vom Regen in die Traufe

Die NVA wurde zu gut behandelt, meine Meinung.
Sie hätte nach meiner Auffassung keinen Platz in einer Bundeswehr gehabt.
Die Bundeswehr hat auch Wehrmachtsoffiziere übernommen, und zwar mit gutem Grund. Die Philosophie der Bundeswehr wurde maßgeblich von einem Major beeinflusst, der schon mit Rommel durch die Wüste getuckert ist ;)
Mit dem Unterschied, daß die Bundeswehr nicht auf das personelle Knowhow der NVA angewiesen war und sicher auch deren Philosophie nicht übernahm.

Dazu ganz interessant:

 
  • 18. Juni 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Mit dem Unterschied, daß die Bundeswehr nicht auf das personelle Knowhow der NVA angewiesen war
Das glaube ich nicht. Standorte und Waffensysteme wurden übernommen, es gibt eine zivil-militärische Zusammenarbeit, die auch auf persönlichen Kontakten basiert. Du kannst nicht einen Standort komplett räumen, standortfremde Soldaten importieren und einfach weitermachen. Das funzt nicht ;) Schon gar nicht in einem starren, bürokratischen Gebilde wie der Bundeswehr.
 
Wie geht das denn in Afghanistan?
Wozu brauche ich die alten Offiziere?
Ich hole ein paar aus dem Westen und setze die den ostdeutschen Wehrpflichtigen vor, wo ist das Problem?
Eine Armee sollte überall funktionieren, wo sie eingesetzt wird, auch ohne Heimvorteil.
NVA-Soldaten waren immer standortfremd, das war so gewollt. Kaum jemand war in seinem Heimatort stationiert.
Berufssoldaten waren in den Stationierungsorten nicht gern gesehen, sogar verhasst, den oft propagierten Rückhalt im Volk gab es nur auf dem Papier.
Verwaltungen wurden auch zu NVA-Zeiten oft durch Zivilangestellte erledigt, auch da kein Problem.
Ok, Waffenspezialisten und Leute, die Russisch können, das wäre ein Argument, das war's aber auch schon.
 
Das ändert schon etwas, denn das Amt ist nun mal da und wird besetzt - so oder so.
Und natürlich repräsentiert der Bundespräsident Deutschland auch im Ausland. Das kann einem natürlich egal sein, wenn man eher im Hinterkopf hat, was das Brötchen kostet oder wann das Benzin wieder billiger wird. Sollte es aber nicht.
Wie so was in die Hose gehen kann, zeigte Heinrich Lübke (1959 - 1969) bei einem Besuch als Vertreter Deutschlands in Afrika:
"Meine Damen und Herren, liebe Neger!"

jetzt bin ich fast ein bißchen beleidigt ;)

da poste ich so einen schönen link, in dem filterbubbles erklärt werden und du postest prompt einen klassiker darunter. :D

wie auch immer..das hat er nie gesagt, auch wenn es weitere millionen mal "zitiert" wird.

die ironie daran ist, daß lübke in seiner amtszeit die entwicklungshilfe ganz besonders am herzen lag. er war maßgeblich an der gründung der ded beteiligt und in afrika beliebt. in niger wurde z.b. eine große hauptstrasse nach ihm benannt.
 
