Russlands Krieg in der Ukraine

Mein Mann hat mich etwas beruhigt, solche Übungen gab es auch als er 1980 beim Bund war

Sag ich doch - und das war auch von mir nicht hämisch gemeint.

Das passiert nicht wöchentlich, dafür ist der Aufwand zu groß. Aber schon regelmäßig, weil es einfach nochmal ne andere Hausnummer ist, mit echt aussehenden Verletzungen konfrontiert zu sein, als nur die Abläufe zu üben.

Übrigens meine ich, gibt es sowas ab und zu auch für THW und Berufsfeuerwehr.

Und Mannöver (Wehrübungen)

Gab es auch über die Jahre sehr viele, Niedersachsen war da als Veranstaltungsort sehr beliebt.

Das wurde - auf deutschem Boden - in den letzten 20 Jahren etwas weniger, aber aufgehört haben die eigentlich nie.

Die gehören auch dazu, damit man sieht, wo und wie die Zusammenarbeit der Bundeswehr-Truppenteile untereinander und mit der NATO funktioniert.

Ich bin damit groß geworden, das ist wirklich nichts Neues.

Das war immer da. Nur vielleicht nicht in deinem Blickfeld, und jetzt kommt dir das wahnsinnig viel vor, evtl.
 
@lektoratte Das ist bestimmt richtig, nur hat diese Übung < 70 km entfernt von meinem Zuhause statt gefunden, Tschechien und die Kaserne Cham sind ca. 10 km, Kaserne Roding ca. 25 km entfernt und ich habe es im Auto nebenbei gehört, so nah :eek: .
 
Manöver gab es schon immer. Zur Zeit des Kalten Krieges natürlich öfter und mit mehr Beteiligten (REFORGER) Aber auch danach regelmäßig auch auf deutschem Boden. Kann man nachlesen, wenn man sich informieren möchte.
 
Ja klar ist das Manöver auch ein Zeigen der Stärke. Das war aber schon immer so. Die Geheimdienste der anderen Seite bekommen trotz Geheimhaltung natürlich einiges mit und werden die Informationen entsprechend weiter reichen.

Gleichzeitig ist es auch eine Übung für die einzelne Armee und auch für die Zusammenarbeit im Ernstfall.

@Lucie
Wenn wir "Normalos" mitbekommen, dass es tatsächlich auf einen Atomschlag hinausläuft, dürfte es zum Flüchten zu spät sein. Dann wollen alle weg und keiner kauft mehr ein Haus. Das müsste man dann schon jetzt machen, auf das "Risiko" hin, dass doch nichts passiert.

Ich glaube nicht, dass ich fliehen würde, allerdings bin ich auch schon Ü-60. Ich bin aber insofern optimistisch, dass es nicht zur richtig großen Katastrophe kommt, in der Teile von Europa zerstört werden, weil das auch für Russland bitter werden würde.

Sollte ich mich irren und sollte sich das doch zu einem Weltkrieg mit Atomwaffen entwickeln, helfen allerdings auch Portugal oder spanische Inseln nicht mehr.
 
Das ist bestimmt richtig, nur hat diese Übung < 70 km entfernt von meinem Zuhause statt gefunden,

Diese Übungen haben jahrelang Null (0) Kilometer von meinem Zuhause entfernt stattgefunden.

Alle paar Jahre rollten Panzer und Jeeps durch unser Dorf oder die umliegenden. Im Wäldchen einmal übers Feld lagen mit Tarnnetzen verkleidete LKW und ein Geschützstand war aufgebaut. Egal wo und wie du zu der Zeit im Ort unterwegs warst, man konnte überall auf Soldaten und Fahrzeuge treffen.
Besonders spannend war es - das könnte in der Tat 1983 gewesen sein - bei einem großen NATO-Mannöver, bei dem nicht nur Bundeswehr, sondern auch Briten, Franzosen und Amerikaner bei uns unterwegs waren.
Auch sonst sah man öfter Panzer bzw. Bundeswehr-Laster durch die Gegend rollen, denn drei, vier Dörfer weiter war neben einem Schießstand der Bundeswehr auch eine Waschanlage für Panzer und LKW (später nur noch LKW).
Testgebiet für Überlandflüge von Düsenjägern waren wir Jahrzehnte lang sowieso.

