Dobermann aus dem Tierheim

Wir haben auch schon eine Raufergruppe gefunden, in der er unter Beobachtung alle 2 Wochen mit anderen Hunden herumtollen kann, aber das reicht ja bei Weitem nicht aus..
Nur nebenbei: Das reicht nicht aus, aber in einer Raufergruppe wird selten "herumgetollt". ;) Wenn Euer Hund dort mit anderen Hunden ist, weil er rauft- und das ist sehr verniedlichend ausgedrückt- dann tollen die natürlich nicht herum. Sondern Ihr trainiert dort, wie man einen Hund führt, der andere uU töten möchte. Das ist kein Spaß und auch wenn der Hund danach müde ist, ist es keine Auslastung.

Ich denke Ihr unterschätzt einen unverträglichen Hund massiv.
 
  • 4. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi Crabat ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 21 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich würde es nicht machen. Klar sitzt der hund schon ein jahr, aber vielleicht taucht naechsten monat jemanden auf der sich diesen hund ans bein binden will, inklusive all seine macken.
 
Ich schließ mich mal der Meinung an, dass ich es nicht machen würde.
Ihr tut euch keinen gefallen, wenn der erste Hund so eine oh-Gott-nie-wieder-Erfahrung wird und dem Hund auch nicht.
Ich finde der gehört in hände, die schon genau wissen was sie mit so einem Hund anfangen wollen. Jemand der schon immer auf dem hundeplatz zuhause ist und der einfach weiß was auf ihn zu kommt.
 
Nur nebenbei: Das reicht nicht aus, aber in einer Raufergruppe wird selten "herumgetollt". ;) Wenn Euer Hund dort mit anderen Hunden ist, weil er rauft- und das ist sehr verniedlichend ausgedrückt- dann tollen die natürlich nicht herum. Sondern Ihr trainiert dort, wie man einen Hund führt, der andere uU töten möchte. Das ist kein Spaß und auch wenn der Hund danach müde ist, ist es keine Auslastung.

Ich denke Ihr unterschätzt einen unverträglichen Hund massiv.
Zudem frage ich mich, ob ein Hund, der mit Hunden seines Kalibers ja anscheinend klar kommt, nur mit kleinen Hunden nicht, in einer Raufergruppe richtig wäre oder ob das nicht eher kontraproduktiv sein könnte. Aber da ich in echt keine Raufergruppe kenne, ist das nur so ein Gefühl ins Blaue hinein.
 
Eine Freundin von uns hat ebenfalls einen Problemhund aus diesem Tierheim in einer Hamburger Wohnung aufgenommen und nach einem Jahr Training ist er wie ausgetauscht. (Allerdings auch mit Trainingsmethoden, die ich so einfach nicht anwenden kann.)Daher schien es uns bisher immer möglich.

Das Problem ist: Jeder Hund ist anders, und nur, weil es beim einen geklappt hat, muss es das nicht auch bei euch.

Und du schreibst es ja selbst: "mit Methoden, die ich so nicht anwenden kann..."

Die Frage sollte immer sein: "Was, wenn es nicht klappt?"

Hier war eine sehr nette Frau vom örtlichen Tierschutzverein, die für die Orga die Vorkontrolle übernommen hat - die hat uns genau diese Frage gestellt, und alle möglichen Szenarien geschildert, die sie schon erlebt hatte. Ich hatte - ich bin ja eigentlich eher jemand, der zuviel denkt, als zu wenig :D - auf alle eine Antwort - aber ich habe bei mir gedacht, dass es ja statistisch recht unwahrscheinlich sei, dass alles auf einmal eintreten würde, bei uns.

Ja, was soll ich sagen... - :kp: - Es trat alles ein, und noch etliches dazu.

Und ich sage dir auch ganz ehrlich:

Der Hund war letztlich besonders problematisch, weil er nicht gesund war... - aber gescheitert wäre ich mit meinem naiven Optimismus und meiner unterm Strich doch sehr begrenzten Erfahrung mit mehreren "für den Hausgebrauch gut unerzogenen" Familienhunden als in Kindheit und Jugend auch an einem 'ganz normalen' Dobermann mit ganz normalen 'Dobermacken'. Der hätte dann vielleicht bei den diversen Trainern oder bei hunde- btzw. dobierfahrenen Leuten auf Dauer besser "funktioniert", aber nicht bei mir.