Wie geht das denn in Afghanistan?
Afghanistan läuft (soweit ich das noch mitbekomme) auf Kontingentbasis und überlappend ab. D.h., ein Kontingent geht geschlossen hin und das alte ist zu dem Zeitpunkt noch vor Ort. Aber da bin ich ehrlich gesagt nicht so tief in der Materie. Die Zusammenarbeit dort läuft auch auf einer anderen Schiene als im Inland.
Wozu brauche ich die alten Offiziere?
Ich hole ein paar aus dem Westen und setze die den ostdeutschen Wehrpflichtigen vor, wo ist das Problem?
Du holst nicht mal eben ein paar auf die Schnelle und auf Dauer in den Osten. I.d.R. sind die in der Bundeswehr auf einer Stelle eingesetzt, die danach offen bleibt, weil der Aufwuchs für Offiziere ungefähr 5-7 Jahre braucht.
Eine Armee sollte überall funktionieren, wo sie eingesetzt wird, auch ohne Heimvorteil.
Im Heimatland ist aber nicht gleichbedeutend wie im Einsatz.
NVA-Soldaten waren immer standortfremd, das war so gewollt. Kaum jemand war in seinem Heimatort stationiert.
Kasernenfeldwebel, Spieß, Nachschub?
Berufssoldaten waren in den Stationierungsorten nicht gern gesehen, sogar verhasst, den oft propagierten Rückhalt im Volk gab es nur auf dem Papier.
Es geht nicht um den Rückhalt, die Bundeswehr arbeitet schon auch mit lokalen Behörden, Firmen, usw. zusammen. Man wollte sicher auch nicht das Image der NVA übernehmen, indem man gleiche Ansätze fortführt.
Verwaltungen wurden auch zu NVA-Zeiten oft durch Zivilangestellte erledigt, auch da kein Problem.
Ok, Waffenspezialisten und Leute, die Russisch können, das wäre ein Argument, das war's aber auch schon.
Ja, wär halt schon cool, wenn jemand wüsste, wo im MIG29-Hangar der Lichtschalter ist und wie ich die Startbahnbeleuchtung einschalte. :unsicher:
 
wie auch immer..das hat er nie gesagt, auch wenn es weitere millionen mal "zitiert" wird.
Und woher wissen wir das? ;)

daß jemand etwas nicht gesagt hat, ist schwer zu beweisen. eigentlich müsste bewiesen werden, daß er es gesagt hat.

und dafür gibt es nicht den geringsten beleg, keine aufzeichnung, keinen zeugen, nada. und da wurde wirklich akribisch gesucht.

bewiesen hingegen ist (durch geständnisse der verantwortlichen), daß z.b. der spiegel lübke-zitate frei erfunden hat, die auch jahrzehntelang "zitiert" wurden.
 
Wie geht das denn in Afghanistan?
Afghanistan läuft (soweit ich das noch mitbekomme) auf Kontingentbasis und überlappend ab. D.h., ein Kontingent geht geschlossen hin und das alte ist zu dem Zeitpunkt noch vor Ort. Aber da bin ich ehrlich gesagt nicht so tief in der Materie. Die Zusammenarbeit dort läuft auch auf einer anderen Schiene als im Inland.
Wozu brauche ich die alten Offiziere?
Ich hole ein paar aus dem Westen und setze die den ostdeutschen Wehrpflichtigen vor, wo ist das Problem?
Du holst nicht mal eben ein paar auf die Schnelle und auf Dauer in den Osten. I.d.R. sind die in der Bundeswehr auf einer Stelle eingesetzt, die danach offen bleibt, weil der Aufwuchs für Offiziere ungefähr 5-7 Jahre braucht.
Eine Armee sollte überall funktionieren, wo sie eingesetzt wird, auch ohne Heimvorteil.
Im Heimatland ist aber nicht gleichbedeutend wie im Einsatz.
NVA-Soldaten waren immer standortfremd, das war so gewollt. Kaum jemand war in seinem Heimatort stationiert.
Kasernenfeldwebel, Spieß, Nachschub?
Berufssoldaten waren in den Stationierungsorten nicht gern gesehen, sogar verhasst, den oft propagierten Rückhalt im Volk gab es nur auf dem Papier.
Es geht nicht um den Rückhalt, die Bundeswehr arbeitet schon auch mit lokalen Behörden, Firmen, usw. zusammen. Man wollte sicher auch nicht das Image der NVA übernehmen, indem man gleiche Ansätze fortführt.
Verwaltungen wurden auch zu NVA-Zeiten oft durch Zivilangestellte erledigt, auch da kein Problem.
Ok, Waffenspezialisten und Leute, die Russisch können, das wäre ein Argument, das war's aber auch schon.
Ja, wär halt schon cool, wenn jemand wüsste, wo im MIG29-Hangar der Lichtschalter ist und wie ich die Startbahnbeleuchtung einschalte. :unsicher:
... stimmt, braucht man auch nicht, also braucht man sie gar nicht.
Das wichtige Zeug war eh schon bekannt oder die Russen haben's mitgenommen.
Aber das man die Jungs irgendwie unter Kontrolle halten wollte, ist zumindest für mich wesentlich plausibler als die "Unersetzbarkeit" von Spieß und Konsorten.