Wir fanden das immer ziemlich aufregend, im positiven Sinne, weil sonst ja nicht so viel los war bei uns.

Aber Bundeswehr-Aktivitäten gab es nicht nur in NDS - der GG hat ja lange Zeit im Siegerland gearbeitet, im Deiländer-Eck Hessen, NRW, RLP.

Wo er da unter der Woche wohnte, hörte man ständig - leider teils auch nachts - immer wieder ein dumpfes Dröhnen. Ich dachte, das sei vielleicht von einem Steinbruch, wo gesprengt wurde - es war aber vom Truppenübungsplatz in Daaden, wo regelmäßig mit Panzern Schießübungen gemacht wurden. (Mich hat das nicht unwesentlich genervt, aber die Einheimischen hatten sich dran gewöhnt, die hörten gar nicht mehr hin).

Ich weiß nicht, ob Bayern davon früher ausgenommen war, wie von so vielem anderen, oder ob man vielleicht in der Stadt einfach nicht so viel davon mitgekriegt hat?

Ich bin zuweilen überrascht, wie unterschiedlich der Kenntnisstand ist.
Vorletztes Jahr waren wir auf einer Familienfeier bei Mainz. Meine Mutter reiste aus Norddeutschland mit den Zug an und kam 3 Stunde später, als sie wollte und kurz vor knapp erst an, weil die Bahnstrecke bei Göttingen nach einem (Flieger-)Bombenfund (einem sog. Blindgänger, also einer nach Abwurf nicht explodierten Bombe) bei Bauarbeiten für mehrere Stunden gesperrt werden musste.
Anmerkung: Das ist bei uns da oben relativ häufig. Zumindest in Hannover und Bremen passiert das mehrmals im Jahr, und in Göttingen tatsächlich auch ab und zu. Auch in Köln und seltener Düsseldorf gibt es mal Alarm und neulich hatten wir sogar eine bei uns im Ort.

Sie erzählte dann auf der Feier (70. Geburtstag meiner Tante, ihrer älteren Schwester), dass sie wegen einer Bombenentschärfung Verspätung hatte, da sei dann nichts mehr gegangen. Darauf eine Freundin meiner Tante, Deutsche, etwa im selben Alter, gut situiert, nicht ungebildet: "Eine Bombe? Großer Gott, wer hat denn die dahingelegt? War das ein Anschlag? Terroristen?"
Meine Mutter, etwas perplex: "Nein nein, das war eine Bombe aus dem Krieg!"
Darauf der Mann der Freundin, total verwirrt: "Aus welchem Krieg denn?" :crazy:

Dem und auch den Umsitzenden (mehrheitlich aus dem südlicheren Teil Deutschlands) war das Phänomen flächendeckender Bombardements und von deren Spuren und Überbleibseln komplett unbekannt.

Da hatte ich das deutliche Gefühl, die seien in einem komplett anderen Deutschland aufgewachsen als ich.
 
@lektoratte
Ich hatte in der 2. Klasse in München einen Lehrer der uns Kindern seine Narben der Bombensplitter am Bein zeigte. Das Haus in der Jahnstraße in dem wir wohnten hatte 1969 noch Spuren von Bombeneinschlägen. Entschärfungen gibt es auch heute noch bei Baustellen in München. Erwin war in Lagerlechfeld beim Bund, Penzing war zu unserer Hagenheim Zeit auch noch aktiv, wir hatten oft Flieger über den Haus, das brummen der Transall mochte ich, bei den Starfightern hatte ich oft Angst dass sie den Kamin sreifen. Ich werde auch nie die, für mich gruselige, Situation vergessen als ich mit den Hunden im Wald bei Vilgertshofen in eine Übung platzte. Hubschrauber die in einer Kiesgrube übten, gespenstisch und mega laut.
Das alles waren Übungen, ein mega Unterschied.
Das momentane Gefühl ist vergleichbar mit Übungen die vor langer Zeit über unserem Ferienhaus in Rodhus/DK abgehalten wurden. Damals wurde aktiv für den Jugoslawienkrieg geübt, inklusive ferngesteuerten Raketen die über dem Meer abgeschossen wurden, ein Jahr später waren dann die Flüchtlinge in der Ferienanlage unter gebracht.

