also uU ne halbe Stunde einfache Strecke im Stadtverkehr, nur damit der Hund laufen kann?
Kann man sicher machen. Aber ich find's schon vom Zeitaufwand her nicht ideal, von der Nachhaltigkeit ganz zu schweigen.
Edit: Mich hat's schon genervt, dass cih wegen der vielen frei laufenden Tut-meist-nixe das kurze Stück zwischen meinem Haus und der Umgehungsstraße idR mit dem Auto überwinden musste.