@helki
Mein guter Bekannter, der mir mit Garri viel geholfen hat, und der damals nach eigenen Angaben schon seit 20 Jahren Dobermänner hatte, hatte auch so ein Exemplar in einer normalen Zwei-Zimmerwohnung in einem großen Appartementhaus (in Hürth, vielleicht kennst du die Teile - gibt da zwei nebeneinande, so Betonklötze mit orangen Balkonen). Eine 16 Jahre alte, aber nach seinen Worten schon immer manierliche und verträgliche Doberman-Hündin, der ihr Platz auf dem Sofa und einer im Bett zum Schlafen und Fernsehen mit dem Besitzer und kurze Spaziergänge in der Umgebung reichten.
Für einen normalen, lebhaften Dobermann (speziell: der nicht abgeleint werden kann) fand er diese Situation ungeeignet und für den Hund nicht tragbar.
Als seine Hündin verstorben ist, zog bei ihm daher der nächste Dobi-Rentner ein, diesmal aus dem Tierschutz. Ein halbverhungerter, teils zahnloser Kettenhund aus Polen, für den er anfangs jeden Abend an die Imbissbude seines Vertrauens gewandert ist und dort Reste eingesammelt hat, weil der Hund Hundefutter gar nicht kannte und nicht fressen mochte, und eigentlich nur matt in der Ecke lag.
"Leider" erlebte der Hund, als er ihn solchermaßen herausgefüttert hatte, seinen zweiten Frühling, und in dem Moment wurde die Wohnsituation (nach dem beschriebenen Muster) problematisch, zumal der Hund die Kleinhunde der Flurnachbarin (mit der man zuvor wechselseitg Hundesitting betrieben hatte) zum Fressen gern hatte, und jedes Mal wieder, wenn er aus der Wohnungstür kam, versuchte, frontal durch die abgeschlossene Nachbarwohnungstür zu brechen, weil es dahinter kläffte. Bzw. in Abwesenheit des Besitzers belltechnisch die Wände hochging, wenn nebenan die Hunde anschlugen.
Der Halter ist dann umgezogen, auf's Land, Ins Häuschen mit Garten, eher so Richtung Süden (ich meine, nach RLP), und dadurch habe ich den Kontakt zu ihm verloren.
Es waren also nicht nur Garris Macken und Eigenarten, aus denen sich meine Befürchtungen speisen.
Edit: Außerdem zeigt die Erfahrung, dass die manierlichen, schlaftablettigen, unproblematischen Dobermänner in der Regel selten im Tierheim landen. Und die Dobis, die es doch tun (etwa weil sie ausgesetzt wurden), tun das oft in einem ganz bestimmten Alter und aus (bestimmten) Gründen.
Isso. Ähnlich wie bei Berner-Sennen-Rüden.
Wenn die im Tierschutz vertreten sind, stimmen Alter, Abgabegründe sowie die geschilderten, evtl. problematischen Charakterzüge teils stark überein.