Aso, das "Heimatland" war ein paar Wochen zuvor "Feindesland" und die Übernommen schworen auch einen Eid darauf, daß sie die Bundeswehr nicht als Bestandteile der Heimat sehen.
Da die ganze Bande aber ohnehin moralisch verkommen war, spielt das auch keine große Rolle.
 
wie auch immer..das hat er nie gesagt, auch wenn es weitere millionen mal "zitiert" wird.
Und woher wissen wir das? ;)

daß jemand etwas nicht gesagt hat, ist schwer zu beweisen. eigentlich müsste bewiesen werden, daß er es gesagt hat.

und dafür gibt es nicht den geringsten beleg, keine aufzeichnung, keinen zeugen, nada. und da wurde wirklich akribisch gesucht.

bewiesen hingegen ist (durch geständnisse der verantwortlichen), daß z.b. der spiegel lübke-zitate frei erfunden hat, die auch jahrzehntelang "zitiert" wurden.
Na auch egal, ich hab nix gegen Lübke, nur gegen Gauck :D
 
ich mag ihn ja auch nicht. ;)

aber nicht, weil er die stasi entblößt hat, sondern weil es selektiv getan hat. zu im erika hat er sich glaub nie geäußert und auch grundsätzlich bin ich davon überzeugt, daß da gekungelt wurde.

zudem verdient er den ruf, in dem er sich so gerne sonnt, nicht. bis 89/90 kannte niemand gauck.
 
... stimmt, braucht man auch nicht, also braucht man sie gar nicht.
Das wichtige Zeug war eh schon bekannt oder die Russen haben's mitgenommen.
Aber das man die Jungs irgendwie unter Kontrolle halten wollte, ist zumindest für mich wesentlich plausibler als die "Unersetzbarkeit" von Spieß und Konsorten.

Aso, das "Heimatland" war ein paar Wochen zuvor "Feindesland" und die Übernommen schworen auch einen Eid darauf, daß sie die Bundeswehr nicht als Bestandteile der Heimat sehen.
Da die ganze Bande aber ohnehin moralisch verkommen war, spielt das auch keine große Rolle.
So, nu haste es geschafft, ich kann Dir nimmer folgen.
Was braucht man nicht? Wen will man wo unter Kontrolle halten? Hatten die einen Spezial-Eid?
 
ich mag ihn ja auch nicht. ;)

aber nicht, weil er die stasi entblößt hat, sondern weil es selektiv getan hat. zu im erika hat er sich glaub nie geäußert und auch grundsätzlich bin ich davon überzeugt, daß da gekungelt wurde.

zudem verdient er den ruf, in dem er sich so gerne sonnt, nicht. bis 89/90 kannte niemand gauck.
mein Reden ;)
 
... stimmt, braucht man auch nicht, also braucht man sie gar nicht.
Das wichtige Zeug war eh schon bekannt oder die Russen haben's mitgenommen.
Aber das man die Jungs irgendwie unter Kontrolle halten wollte, ist zumindest für mich wesentlich plausibler als die "Unersetzbarkeit" von Spieß und Konsorten.

Aso, das "Heimatland" war ein paar Wochen zuvor "Feindesland" und die Übernommen schworen auch einen Eid darauf, daß sie die Bundeswehr nicht als Bestandteile der Heimat sehen.
Da die ganze Bande aber ohnehin moralisch verkommen war, spielt das auch keine große Rolle.
So, nu haste es geschafft, ich kann Dir nimmer folgen.
Was braucht man nicht? Wen will man wo unter Kontrolle halten? Hatten die einen Spezial-Eid?
Na die Waffenspezialisten und Russischkönner :D

Unter Kontrolle halten wollte man die ganzen, dann furchtbar frustrierten Waffenträger (siehe Paulemaus - Studie der Uni irgendwo)

Fahneneid, den jeder "schwören" mußte, der die Ehre hatte, da mitzuspielen. Freiwillig oder wehrpflichtig.
 
