Weil die Diagnose Anaplasmose durch die Untersuchungsergebnisse (!) eben nicht ausgeschlossen wird, sondern sich alle anderen (!) möglichen ähnlichen Erkrankungen (Differentialdiagnosen) durch die Befunde nach und nach ausgeschlossen werden, während eine Anaplasmose immer wahrscheinlicher wird (in den engeren Kreis der Verdächtigen rückt) , auch wenn man anfangs nicht unbedingt daran gedacht hat.
Vernünftige Internistik hat viel von "Mördersuche" im Krimi
- man sammelt Indizien, Beweise, Alibis ... und plötzlich hat der Hauptverdächtige ein wasserdichtes Alibi, während ein anderer sich in Widersprüche verstrickt oder plötzlich ein Motiv hat ...
... zu sagen "beim letzten Mord war es der Gärtner, also verhaften wird einfach mal den" ist wenig seriös und zielführend
Wie soll die Diagnose Anaplasmose wahrscheinlicher werden, wenn der Arzt sie von vornherein ausschließt weil er Anaplasmose für eine Auslandskrankheit hält und der Hund nie im Ausland war?
Tut mir leid, verstehe ich schlichtweg nicht.
Und so lange es Ärzte gibt, die Anaplasmose für eine Auslandskrankheit halten werde ich auf - in deren Augen - sinnlose Tests bestehen, wenn ich im Internet von mehreren erfahre, dass ihr Hund sich in Deutschland Anaplasmose eingefangen hat.
Lucky hat die zum Glück mit sich allein ausgemacht und am Ende war die Analpasmose somit eher ein Nebenbefund, andere Hunde wären durch diese Art Ausschlussdiagnostik schlichtweg verreckt weil einfach nie ein Test gemacht worden wäre.
@buroni
Ich weiß nicht ob DIESE TÄ tatsächlich das Wort "Ausschluss" oder "unmöglich" verwendet hat - und es auch tatsächlich -im medizinischen Sinn- so gemeint hat.
ICH habe hier schon zig mal klar gemacht, dass gewisse Diagnosen zwar unwahrscheinlich sind und auf der Differentialdiagnosenliste erst weiter hinten kommen, DASS sie aber DRAUFSTEHEN (wörtlich oder bildlich gesprochen im Hinterkopf) und dass das ein gravierender Unterschied dazu ist etwas für 100% unmöglich zu halten.
@Gabi:
By the way:
Der allererste Fall einer nachgewiesenen, veröffentlichten, autochtonen Babesiose in Deutschland wurde von der der Klinik entdeckt in der ich damals gearbeitet habe ... beim Hund einer Helferin, der im Nachbardorf geboren wurde und nachweislich nie weiter als 20-30 km weit weg war ... übrigens nicht in Bayern, sondern im südlichen BaWü -
Hartelt, K., Rieker, T., Oehme, R. M., Brockmann, S. O., Müller, W. and Dorn, N.
(2007). "First evidence of Babesia gibsoni (Asian genotype) in dogs in Western
Europe." Vector Borne and Zoonotic Diseases, 7 (2
163-166.
Hasle,
Wenn DU mir also was über die Wahrscheinlichkeit von MMK in D erzählen willst und was unwahrscheinlich oder unmöglich ist, solltest wesentlich früher aufstehen.
Und wenn du es für unmöglich hältst eine Ehrlichiose in 1-2 Tagen zu diagostizieren bzw AK im Labor nach zu weisen, arbeitest Du vielleicht für oder mit (?) dem falschen Labor
(Vetmed: Ehrlichia-AK: 1Tag, Leishmania 1-2 Tg, Babesien 2 Tg .... - selbst wenn ich die Zeit einrechne, dass ich das mit dem Besitzer besprechen muss, bevor ich es bei einer nachgewiesenen Anämie (incl. Retis
und anderer BB-Veränderungen) nachfordern kann ... bin ich immernoch bei 2 Tagen
( 1.Besuch: gründliche AU (blasse SH, Schwäche etc..), Blutprobe (V.a. Anämie: gr.BB, Routinewerte) per Kurier (Standard) ins Labor .. nächster Tag Ergebnis per Mail/Fax: Anämie und typische BB-Veränderungen nachgewiesen, Telefonat mit Besitzer incl. Besprechung der Differentialdiagnosen und weiteren diagnostischen Möglichkeiten, Telefonat mit Labor zur Nachforderung .... nächster Tag:Fax/Mail: Ehrlichia-Ak (und andere nachgefordete DD) ..... Thats it )
+ @ all:
Allerdings wären mir diese 2 Tage trotzdem im gekürzt (!) beschriebenen Fall (Stichwort: Schwäche ...) immernoch zu lang und es ist die Frage welche Kritik man ne Woche später lieber im Forum lesen will:
"Die arrogante TÄ hat meine Forderung nach einem MMK-Test einfach nicht ernst genommen, obwohl fast alle hier im Forum geschrieben haben, dass ich darauf bestehen soll - sie hat stattdessen einfach zuerst (nach einer Untersuchung, die keine 5 Min gedauert hat) einen Ultraschall gemacht ... und einen blutenden Milztumor entdeckt.... und weil sie dem Hund damit das Leben gerettet hat , kann ich nicht mal mehr ordentlich über die unfähigen TÄ lästern
"
Oder will ich lieber lesen:
"Ich war letzte Woche bei einer super freundlichen TÄ, die mich mit meiner Internetdiagnose total ernst genommen hat und ohne weiteres beleidigtes Nachfragen einfach das Blut auf MMK getestet hat, wie ihr mir hier empfohlen habt
... dummerweise ist der Hund in der Nacht an einem Milztumor verblutet ... aber ich würde jederzeit wieder zu dieser verständnisvollen Dienstleiterin gehen, die einfach nur genau das macht, was ich von ihr verlange
"
Ihr könnt gerne raten für welche Variante ich mich entscheiden würde