Wenn ein Konvertierter eine Muslimin heiratet, dann ist das wohl eher die minimale Ausnahme und hängt mit Sicherheit von der Familie und dem Land ab, aber das Normale ist das nicht und eigentlich nicht möglich.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil, aber.. das wird in der Türkei sicher funktionieren, nur glaube ich in Arabien, Jordanien, Iran wohl weniger? Daher habe ich ja gesagt, es ist auch Landesabhängig und kein Märchen.
Ich halte es aus persönlicher Erfahrung definitiv für
keine minimale Ausnahme, weil ich persönlich keinen Fall kenne, bei dem es ernstliche Probleme gab oder die Beziehung daran scheiterte (und irgendwie nicht glauben kann, dass ich nun ausgerechnet die zwei Ausnahmen von der Regel kenne.)
Klar "hängt das auch vom Land" ab, und vermutlich insgesamt von der Einstellung der Familie. aber das ist hierzulande ja teils schon zwischen Evangelen und Katholen so.
(Bzw. war lange Jahre
ähnlich strikt. Es wurde möglicherweise nicht "umgebracht", aber rigoros sozial ausgegrenzt.)
Mein Bruder musste, "für um zu heiraten", auch erstmal konvertieren. Von Nix zum Katholizismus, denn ohne kirchliche Heirat im Fall seiner Schwiegerfamilie dann eben
gar keine Heirat. Und ohne Taufe seinr selbst keine kirchliche Heirat. (Und ja, die leben in einer Gegend, für die das "typisch" ist...)
Ich hab mir aus demselben Grund eine kirchliche Heirat verkniffen, und bereue das bis heute nicht. (Und nochmal ja, ich habe aus diesem Grund ein zwischenmenschliches Problem mit meiner Schwägerin. Und etwas abgeschwächt auch mit meinem Bruder.)
Aber darum würde ich nicht sagen: "Das
ist im Christentum so, und alles andere ist die minimale Ausnahme."
Das heißt nicht, dass die Salafisten alle ganz nette, tolerante und im Grunde missverstandene Leute sind.
Zumindest mir kommen sie eher nicht so vor.
- Aber ich glaube eben auch nicht, dass sie repräsentativ für "den Islam" sind.
Genau genommen gibt es durch den Mangel an zentralen Autoritäten (also, wie den Vatikan, zB, oder den... hmpf, wie heißt er noch gleich - Patriarch ? der Orthodoxen) nix, was so richtig repräsentativ für "den Islam" ist.
Ich glaube, dass der ähnlich vielgestaltig ist wie das Christentum. Und da kann man eben auch schon lange nicht mehr sagen: "
Die Christen sind so... oder so... oder so..."
Vermutlich ist es so, wie überall: Ins Auge fallen einem nur die, die unangenehm auftreten. Der Rest eher weniger.
Aber um auch nochmal die Kampfhunddebatte zu bemühen: Da wird ständig versucht, zu bewirken, dass
nicht die Mehrheit für das zahlen muss, was eine Minderheit verbockt, die durch irgendwelche Gesetzesänderungen sowieso nur am Rande betroffen ist, wenn überhaupt. [Edit: Weil sie alle Gesetze eh ignorieren, meine ich.]
... Und hier?
Nun könnte man sicherlich drüber streiten, "welche" Muslime hier die Mehrheit stellen. Die "extremen", im Grunde "verfassungsfeindlich" eingestellten, oder möglicherweise eine schweigende Mehrheit, die, ob nun mit oder ohne Kopftuch im weiblichen Fall, hier einfach nur so lebt, wie andere Leute auch?
Wenn's danach geht, sagen die einen so und die anderen so, und ich kann es nicht beurteilen.
Der subjektive Eindruck hängt sicherlich sehr davon ab, wo man selbst wohnt, und vielleicht auch davon, was man so arbeitet.
Wie es
objektiv aussieht... wie gesagt, keine Ahnung.