Na die Waffenspezialisten und Russischkönner :D
Öhm, doch, paar Leute brauchte man schon, um die vorhandenen Systeme weiter zu betreiben (zumindest ne Weile)

Unter Kontrolle halten wollte man die ganzen, dann furchtbar frustrierten Waffenträger (siehe Paulemaus - Studie der Uni irgendwo)
Ich denke, die Gefahr eines Militärputsches bestand nicht unbedingt.

Fahneneid, den jeder "schwören" mußte, der die Ehre hatte, da mitzuspielen. Freiwillig oder wehrpflichtig.
Wehrpflichtige schwören keinen Eid. Und ich kenne noch die Version mit "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen...", da war keine Bundeswehr aus dem Heimatverständnis ausgenommen.

Edit: nu hab ich das mit dem Eid wenigstens kapiert. Hat nur nix mit dem Thema zu tun.
 
Der Euro war keine Halbierung des Vermögens, das ist Unsinn.
Die Kaufkraft zur DM hat sicher gelitten, doch kam niemand zu "Lektoratte" und sagte, ab morgen hast Du noch die Hälfte Deiner Sparguthaben. Das mittlerweile (!) die Europreise denen der früheren DM-Preise gleichen, ist eine andere Geschichte

Das war nicht "mittlerweile" so, das war gleich so. Ich ging am Tag nach der Euro-Umstellung Einkaufen (Lebensmittel, Gemüse und so Zeug) und dachte, ich falle vom Glauben ab. Hätt ich einen gehabt, hätt ich's vielleicht sogar getan... :p

Von daher hatte sich effektiv mein Sparguthaben - vielleicht nicht total halbiert, aber merklich verringert. Und mein Gehalt desgleichen.

und dieses Problem haben die Leute im Osten ebenso wie Du.

Das stimmt allerdings.

Meine Frau fuhr über 10 Jahre 100 km täglich. Damit war sie beileibe nicht sie einzige.
Du malst hier ein Bild vom Ossi, das an Klischees kaum noch zu übertreffen ist.

Eine Fahrt, oder Hin und Zurück...?
 
Ja, die gab es sicher und die wird es in Zukunft vermehrt geben. ;)

Die hat es schon immer gegeben. Darum verstehe ich vielleicht nicht so ganz, worauf du hinaus willst.

Meine Großeltern mütterlicherseits sind aus (damals noch) Jugoslawien eingewandert, weil's dort keine adäquate Arbeit gab. Und mein verstorbener Schwiegervater aus der Türkei. ;)

Bis ich 8 Jahre alt war, bin ich vier Mal umgezogen, weil mein Vater entweder versetzt wurde oder die Firma gewechselt hat. (Nein, mein Vater war nicht beim Bund... ;) ), zuletzt nach NDS.

Danach gab's dann halt periodisch Fernbeziehung für meine Eltern, weil sie sich den Stress beim jedmaligen Schulwechsel von 3 Kindern vermutlich nicht mehr antun wollten.

Und so bin ich in einer Gegend aufgewachsen, wo es damals schon klar war, dass ich, wenn ich studieren wollte, aber auch für die allermeisten "nicht akademischen" Berufe, dort nicht bleiben könnte, sondern woandershin würde gehen müssen.

Was ich direkt nach der Schule auch gemacht habe.

Wobei da aber auch wieder klar war, dass die Zahl der Stellen in meinem Bereich am Studienort extrem begrenzt war, weswegen am Ende nur bleiben würde, entweder woanders hinzugehen oder was anderes zu machen (ich habe gleich beides gemacht...).