Dass sich herausgestellt hat, dass der Hund a) krank und b) nach einem Unfall regelrecht behindert war, hat letztlich nur dafür gesorgt, das wir ihn behalten haben - weil er so definitiv nicht mehr vermittelbar war (auch mein Bekannter hätte die Medis, die der Hund nachher 'verschlungen' hat, nie finanziell stemmen können), und in einer Tierheimsituation aufgrund seiner Handicaps extrem gestresst war und sehr gelitten hat.

Sogar in der Dobermann-Orga haben Leute gesagt: "Ehe Sie den zurückgeben, schläfern Sie ihn lieber ein!" Das war für mich keine Option - im Gegensatz zur Abgabe in ein gutes Zuhause, das ihm gerecht hätte werden können.

Aber überfordert (Nervenmäßig, aber zB auch kräftemäßig - ich habe mit Krafttraining angefangen, um den Hund besser halten zu können, und Rückenschmerzen waren eigentlich Dauerzustand) wäre ich auch mit einem normal unverträglichen Dobi gewesen. Und die Wohnsituation (recht enges Reihenhaus, kleine Räume, viele Treppen) wäre auch für einen normalen Dobi u.U. problematisch gewesen, oder im Alter geworden.

Übrigens: Was an eurer Wohnsituation für einen großen Hund auch noch subotpimal ist, ist der Zugang... Evtl,. wird er irgendwann alt und kann Treppen nicht mehr laufen... oder gar nicht mehr laufen. Selbst wenn ein Fahrstuhl da ist, ist das schwierig.

Die Hündin meines Bekannten ist 16 (!) jahre alt geworden. Für einen Dobermann ist das biblisch, und sie war am Ende auch schon arg tatterig und a bisserl dement. Als sie gegen Ende zunehmend Probleme mit der verdauung und vor allem dem Wasser bekam, hatten sie ien logistisches Problem, denn der Hund musste teils mehrmals nachts raus, war aber eigentlich zu schwach und zu langsam zum Laufen, um das rechtzeitig zu schaffen - und dann entwickelte sie auch noch Angst oder eger Widerwillen (plus Altersstarrsinn) vor dem Fahrstuhl und wollte den nur noch auf dem Arm betreten. Was auf Dauer nicht zu stemmen war.

Also hat er sich vom Rewe oder was einen Einkaufswagen mitgenommen, saugfeste Matten rein, und jedes Mal, wenn der Hund nach unten musste, kam er in den Einkaufswagen - in schlimmen Nächten haben die beiden gleich ganz im Auto geschlafen (im Winter zusammen im Schlafsack - inklusive dummer Diskussionen mit einer Zivilstreife, die sich nicht so recht vorstellen konnte, wozu das gut sein sollte...)

Natürlich denkt man an so etwas nicht, wenn man einen jungen, gesunden, vor Kraft strotzenden Hund vor sich sieht - aber die altern ja nunmal schneller als wir. Und bei den Dobis, wo Herzprobleme ja nicht so selten sind, geht das leider manchmal schneller als gedacht. :(
 
Zudem frage ich mich, ob ein Hund, der mit Hunden seines Kalibers ja anscheinend klar kommt, nur mit kleinen Hunden nicht, in einer Raufergruppe richtig wäre oder ob das nicht eher kontraproduktiv sein könnte.

Kommt auf die Gruppe drauf an. Aber ja, stimme zu: Kann.
 
Ich denke Ihr unterschätzt einen unverträglichen Hund massiv.

Ja, tun sie - aber es ist auch schwer, das korrekt einzuschätzen, wenn man damit keine Erfahrung hat.

Unser erster Hund war weitgehend Rüden-unverträglich und ist in seiner vertrauten Umgebung jeden großen Rüden angegangen (zum Glück zu einer Zeit, wo man das noch recht normal fand) - aber da gab es lautes Getöse, fliegendes Fell, maximal nen Kratzer am Ohr, üblicherweise kriegte er dann auf die Mütze und trat den Rückzug an, und das war's. Die einzige schwerere Verletzung passierte, als ein Kontrahent sich beim Gekeife selbst auf die Zunge gebissen hat.

"Sowas" kannte ich unter unverträglich, und damit hätte ich es auch durchaus aufgenommen.

Das andere war - bis zur ersten Trainerstunde, gleich mit Beißvorfall - schlicht nicht Teil meiner Lebenserfahrung.

