Ich weiß ja leider, dass es eben nicht gut ausgegangen ist, möchte dir aber trotzdem noch antworten.
Es kommt mit Sicherheit auch auf das Narkosemittel an. Einige (wie zB Ketamin oder Ketanest, das sehr oft als IV Narkose bei Haustieren eingesetzt wird) erzeugen (bei Menschen) in der Aufwachphase Halluzinationen, die sehr unangenehm sein können. Aber nicht bei allen, sondern vielleicht bei jedem Fünften (genaue Zahl weiß ich nicht mehr), und überwiegend dann, wenn in der Aufwachphase laute Geräusche in der Umgebung vorkommen. (Für Menschen dürfen sie daher zB im Rettungswagen nur noch in Ausnahmesituationen eingesetzt werden, etwa weil nichts anderes vertragen wird o.ä.)
(Ich geb das jetzt aus dem Gedächtnis wieder, der GG einer Freundin ist Rettungsassistent, der hat mir das vor Jahren mal erzählt, aber ich krieg es nicht mehr ganz genau zusammen.)
Ursache ist vermutlich einfach eine kleine genetische Variante: Es gibt Leute (und vielleicht auch Hunde. Wie gesagt, bei Tierärzten wird Ketamin/Rompun noch sehr häufig eingesetzt, weil es den Kreislauf nicht so sehr belastet), die diese Verbindungsklasse zu etwas Hallzuinogenem abbauen.
Es gibt zB auch Labor-Rattenstämme, die bestimmte Narkosemittel gar nicht abbauen können. Die bleiben einfach betäubt, bis das Ganze über die Nieren wieder ausgeschieden wird, und wenn man da nicht unterstützend arbeitet, macht vorher der Kreislauf schlapp.
Weiteres Beispiel: Ich hatte ja mal Laborratten, und von denen sind mir zwei in der Narkose an einem Schlaganfall verstorben, und die dritte mit einem anderen Narkosemittel deutlich später, aber halt auch an Schlaganfällen. Beim ersten Mal hab ich halt noch gedacht, das war ein dummer Zufall... später hab ich dann von wem, der mit diesen Ratten gearbeitet hat, gehört, dass man bei diesem Stamm die Weibchen
gar nicht i.v. narkotisieren dürfte, die würden dann so gut wie immer an einem Hirnschlag sterben, spätestens in der Heilungsphase. Die
Männchen reagierten aber ganz normal und seien besonders robust und wenig stressanfällig. (Tja, leider hatte ich nur Mädelz)
In anderen Worten: Allein die physiologische Reaktion auf eine Narkose ist
so variabel, da gibt es genug Gründe, dass ein Hund merkwürdig reagiert.
Unser Labbi-Mix (das ist der, der ein wenig wie Pocsak aussieht) war mit Sicherheit einer der am wenigsten traumatisierten Hunde, die ich jemals getroffen habe.
Der Spacko dagegen ist ein ganz anderes Kaliber und hätte durchaus Grund für ein Trauma. Und der war nach seiner letzten Narkose (die war allerdings eine Inhalationsnarkose) sofort wieder hellwach und hat alles zusammengebellt.
Als ich wieder da war (halbe Stunde später), kam er wie der Blitz auf mich zugeschossen, hat sich an mich geschmissen und ist binnen Sekunden wieder eingeschlafen. Er war danach noch sehr lange sehr bedröppelt (zur Verblüffung aller anwesender Tierärzte), und dann auch sehr anlehnungsbedürftig, aber nicht verängstigt. Und er fand interssanterweise (so lange das gedauert hat) auch andere Hunde ganz okay. (Das hat allerdings nicht lange vorgehalten.)
Weiß also nicht, ob man so einfach sagen kann, dass ein Trauma eine Rolle spielt. Eher schon der allgemeine Gesundheitszustand sowie eventuell die individuelle Verträglichkeit des Narkosemittels.
Wenn Vaksi vergiftet wurde, ist davon auszugehen, dass auch Leber und Nieren zwar noch ihre Funktion erfüllt haben, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit vorgeschädigt waren. Sprich, möglicherweise schon darum das Narkosemittel nicht mehr so gut abbauen konnten. Aber das weiß man ja vorher nicht.