Folglich hatte ich mit dem GG (dem es nicht anders ging) 5 Jahre Fernbeziehung über 350 km - und dann nach einem kurzen Intermezzo eheähnlichen Zusammenlebens an einem Ort, jetzt das 7. Jahr (oder das 8.?) eine über 160 km, weil: Wer heute noch Wohneigentum erwirbt, ist halt selbst Schuld...

Wobei man das - der "tollen" Verkehrssituation in NRW sei dank - tatsächlich nicht täglich pendeln kann, weil man dann den größten Teil des Tages im Stau verbringen würde.

Ich kenne das gar nicht anders. Bin halt ein Provinzei - aber ich stehe auch hier, randständig zur Nicht-Provinz, damit nicht allein auf weiter Flur.
 
Na die Waffenspezialisten und Russischkönner :D
Öhm, doch, paar Leute brauchte man schon, um die vorhandenen Systeme weiter zu betreiben (zumindest ne Weile)

Unter Kontrolle halten wollte man die ganzen, dann furchtbar frustrierten Waffenträger (siehe Paulemaus - Studie der Uni irgendwo)
Ich denke, die Gefahr eines Militärputsches bestand nicht unbedingt.

Fahneneid, den jeder "schwören" mußte, der die Ehre hatte, da mitzuspielen. Freiwillig oder wehrpflichtig.
Wehrpflichtige schwören keinen Eid. Und ich kenne noch die Version mit "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen...", da war keine Bundeswehr aus dem Heimatverständnis ausgenommen.

Edit: nu hab ich das mit dem Eid wenigstens kapiert. Hat nur nix mit dem Thema zu tun.
Ich mußte einen schwören.
Und ich war wehrpflichtig.
Das man bei der Bundewehr nichts schwört, wundert mich nicht.
Das ist doch ohnehin ein besseres GST-Lager, wenn überhaupt :lol:

Also es ging mir natürlich um den Eid, den die Einverleibten leisteten und nicht die Einverleiber, dachte, das wäre logisch.
 
Ja, die gab es sicher und die wird es in Zukunft vermehrt geben. ;)

Die hat es schon immer gegeben. Darum verstehe ich vielleicht nicht so ganz, worauf du hinaus willst.

Meine Großeltern mütterlicherseits sind aus (damals noch) Jugoslawien eingewandert, weil's dort keine adäquate Arbeit gab. Und mein verstorbener Schwiegervater aus der Türkei. ;)

Bis ich 8 Jahre alt war, bin ich vier Mal umgezogen, weil mein Vater entweder versetzt wurde oder die Firma gewechselt hat. (Nein, mein Vater war nicht beim Bund... ;) ), zuletzt nach NDS.

Danach gab's dann halt periodisch Fernbeziehung für meine Eltern, weil sie sich den Stress beim jedmaligen Schulwechsel von 3 Kindern vermutlich nicht mehr antun wollten.

Und so bin ich in einer Gegend aufgewachsen, wo es damals schon klar war, dass ich, wenn ich studieren wollte, aber auch für die allermeisten "nicht akademischen" Berufe, dort nicht bleiben könnte, sondern woandershin würde gehen müssen.

Was ich direkt nach der Schule auch gemacht habe.

Wobei da aber auch wieder klar war, dass die Zahl der Stellen in meinem Bereich am Studienort extrem begrenzt war, weswegen am Ende nur bleiben würde, entweder woanders hinzugehen oder was anderes zu machen (ich habe gleich beides gemacht...).

Folglich hatte ich mit dem GG (dem es nicht anders ging) 5 Jahre Fernbeziehung über 350 km - und dann nach einem kurzen Intermezzo eheähnlichen Zusammenlebens an einem Ort, jetzt das 7. Jahr (oder das 8.?) eine über 160 km, weil: Wer heute noch Wohneigentum erwirbt, ist halt selbst Schuld...

Wobei man das - der "tollen" Verkehrssituation in NRW sei dank - tatsächlich nicht täglich pendeln kann, weil man dann den größten Teil des Tages im Stau verbringen würde.

