Also vorangestellt sei, dass ich das Urteil auch als skandalös empfinde.
Ich meine, die Frau wurde in einem Hauseingang überfallen und vergewaltigt. Das ist ja eines der übelsten Szenarien, die man sich vorstellen kann.
Und die Erläuterungen sind teilweise haarsträubend.
Und trotzdem ...
In Deutschland existiert für eine Vergewaltigung ein Strafrahmen von 2 bis 10 Jahren.
Da kann ein Richter nicht sagen: der Tatbestand ist erfüllt = 10 Jahre Haft, sondern er muss innerhalb des Strafrahmens eine Strafe festlegen.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass eine Tat unterschiedlich schwer wiegen kann, z.B. wenn eine Waffe verwendet wird, oder wenn das Opfer dabei in die Gefahr des Todes gebracht wird, etc.
Im Urteil haben die Richter dann die Aufgabe die Schwere der Tat zu gewichten, ohne dass es nach einer "Mitschuld" des Opfers klingt.
Ich für meinen Teil finde verhängte Strafen häufig zu niedrig, ja.
Aber ich finde es nicht falsch, dass es Unterschiede gibt.
Es gibt furchtbare Taten und unfassbare Taten.