Ja man darf gerne "aufklären" wobei ich denke das die Frauen sich diese Fragen / Argumente gut überlegt haben, bevor sie sich zu diesem Schritt entschliessen...aber Aufklärung ist ja nicht dasselbe wie kategorisch ablehnen und / oder versuchen etwas auszureden was diese Frauen aber wünschen. Ist ja ihr Körper.Natürlich nicht. Aber das so grundsätzlich unmöglich zu machen, finde ich eben auch nicht richtig.
Ich fände es richtig, wenn Frauen so "reihenweise" sterilisiert würden, wie sie das wollten, nach entsprechender und schriftlich fixierter Aufklärung über die Unumkehrbarkeit des Eingriffs.Wie gesagt, ich will das natürlich nicht direkt vergleichen und ich würde es auch nicht richtig finden, wenn "reihenweise", widerspruchslos Frauen sterilisiert würden.
Ich fände es richtig, wenn Frauen so "reihenweise" sterilisiert würden, wie sie das wollten, nach entsprechender und schriftlich fixierter Aufklärung über die Unumkehrbarkeit des Eingriffs.
Doch.
Der erste Arzt wollte mit mir gar nichts zu tun haben, für den waren nur schwangere Frauen interessant. Er riet mir, vor einer OP noch schnell ein Kind zu kriegen. Vielleicht ginge der Krebs sogar durch die Schwangerschaftshormone zurückDa ich trotzdem kein Kind wollte, hat er mich an die Frau Doktor überwiesen. Die hat mir erst aufgezeichnet, wie man eine teilamputierte Gebärmutter so zusammenflicken kann, dass eine Schwangerschaft doch noch irgendwie möglich sei. Und ich immer nur: "Aber ich wollte noch nie Kinder!" Dann kam die Forderung nach der Einverständniserklärung. Und ich wieder: "Aber ich wollte noch NIE Kinder!" Das war ihr definitiv zu hoch, also konnten nur die männlichen Hormone schuld sein.
Also dritten Arzt, extra einen älteren Herrn, ausgesucht, der auch OPs durchführt. Der war zum Glück entspannt und fand meinen Wunsch nach vollständiger Entfernung der Gebärmutter "nachvollziehbar". Nach der OP kam er mit dem Befund und beglückwünschte mich, den richtigen Riecher gehabt und die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Das Dingens hätte sowieso rausgemusst.
Ich bin entsetzt.Ich darf mir bei jedem Frauenarzttermin anhören, dass das nicht normal ist, dass ich keine Kinder habe oder will. Darum war ich jahrelang nicht mehr dort.
Als ich kürzlich gezwungermaßen dort war, war die Ärztin empört darüber, dass mein Mann sterilisiert ist. Mit gerade mal 30 Jahren. Welcher Arzt das denn bitte bei ihm durchgeführt hätte und ob ich mir darüber im Klaren sei, was das für unser Leben bedeutet, etc. pp.
Richtig gut ist auch immer wieder: Warum ich denn keine Kinder wolle, ich habe doch immerhin Pädagogik studiert. Oder wie ich bitte mit Kindern arbeiten könnte, ohne eigene zu wollen.
Ich bin entsetzt.
Wieso gehst du da noch hin?
Das ist... Mir fehlen die Worte.
Das war bisher bei jedem Frauenarzt so, bei dem ich war.
Das hat auch mit dem ärztlichen Berufsrecht zu tun.
Ein Arzt darf Eingriffe, die dem Patienten körperlich schaden, eigentlich nicht durchführen. Der Wille des Patienten ist für diese Beurteilung mW unerheblich.
(Kosmetische Chirurgie ist darum eine Grauzone.)
Ausnahme ist, wenn der Nutzen den Schaden überwiegt.
Sowas wie „geistige Gesundheit“ spielte juristisch bis Anfang der 1990er Jahre dabei quasi keine Rolle, das kommt erst jetzt.
„Palaver“ und Aufstände gibt es bei Trans-Menschen aber immer noch auch. Frag zB mal @MyEvilTwin - ich glaub, auch eine Geschlechtsumwandlung kriegt man nicht hinterhergetragen.
Zumal es auch da bei manchen sicherlich sowas wie eine Phase gibt, die sich wieder extrem ändern kann - und eben die Leute, die es “schon immer wussten“. Und die auseinanderzusortieren, ist sicher nicht leicht.
Wenn es da - für Tausende von Leuten akzeptable, verträgliche und ausreichende - Alternativen gibt, ist es uU nicht so einfach, einen chirurgischen Eingriff zu rechtfertigen.
(Wobei ich persönlich schon gut verstehen kann, dass du eben genau diesen wolltest und nichts anderes. Und es unglücklich finde, dass es ist, wie es ist.)
Edit: Bezog sich auf den vorletzten Beitrag von @sleepy
Ohje, ich hab diesen Thread gar nicht verfolgt, deswegen weiß ich auch nicht wirklich, um was es grad geht. Aber nein, hinterhergetragen kriegt man nix. Das ist mit vielen Hürden verbunden, wir hatten Glück, dass wir an recht zugängliche Therapeuten und Behörden geraten sind. Aber spätestens bei der Testosteronbehandlung hatte ich den Eindruck, als ob es der einen Therapeutin und dem Endokrinologen etwas mulmig wurde. Weil unser Sohn ja auch erst 15 ist...„Palaver“ und Aufstände gibt es bei Trans-Menschen aber immer noch auch. Frag zB mal @MyEvilTwin - ich glaub, auch eine Geschlechtsumwandlung kriegt man nicht hinterhergetragen.