Wenn ich an meine verstorbenen Hunde zurückdenke und auf die schaue, die jetzt hier leben, hatte jeder Hund so seine Macke.
Mein allererster Hund hat gebissen und zwar jeden, von dem er den Eindruck hatte, dass er mir zu nahe kam. Da er nicht gut sah und auch nichts mehr hörte, hat er dummerweise manche Situationen falsch interpretiert
Mein 2. Hund hätte gerne gewildert. Der 3. biss.
Allerdings gab es damals noch keine Hundeschulen wie heute und man arrangierte sich mit dem Verhalten und managte es. Es war damals aber auch einfacher, mit solchen Hunden zu leben. Es gab noch kein Hundegesetz, es wurde nicht verklagt und es wurde auch schlicht nicht erwartet, dass ein Hund grundsätzlich problemlos sein muss. Und es gab nicht so viele Hunde auf kleinem Raum.
Paco war ein Traumhund, seine Macke war aber das Bellen. Erst als er älter wurde, gelang es ihm, seine Ungeduld zu zügeln. Bis dato liefen unsere Erziehungsversuche ins Leere.
Smu hat jede Futterzubereitung bejodelt und besungen und damit sehr viel Unruhe in die Situation gebracht. Bis zum Schluss ließ er sich davon nicht abbringen.
Kalle hat anfangs viel kaputtgemacht, da gingen einige Decken und Kudden drauf. Mittlerweile zergelt er netterweise nur noch Dinge, die er darf.
Was manchmal nervt, ist, dass er sehr genau aufpasst, was draußen vor der Tür vor sich geht und auch sofort an die Eingangstür stürmend meldet, wenn ihm etwas nicht gefällt. Worauf die anderen dann mitziehen und drei Hunde jaulend und bellend an der Haustür stehen. Es reicht dann ein lautes "Ey" und sie kommen zurück, aber es nervt erst mal. Vor allem, da es oft nur Fußgänger sind, die harmlos am Haus vorbei gehen.
Wenn Kalle merkt, dass es zum Schwimmen geht, zieht er wie ein Ochse. "Langsam" oder gar "Fuß" ist dann in seinem Wortschatz nicht mehr vorhanden.
Krümel ist ein Kontrolletti und wacht eifersüchtig darüber, dass er Mamas Liebling bleibt. Dann ist seine kleine Welt in Ordnung. Um das zu gewährleisten, kann er auch schon mal blindlings giften.
Lotta hat heute das erste Mal etwas kaputt gemacht. Sie tobte auf dem Bett, hielt den Bettbezug fest und zog daran. Das "Raaatsch" des zerreißenden Bezugs machte ihr so viel Spaß, dass sie schnell noch ein 2. Loch biss, bevor ich sie vom Bett scheuchte.
Sie ist wunderbar abrufbar auf den Feldern, aber im Wald kommt ihr Jagdtrieb durch und sie muss an die Schlepp.
Alles in allem finde ich sie aber unproblematisch und prima händelbar. Wichtiger ist mir, dass die Hunde ohne Stress zusammenleben können.
Was ich nicht ertragen könnte, wäre, wenn es zwischen den Hunden zu Auseinandersetzungen kommen würde, eventuell sogar mit Verletzungen.
Das Allerhöchste der Gefühle ist hier, dass mal gegrummelt wird, worauf der jeweils andere den Rückzug antritt und dann herrscht wieder Ruhe
Das passiert aber auch eher selten.