Ich sage nicht, dass jeder Rüde, der "Mann" wird, kastriert werden sollte, um Himmels willen. Ich würde es jedoch in Fällen, in denen die Schwierigkeiten derart programmiert sind, stets als Option sehen wollen. In dem Fall, den ich meine, ist jetzt schon absehbar, wie das weitergeht. Weder die Tochter, die den Hund führen soll, noch die Mutter haben die nötige Geduld, um diese erste Sturm und Drang-Zeit zu überstehen. Der Hund entwickelt einen sehr starken Geschlechtstrieb, der nicht an Läufigkeit geknüpft ist, sondern ausschließlich an den Umstand: Weibchen. Gleichzeitig hat der Kerle ununterbrochen Stress mit anderen Rüden (kastriert und unkastriert), weil er ständig beweisen muss, dass er der schönste, beste und tollste ist (was tatsächlich so hinkommt
) . So: Das ist sicher ein Hund mit tollen Anlagen, dessen Rüdenwahn man sicher super kanalisieren, umleiten, nutzen könnte. Nur halt leider nicht diese Besitzer. Selbst, wenn sie die bestmögliche Anleitung hätten, müssten sie schließlich auch noch den Willen, die Zeit und die Lust aufbringen. Es geht mit der Kastration nicht um "gefügig" machen des Hundes, es geht darum, für alle Beteiligten einen Stressfaktor abzubauen und damit die Chance auf gemeinsames Lernen zu erhöhen. Andernfalls landet dieser Hund im Tierheim, weil die Leute dran verzweifeln. Möglicherweise ist die Sache dann schon den Bach runten, weil sie in ihrer Verzweiflung wahnsinnig viel falsch machen.