Ich kenne das gar nicht anders. Bin halt ein Provinzei - aber ich stehe auch hier, randständig zur Nicht-Provinz, damit nicht allein auf weiter Flur.
Wäre das eine normale Biographie, würde es kein Einfamilienhaus in Deutschland geben.
Ich habe hingegen massenweise Bekannte (Ost wie West), die seit Generationen im gleichen Ort wohnen, deren Kinder sich ein eigenenes Haus bauten, auch in der Nähe der Eltern. In Thüringen beträgt der Anteil an Wohneigentum fast 50 Prozent und seitens unserer Regierung wird dies als eine der "3 Säulen" für's Alter verkauft. Unabhängig davon, stelle ich mir ein Familienleben anders vor, als eine Wochenendbeziehung, das Kind sollte den Vater schon öfter haben, als 2 Wochen auf Malle.
Man muß sich eben entscheiden, was man vom Leben will.
Geld ist nicht alles, das merken die meisten irgendwann.
 
Der Euro war keine Halbierung des Vermögens, das ist Unsinn.
Die Kaufkraft zur DM hat sicher gelitten, doch kam niemand zu "Lektoratte" und sagte, ab morgen hast Du noch die Hälfte Deiner Sparguthaben. Das mittlerweile (!) die Europreise denen der früheren DM-Preise gleichen, ist eine andere Geschichte

Das war nicht "mittlerweile" so, das war gleich so. Ich ging am Tag nach der Euro-Umstellung Einkaufen (Lebensmittel, Gemüse und so Zeug) und dachte, ich falle vom Glauben ab. Hätt ich einen gehabt, hätt ich's vielleicht sogar getan... :p

Von daher hatte sich effektiv mein Sparguthaben - vielleicht nicht total halbiert, aber merklich verringert. Und mein Gehalt desgleichen.

Ja, arme Wessis :D
Wenn man die 700 Ostmark Gehalt noch halbiert hätte, hätte man natürlich noch billiger kolonialisieren können - Das war der Verdienst meiner Frau als Diplomingenieur.
:lol:

und dieses Problem haben die Leute im Osten ebenso wie Du.
Das stimmt allerdings.

Meine Frau fuhr über 10 Jahre 100 km täglich. Damit war sie beileibe nicht sie einzige.
Du malst hier ein Bild vom Ossi, das an Klischees kaum noch zu übertreffen ist.
Eine Fahrt, oder Hin und Zurück...?

eine Strecke - bei unseren Gehältern würde sich eine 200 km-Tour täglich kaum noch rechnen
 
HSH2, es geht mir nicht um's "Arm, ärmer, am ärmsten"... über die Gehälter im Osten weiß ich zu wenig, um mir darüber ein Urteil erlauben zu können.

Aber du hast mehr oder minder behauptet, es habe durch die Euro-Umstellung überhaupt keine Einbußen gegeben, und es hätte sich das Einkommen der Leute dadurch nicht halbiert, sondern erst "im Laufe der Jahre". Und das ist schlicht nicht korrekt.

Die Einbußen gab es gleich. Und mit meinem halben Gehalt für ganze Arbeit ist mir das schmerzlich aufgefallen, obwohl ich glaube ich keine so hohen Ansprüche stelle und eher ein Sparfuchs bin.

Ob sich für den einen mehr oder den anderen weniger halbiert hat, ob nun im Osten oder im Westen - war nicht das Thema meiner Aussage.

Sie es mal umgekehrt: Für die Leute im Osten hat sich damit das Einkommen halbiert - für die im Westen aber auch... (Für die im Osten allerdings dann schon zum zweiten Mal - aber darum ging es mir nicht. Diese Erfahrung war sicher beim zweiten Mal nicht angenehmer als beim ersten. Und umgekehrt beim ersten Mal nicht besser als beim zweiten!)

Dass die Löhne und Gehälter, aber auch die Lebenshaltungskosten, regional stark schwanken, ist übrigens - nur für den Fall, dass dir das noch nicht bewusst sein sollte - kein reines Ost-West-Problem.