Und ein Hund, der an der kurzen Leine plötzlich, quasi aus dem Nichts ins Gebüsch taucht, mit einem Happs ein Kaninchen packt und mit einmal Schütteln diesem das Rückgrat bricht, war es bis dahin auch nicht.
 
Es gibt einfach massive Unterschiede zwischem nem Proleten, der durchaus handlebar ist, und nem wirklich unverträglichen Hund der killt was ihm vor die Nase kommt.
Ich gehe hier nicht umsonst nacht zwischen 2 und 3 mit meiner A.rschkrampe Gassi. Hier sind den ganzen Tag stromernde Hofhunde und freilaufende Tutnixe unterwegs. Heißt, der Hund hat geknebelt und verschnürt wie Hannibal Lecter mal so gar keinen Spaß daran mit mir raus zu gehen. Deshalb gehen wir nachts, wenn die Hofhunde im Zwinger und die Tutnixe in ihren Betten sind.
Die Frage ist halt, will man das über die nächsten 10 Jahre machen, damit der Hund sich auch mal im Freilauf austoben kann?
Denn aus lange nicht jedem Hund, bekommt man das wieder raus. Ich habe lange Jahre mit Stevie daran gearbeitet, aber da war nix zu machen, also konnte ich mich nur arrangieren.
 
@Lalaland:
Hättet ihr denn vielleicht die Möglichkeit, mit ihm versuchsweise zu trainieren, während der Hund noch im TH ist? Also entweder mit einer dort vorhandenen Gruppe oder ggf. auch einem privaten Trainer? Dann könntet ihr ja vielleicht schon mal ein Gefühl dafür entwickeln, was ggf. möglich wäre (oder eben auch nicht) und wie es dann im Alltag aussehen könnte. Und wenn ihr zu dem Schluss kommt "geht gar nicht", dann haben doch irgendwie alle ein bisschen was davon gehabt. Ihr habt's versucht und braucht euch nicht ewig fragen, ob es nicht vielleicht doch usw. Und der Hund hatte ein bisschen Training und das TH kann ggf. dann noch klarere Angaben zu seiner Vermittlung (an andere Personen) machen.
 
@helki ich wäre aber vorsichtig, von dem Verhalten des Hundes beim Training im Tierheim Rückschlüsse auf sein späteres Verhalten zu hause zu ziehen.

Ich würde mir an stelle der TE überlegen, ob sie wirklich einen Hund will, mit dem sie uU die nächsten zehn Jahre mehrfach am Tag gut gesichert aus dem Haus gehen will, immer in der Erwartungshaltung (bei Hund und Mensch), dass beim Öffnen der Haustür der nächste Kleinhund vor der Tür steht
 
Also bei uns ist es ja so gekommen, dass Cassie unverträglich ist, obwohl wir sie sozialisiert haben (oder es dachten oder what ever).

Man KANN sich damit definitiv arrangieren - wenn man bereit ist, einiges zu opfern.
In meinen Vorstellungen war es als Hundebesitzer ein Spazieren auf Wiesen mit allmöglichen Hunden und alle verstehen sich. Pustekuchen.

Wenn die TE bereit ist, viel zu opfern, viel Zeit zu investieren denke ich schon, dass es möglich ist.

Man sollte halt wirklich wissen, was auf einen zukommt. Bei JEDEM Spaziergang schauen, ob irgendwelche Tutnixe rumlaufen, die den eigenen Hund ankeifen oder gar offline sind und rotzfrech frontal auf den Hund zu laufen.

Für den Hund ist es bestimmt gut, wenn sich jemand findet, der weiß was auf ihn zukommt und wenn das Problem angegangen wird.

Zusammen mit einem gescheiten Trainer (vorher suchen!) und regelmäßigem Training.

Man muss sich halt nur von diesen Traumvorstellungen wie im Eingangspost beschrieben verabschieden. Nein, so ein Hund wird vermutlich nie mit kleinen Hunden auf einer Wiese herumtoben. Muss er das?
 
Ich würde mir an stelle der TE überlegen, ob sie wirklich einen Hund will, mit dem sie uU die nächsten zehn Jahre mehrfach am Tag gut gesichert aus dem Haus gehen will, immer in der Erwartungshaltung (bei Hund und Mensch), dass beim Öffnen der Haustür der nächste Kleinhund vor der Tür steht
Die meisten Dobermänner sind da auch nicht grade Leisetreter. Selbst wenn es für einen iO ist, morgens um 5.15 Uhr rauszugehen, weil man da keinen trifft- es wird lustig, wenn der Hund einem alle Nachbarn wachbrüllt, weil da dochmal was ist.

