Ich finde das auch schön. mag solche Hunde und trotzdem sind sie auch normale Hunde.
Auch ihr Stresssystem ist das eines normalen Hunden und deshalb brauchen sie, ganz wie andere Hunde oder wegen ihrer Aufgedrehtheit eher noch konsequenter auch ihre Ruhezeiten, (notfalls zwangsverordnet an ihrem Platz).
Ruhezeiten, das sind übrigens Stunden, also relativ viele am Tag!
Ansonsten erreichen sie eben das "normale Stressleve"l nicht mehr, die Stresskurven schaukeln sich auf immer höheres Niveau. Auf Dauer ist das vom Organismus kaum zu bewältigen.
P.S. Auch die Bullihündin, die mit mir immer gerne lief, mit ihrer Halterin gar nicht, wäre auf dieser Straße auch eher nicht gelaufen und wenn es nicht unbedingt notwendig ist, würde ich ihr das auch nicht zumuten.
Bei uns ist es möglich, die Hunde kurz ins Auto zu packen und dann im grünen Gassi zu gehen. Das mache ich sehr oft.
Habe natürlich keine Ahnung, wie es bei euch aussieht.
Ich sehe, dass meine Präzisierung unserer kleinen Handicaps die Situation immer wieder nach “Problem” aussehen lässt.
Einiges ist durchaus nicht ganz so, wie ich es ehemals erwartet hatte, als ich hierher gezogen bin. Bei viel Grün denkt man immer erstmal “genial für den Hund”.
Die hiesige Vegetation kannte ich - Palmen
… den ganzen Stachelkram nicht so. Schlangen, Aligatoren und andere Besonderheiten hatte ich natürlich schon gesehen, aber all dies im Zusammenhang mit Wohngebieten einfach nicht so auf dem Schirm.
Nicht dieselben, aber vergleichbare Erfahrungen hat garantiert schon fast jeder gemacht.
Aber wir haben uns hier ganz gut arrangiert mit den Gegebenheiten.
Zum Beispiel machen wir öfter mal lange Touren am Strand. Das liebt Mila sehr. Geht nur nicht täglich. Dafür ist er zu weit weg.
Hundepark gibt’s auch als Option für Hundehalter hier. Aber das ist eher was für Kurzstreckenpowern oder Playdates. Spazierengehen ist da nicht der Hit.
Körperliche Auslastung bekommt Mila momentan täglich auf jeden Fall durch das Ballspiel im Pool. Überhitzung ausgeschlossen. Noch dazu gelenkschonend, was jetzt nicht der Grund, aber ein netter Nebeneffekt ist.
Kurzes Gassi gehen funktioniert hier schon durchaus direkt im Umkreis. Auf der Strasse langsam spazieren geht auch ohne Verletzungen, nur Rennen wär kontraproduktiv.
Mila läuft auch durchaus gerne mit uns … es geht immer nur um die ersten Meter vom Haus weg.
Dieselbe Erfahrung wie ich macht aber auch mein Mann, wenn er es mal versucht, obwohl er an sie anders herangeht, als ich.
Ich hatte ihr vor Kurzem Hundeschuhe gekauft und sie daran gewöhnt. Die liebt sie zwar nicht, aber sie akzeptiert sie und bringt sie sogar an, wenn sie zum Ball spielen auffordern möchte.
Meine Hoffnung, mir damit eine Möglichkeit zu erschließen, sie auch mal auf den unwirtlichen Grünflächen bei uns in der Gegend an der Schleppleine toben lassen zu können, hat sich grundsätzlich erfüllt. Aber dazu ist es beispielsweise mittlerweile auch schon wieder zu warm. Das gibt’s dann im Herbst wieder.
Auf der Straße habe ich es bisher immer “barfuss” mit ihr mit dem Laufen versucht, weil ich ihr nicht mehr Accessoire aufzwingen will, als unbedingt nötig, auch wegen der Wärme.
Mal sehen, vielleicht teste ich die Schuhe trotzdem einfach auch mal auf der Straße und schaue, ob das irgendeinen Unterschied macht. Der Boden ist es aber nicht allein, das weiss ich jetzt schon.
Man muss bei manchen Gegebenheiten halt auch ein bisschen kreativ sein.
Unter anderen deswegen hat mich auch die ZOS und Nasenarbeit interessiert, weil ich den Eindruck hatte, dass man das sehr schön auf ein gewisses Areal (sowohl drinnen als auch draussen) eingrenzen kann und damit trotzdem den Hund gut beschäftigen. Das könnte ich hier vielleicht recht gut realisieren. Zudem beinhaltet es Bewegung UND Kopfarbeit. Diese Kombination gefällt mir.
Ruhezeiten sind ein Thema bei uns, weil Mila gerne aufdreht.
Ich weiss, dass viele Halter versuchen, nicht enden wollende Auslastungsanforderungen ihrer Hunde mit immer MEHR Auslastung zu beantworten. Weiss auch, dass das ein Fass ohne Boden ist.
Wir hatten uns ja schonmal woanders darüber unterhalten. Daher kennst Du wahrscheinlich meine Einstellung, dass ich einem Hund mit einem gewissen Bedarf an körperlicher Auslastung das trotzdem auch dann zugestehen möchte, wenn er einen eher hohen Erregungslevel hat. Aber dazu gehört bei uns dann auch genauso mentales Auslasten und vor allem auch immer das Entspannen. Wir haben feste Ruheregeln und verordnete Ruhephasen etabliert. Abends versuche ich sie ab einer gewissen Zeit auch nicht mehr hochzudrehen. Das Ballspiel findet deshalb auch tagsüber statt. Mit Mila habe ich auf diese Weise eine für uns gut passende Balance gefunden, die nur selten mal schwankt. Sie schläft auch tags ihre Zeiten ab und ist nicht pausenlos auf Achse, obwohl wir immer um sie herum sind.
Ich vermute, dass die Spaziergänge sie die letzten Tage wieder etwas hochgefahren haben, weil es Abwechslung, ein Abweichen von der Routine, war. Haben das halt selten gemacht in der letzten Zeit. Mit Regelmäßigkeit würde sich das wahrscheinlich auch wieder legen.
Anders ginge es bei uns auch gar nicht, da sie fast 24h Zugang zu uns hat und diese Grenzen gesetzt werden müssen, damit Konzentration und Arbeiten im Home Office möglich sind.