So haben die Leuts in meiner alten Heimat, so sie Arbeit haben, einen durch die Bank höheren Lebensstandard als die Leute hier - selbst wenn sie deutlich weniger verdienen. Einfach weil dort die Lebenshaltungskosten niedriger sind, und so Dinge wie Wohnraum, Lebensmittel und Sprit viel weniger kosten als hier im Ballungsgebiet. (Dafür hat's da dann andere Nachteile, wie etwa eine gewisse Abgelegenheit - und wenn du vor Ort keine Arbeit findest, musst du gleich ganz wegziehen, weil die Entfernungen zur nächsten Stadt relativ groß sind.)

Gehst du weiter nach Süden, ist es eher umgekehrt. Da sind die Gehälter zwar idR höher (als im Norden oder Westen), aber dafür ist alles (oder war es, als ich das letzte Mal längere Zeit dort war - also in BaWü) so teuer, dass man oder frau nur mit den Ohren schlackern kann.

Es mag sein - vermutlich ist es so - dass diese Unterschiede noch krasser werden, je weiter man nach Osten geht. Das kann ich schon darum nicht beurteilen, weil's mich ja ans entgegengesetzte Ende der Republik verschlagen hat.

Das heißt aber noch lange nicht, dass im Westen alles gleich und fair und toll ist, und "der Westler an sich", egal worum es geht, sowieso nur Pipifax-Erfahrungen gemacht hat, gar nicht weiß, was "soziale Ungerechtigkeit" (oder eher soziale Ungleichverteilung) ist, eh keine Ahnung und nur "nicht repräsentative Erfahrungen" hat. - Und genau so kommt es mir hier im Moment herüber.

Weißt - ich würde ja gern mehr wissen. Aber es kommt relativ wenig an.

Du erwähnst: "Keine Arbeit vor Ort, man muss so und so lange wohin fahren".
Ich sage: "Kenn ich so auch!"
Du sagst: "Jaha, klaro.... du hast einfach keine Ahnung..."

Dann erklär mir bitte den Unterschied. Eine Strecke von 100 km am Tag zur Arbeit würde sich auch bei "unseren" Gehältern für die meisten Leute nicht rechnen. - Für "euch" dann vermutlich noch weniger... aber dass es sich nicht rechnet, ist doch in beiden Fällen so.

(Ich vermute allerdings, dass diese Strecke "bei euch" - oder auch "da, wo ich herkomme" - erheblich leichter zurückzulegen und zeitlich zu schaffen wäre, als "da, wo ich jetzt wohne"... was noch ein Faktor ist, der dem einen oder anderen die Flexibilität erschwert . Man fährt ja leider nicht allein, und hier schonmal gar nicht.)

Übrigens, da hier das Ruhrgebiet zur Sprache kam, das immer als Vergleich herhalten muss...


Vermutlich werde ich jetzt von aufgebrachten Pöttlern gesteinigt, aber:

Mein Eindruck als Außenstehende ist in der Tat, dass gerade die Leute "im Pott", wo es erstens sinnvoll wäre, flexibel zu sein, und zweitens ja x größere Städte gibt, die fließend ineinander übergehen, extrem heimatverbunden sind und sehr an "ihrer" Stadt und "ihrer Nachbarschaft" usw. kleben.

In einer Form, wie ich es "daheim" selten erlebt habe.

So sagte einmal eine Bekannte von mir, angesichts der Schwierigkeit, mit Großfamilie und mehreren Hunden an ihrem Wohnort eine Wohnung zu finden, sie habe lange nachgedacht und überlege mittlerweile ernsthaft, auszuwandern, es habe ja doch alles keinen Zweck.

Und als ich sie fragte, wohin (ich hatte eher Neuseeland oder die USA oder keine Ahnung was im Kopf), sagte sie todernst und mit Grabesstimme: "Nach Duisburg!"

Witzigerweise hätte das bei ihr im besten Fall bedeutet, keine 10 Minuten die Straße runter zu ziehen.

Über diese Art von Lebensgefühl kann ich übrigens genauso wenig mitreden, wie über das im Osten.
 
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