Schon ein gut sozialisierter und erzogener Dobermann ist zumindest überdenkenswert in einer Mietwohnung.
 
Ich hab mit meinem Hund ja etwas über ein Jahr in einer Mietwohnung gelebt.
'Aus Gründen' war ich schon sehr bemüht, da schnell wieder raus zu kommen.
Und ich muss sagen - die Wohnung war nicht die schönste, aber ich hatte sie gewählt, weil es mit dem Hund noch die beste Möglichkeit war.
a) war die Wohnung so geschnitten, dass die Räume, in denen sich Hund großteils aufgehalten hat weit weg von der Wohnungstür waren - sprich, da hat Hund wenig mitbekommen und es gab keinen Grund zum anschlagen
b) kleines Mietshaus mit Nachbarn, von denen auszugehen war, dass sie sich an wenig stören
c) im Gewerbegebiet, in dem es zwar nicht ganz leise war, aber Dinge, die den Hund stören könnten (andere Gassigeher etc.) eher spärlich anzutreffen waren

Trotzdem hatte ich das 'Glück' direkt in der Wohnung nebenan Hunde zu haben. Wenn diese alleine zu Hause waren und mich im Flur gehört hatten, haben sie schon angeschlagen in der Vermutung, ich hab den Hund dabei - ein Spaß, da durch das Treppenhaus zu laufen mit einem unverträglichen Hund :D
Außerdem gab es im Hof gegenüber Hunde, die viel draußen waren und jedes Mal am Zaun angeschlagen haben, wenn sie uns gewittert hatten. Ebenfalls sehr spassig :D
Mein Hund war beim Rausgehen bereits ab Wohnungstür auf Alarm eingestellt in Erwartung des ein oder anderen Hundes...

Ein Mietshaus mit Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten in einem normalen Wohngebiet. Ne, das wäre nicht lange gutgegangen.

Natürlich kann man einem Hund auch beibringen ruhiger raus zu gehen. Klappt inzwischen ja auch. Aber dazu muss man zur Not auch erst mal für eine längere Zeit aussitzen, bis der Hund sich beruhigt hat. An der Wohnungstür, an der Haustür usw. Jedes Mal, zu jeder Uhrzeit.
Machst du in einem Miethaus nicht.
 
@helki ich wäre aber vorsichtig, von dem Verhalten des Hundes beim Training im Tierheim Rückschlüsse auf sein späteres Verhalten zu hause zu ziehen.

Ich würde mir an stelle der TE überlegen, ob sie wirklich einen Hund will, mit dem sie uU die nächsten zehn Jahre mehrfach am Tag gut gesichert aus dem Haus gehen will, immer in der Erwartungshaltung (bei Hund und Mensch), dass beim Öffnen der Haustür der nächste Kleinhund vor der Tür steht

Na ja, man kann ja auch ggf. Alltagssituationen trainieren. Es gibt doch THe, die haben für so was spezielle Gruppen. Vielleicht kann man ja auch in Rücksprache mit dem TH in der häuslichen Umgebung mal unter Trainer-Anleitung schauen, wie es so läuft. Ich meinte mit dem "während er noch im TH ist" also eher "während er noch in der Vermittlung" ist, was ja nicht heißen muss, dass sämtliche ggf. erfolgenden Übungseinheiten im TH stattfinden müssen.

Vielleicht einfach mal einen kompeteten Trainer zu Rate ziehen, der sich ein Bild von dem Hund, den potenziellen Haltern und dem potenziellen Zuhause machen kann.
 
Man muss sich halt nur von diesen Traumvorstellungen wie im Eingangspost beschrieben verabschieden. Nein, so ein Hund wird vermutlich nie mit kleinen Hunden auf einer Wiese herumtoben. Muss er das?

Im Fall der TE ist das aber, wie es aussieht, die wohnortnah einzige Möglichkeit für Freilauf für den Hund.

Und das finde ich für einen Dobermann, der dort nicht frei laufen kann, noch deutlich ungünstiger als für viele andere Hunde, wenn dann noch nichtmal ein Garten da ist, weil Dobis in der Regel gerne laufen.

