Moin zusammen,
ich bin gerade durch Zufall auf diesen alten Thread gestoßen und kann es mir nicht nehmen lassen, einen aktuellen Bericht zu senden
Wir haben alle Zweifel ignoriert und den Dobi adoptiert - trotz Wohnung in der Stadt
Und er pennt gerade seelenruhig neben mir!
Es war - wie ihr alle vorausgesagt habt - nicht einfach.
Seine Ausraster zeigten sich (fast) gar nicht bei kleinen Hunden, wie vom TH "versprochen", sondern vielmehr bei allen Hunden, die es wagten, ihn anzuschauen.
Aber der täglich (nächtliche) Ausflug auf die Hundewiese, wo er immer nur 1-2 Artgenossen getroffen hat, ganz viel Training und das finden von Hundekumpels mit denen er auch ohne MK spielen konnte, haben ihn jetzt nach über einem Jahr zu einem für seine Verhältnisse sehr toleranten Hund gemacht. (Hunde dürfen ihn jetzt angucken und er coexistiert mit anderen Hunden im Freilauf, manchmal spielt er mit dem einen oder anderen. An der Leine leider ein anderes Thema).
Sein Jagdverhalten wurde auch von Fahrrädern, rennenden Kindern, Schaukeln, Rollern etc. geweckt. DAS war der härteste Part in der Stadt - aber auch das haben wir (nach viel Schweiß und Tränen) zu 85% im Griff.
Und das Nicht-Allein-Sein-Können war so ausgeprägt, dass wir zu Beginn nicht einmal die Haustür berühren durften. Ein 3/4-Jahr tägliches Training später, kann er 4 Stunden allein bleiben, zumindest wenn Netflix läuft (gerade schaut er Orange is the new black).
Aber wie ich mir sagen lassen musste: ALLES DOBERMANNTYPISCH
Würde ich es nochmal machen? Nein. Den Stress, die (finanzielle) Belastung und die Einschränkungen hätte ich mir niemals ausmalen können.
Bin ich froh, dass wir es gemacht haben? Ja. Der kleine Mann ist Zucker! Und Fortschritte machen einen in dem Fall besonders stolz.
Und zu der Thematik mit der Wohnung: Ein Hund gehört draußen ausgelastet. Er scheint in der Wohnung viel entspannter als in jedem Haus zu sein, da er, sobald die Räumlichkeiten größer werden, den Wachhund raushängen lässt. Bei uns in der Wohnung könnte jemand einbrechen und es würde ihn nicht jucken, wenn er gerade pennt.
Unsere Highlights (Vorsicht Ironie) mit ihm:
1) Anzeige wegen Körperverletzung, weil er ein Kind angesprungen an (das Kind ist auf ihn zugerannt als er an der Leine war und er ist hochgestiegen, Anzeige wurde fallen gelassen, da nichts passiert - also nicht so dramatisch)
2) Durchreißen einer (sehr) teuren, dicken Lederleine, um einem Fahrrad quer über die Dünen hinterherzuhetzen & zu erwischen (wieder zum Glück niemandem etwas passiert)
3) Die Flucht aus der Haustür mit Sprint (!) quer durch die Seitenstraßen von Altona und der Vollbremsung diverser Autos (zum Glück auch hier alle mit dem Schrecken davon gekommen)
Mittlerweile können wir drüber lachen
Was ich eigentlich sagen wollte: Es geht im gut. Viel besser als im Tierheim und er macht sich jeden Tag (mit kleinen Rückschritten) besser