Ich weiß nicht, wie man den Hund dann auslasten will.

Wir hatten in Hannover einen Dobi in der Nachbarschaft, mit dem fuhr der Besitzer einmal am Tag auf dem MBT an den Maschsee oder in die nahegelegenen Eilenriede (der Stadtwald), wobei der Hund die ersten 10 Minuten vor Begeisterung bellte :rolleyes: ;) - der ignorierte aber wenigstens andere Hund, wenn er am Rad lief.

Aber ohne das...

Selbst wenn man seinen Hund gut sichert und immer aufpasst wie ein Schießhund, dass er selbst zu keinem anderen läuft, sind die begehrten Auslaufgebiete in der Stadt nach meiner Erfahrung voll mit frei laufenden, 'freundlichen' Hunden, die 'nur mal guten Tag sagen wollen', und sich darum keinen Deut scheren.

Die sind es, die wirklich Stress machen, selbst wenn an den eigenen Hund gut im Griff hat. Und so viele Hunde und ihre Halter kann man gar nicht erziehen, das ist gar nicht möglich.
 
Es gibt doch THe, die haben für so was spezielle Gruppen. Vielleicht kann man ja auch in Rücksprache mit dem TH in der häuslichen Umgebung mal unter Trainer-Anleitung schauen, wie es so läuft.
Mein Hund hatte in der Wohnung ungefähr ein viertel Jahr gebraucht, bis er angekommen war und richtig ausgepackt hat ;)

Ich finde es dem Hund gegenüber von uns Forumsschreibern (die TE nehme ich da ausdrücklich raus) irgendwie nicht so ganz fair, ihn aufgrund seines Verhaltens im TH als "gemeingefährliches Monster" (ja, sehr überspitzt formuliert) zu betrachten/darzustellen.
Ich halte den Hund nicht für ein gemeingefährliches Monster :)
Ich halte es nur nicht unbedingt für den richtigen Hund für diese Halter in dieser Umgebung.

Und die TE wollte wissen, ob es möglich ist, diesen Hund so weit zu erziehen, dass all diese Probleme sich ganz schnell erledigen.
Klar, ist möglich. Aber ich finde es nur fair zu sagen, dass es eben genauso gut sein kann, das nicht.
Und dass in einem Mietshaus evtl. noch Probleme auf sie zukommen, die sie im Moment noch gar nicht bedacht hat.
Damit sie zumindest eine Ahnung davon hat, was auf sie zukommen kann.
 
Mein Hund hatte in der Wohnung ungefähr ein viertel Jahr gebraucht, bis er angekommen war und richtig ausgepackt hat ;)

Und das ist eher die Regel als die Ausnahme. Und deshalb sehe ich hier auch die Kombi mit dem DSH-Rüden ziemlich kritisch und das kam mir hier bisher zu kurz (ausser von dir). Schlimmstenfalls kracht es und der Hund müsste eventuell nach Monaten wieder zurück ins TH.
 
Und deshalb sehe ich hier auch die Kombi mit dem DSH-Rüden ziemlich kritisch und das kam mir hier bisher zu kurz (ausser von dir).
Zumal - und das wurde noch gar nicht erwähnt - ich weiß nicht, wie es geplant ist. Aber ich sehe hier auch nicht, dass in absehbarer Zeit eine Person gleichzeitig mit beiden Hunden Gassi gehen kann.
 
Na ja, man kann ja auch ggf. Alltagssituationen trainieren. Es gibt doch THe, die haben für so was spezielle Gruppen. Vielleicht kann man ja auch in Rücksprache mit dem TH in der häuslichen Umgebung mal unter Trainer-Anleitung schauen, wie es so läuft. Ich meinte mit dem "während er noch im TH ist" also eher "während er noch in der Vermittlung" ist, was ja nicht heißen muss, dass sämtliche ggf. erfolgenden Übungseinheiten im TH stattfinden müssen.

Bringt meiner Erfahrung nach aber nicht viel, weil sich viele "dobermanntypische" Baustellen erst später zeigen.
Nehmen wir nur mal einen Punkt auf den der Dobermann früher mal selektiert wurde - das Bewachen/Schützen.
Dieser Punkt wird sich ausgeprägt erst dann zeigen, wenn der Hund sich ans Umfeld und den Menschen gebunden hat. Vorher wird "nur" jedes Geräusch gemeldet (was schon nervig ist) kommt dann aber der Wachtrieb (meine Menschen, meine Wohnung) hinzu, dann bekommt das eine andere Intensität, weil die Motivation eine andere ist. Das kann/wird sich dann auch auf andere Menschen ausweiten.

"Alltagsprobleme" hat der Hund eigentlich nicht. Er zieht nicht an der Leine wie ein Ochs (worauf ich mich allerdings nicht verlassen würde, wenn der Hund "angekommen" ist), er ist bedingt verträglich, er dreht nicht sonderlich hohl. Gut er kann nicht alleine bleiben, aber da kommt es auch auf die Motivation an.
 
Ich wurde ja hier markiert und schließe mich den anderen Dobierfahrenen mal an, insbesondere Lektoratte, die hier schon aus dem Nähkästchen geplaudert haben.

Auch ich habe Secondhanddobis übernommen, die ihren Packen zu tragen hatten und nein - ich habe die Macken (Unverträglichkeit, Jagdtrieb etc.) nicht "wegerzogen" bekommen, trotz reichlich Dobierfahrung - ich habe die Hunde einigermaßen händelbar bekommen, das war alles. Und das war kein Zuckerschlecken. Man lebte nur für die Hunde, alles drehte sich um die Hunde und auch wenn man von Zuhause aus arbeitet muss man doch mal zum Arzt oder einkaufen und schwupps, hat der Hund mal wieder Schäden an Immobilie und Inventar im vierstelligen Bereich verursacht - in einer Eigentumswohnung ärgerlich, in einer Mietwohnung nicht auszudenken...

Auch ich habe in einem Dreifamilienhaus gewohnt mit eigenem Eingang, in einem Neubaugebiet wo gefühlt jeder 2. einen Hund hielt. Hatte den Wald vor der Tür, wo man bei schönem Wetter fast totgetreten wurde von Spaziergängern... mit einem unverträglichen Hund (und ich kann da Lekto zustimmen - auch bei meinen Unverträglichen hat sich die Unverträglichkeit eher noch gesteigert als gebessert...) ist das die Hölle, ein mehrfach täglicher Spießrutenlauf.

Jetzt im Nachgang muss ich sagen: Ich würde es nicht nochmal tun, es waren Jahre voller Stress, viel zu oft lagen die Nerven blank...

Raufergruppe, da war ich auch mit meiner Hündin. Es war grauenvoll, sie hat auch mit Maulkorb noch versucht, andere Hunde zu killen. Das war kein "Toben oder Spielen", das war eine Gruppe geknebelter Hunde, die gegenseitig versucht hat, sich umzubringen... als Auslastung für den Hund nicht wirklich geeignet, die hatten einen Stresslevel jenseits von Gut und Böse.

So ein Hund, wie Du ihn beschreibst, der gehört aufs flache Land, in eine Gegend ohne viele Nachbarn, wo man einfach so in die Felder laufen kann, ohne dass man alle Naselang andere Hunde trifft. Nur so kann der entspannen. Und der braucht einen sicher umzäunten Garten, wo der sich mal so richtig strecken kann, ohne dass er andere Tiere gefährden kann. So sehe ich das inzwischen.

Ich würde es heute als grob fahrlässig betrachten, einen solchen Hund in eine Mietswohnung in ein dicht besiedeltes Wohngebiet zu stecken. Damit tut man dem Hund keinen Gefallen und den Menschen auch nicht.

Gruß
tessa
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Dobermann aus dem Tierheim“ in der Kategorie „Pit Bull, Staff & andere Kampfschmuser“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Budges66482
Ach, so einen (in dem Fall sogar mit Dobi-Erfahrung) kannte ich auch mal. Und der wäre bei anderem Wohnort (und ohne bereits vorhandenen eigenen Hund) auch für den Spacko nicht der schlechteste Platz gewesen, der konnte mit Hunden einfach gut. :) Dann hoffen wir mal... :hallo:
Antworten
6
Aufrufe
1K
lektoratte
lektoratte
blackdevil
Antworten
1
Aufrufe
1K
blackdevil
blackdevil
blackdevil
Hi, Zeus sucht noch.... LG Martina
Antworten
7
Aufrufe
2K
blackdevil
blackdevil
american_dogs
hoffentlich wird er gefunden ohne dass schlimmeres mit ihm passiert :(
Antworten
1
Aufrufe
998
Spell_2103
S
Zurück
Oben Unten