Viel zu viel wieder dazu geschrieben und darüber nachgedacht, reicht für heute, gute Nacht.
 
Wenn das eine EU-Regelung ist, kann man die doch eh nicht so einfach aushebeln?

Ich seh da bei einigen Ukrainern ganz praktisch durchaus Probleme (bzw. bekomme sie genauso auch von woanders geschildert) :

Einige (ich weiß nicht, ob „viele“) integrieren sich bewusst nicht, und zwar (was ja eigentlich Konservative freuen sollte), weil sie eigentlich schnellstmöglich wieder zurückwollen.

Die lernen kein Deutsch und behelfen sich mit Englisch und Übersetzungsprogrammen, weil Deutschland gefühlt nur eine Notlösung für sie ist. Bürgergeld nehmen sie natürlich gerne, warum auch nicht - es ist ja nicht so, als ob es etwas anderes für sie gäbe.
Aber der Anreiz, sich hier niederzulassen und eine Arbeit aufzunehmen, ist halt nicht sehr groß.

In NDS gibt es für Betroffene, wenn sie Kinder haben, zumindest in der weiterführenden Schule die Möglichkeit, an einer deutschen Schule registriert zu sein und online am Unterricht in der Ukraine teilzunehmen, um dort nichts zu verpassen und nahtlos bei Rückkehr dort fern Abschluss zu machen.
Noch letztes Jahr haben das am Gymnasium, wo meine Schwägerin arbeitet, über die Hälfte (?) der Eltern für ihre Kinder so entschieden. Und diese Kinder (und Eltern) sprechen auch heute noch so gut wie kein Deutsch.

Gleiches gilt aber teils auch für die, die ganz normal in die deutsche Schule eingeschult wurden.

Auch da gibt es Kinder und Eltern, die nach 2 Jahren in D an einer deutschen Schule nur ihr Übersetzungstool am Handy perfekt bedienen können…

Und dann wird es teils mit Arbeit halt schwierig.

Ich denke, man müsste in der Tat da für ein Umdenken und für andere Wege Sorge tragen, weil der Krieg ja leider eben noch lange dauern wird.
Es ist nicht hilfreich, jahrelang in der Warteschleife zu sitzen und nie anzukommen. Auch wenn es verständlich ist.

Aber Repressionen dafür, dass die Leute wieder zurückwollen und „Abschiebungen“, nur weil einem die Leute lästig werden, sind da sicher nicht die beste Lösung!
 
Na ja, wie du sagst: wirklich sinnvoll ist es auch nicht, kein deutsch zu lernen (nicht mal als Schüler) und keine Arbeit zu suchen, "nur" weil man irgendwann wieder zurück will. Das könnte ich nachvollziehen, wenn es um ein paar Monate ginge - aber nicht über Jahre. Die schießen sich doch selbst ins Aus.
Und da finde ich auch, das muss der Staat auch nicht hinnehmen. Nur hat er offensichtlich keinen Plan, wie er konstruktiv damit umgehen könnte.
 
Die drei ukrainischen Familien, für die hier im Nachbarort drei Wohnungen angemietet wurden und die von einer ehrenamtlichen Betreuerin Hilfe erhalten sollten, handhaben das so, dass sie nur ein mal im Monat für einen Tag hier sind, und den Rest des Monats "Urlaub" in der Ukraine machen.
Das stellte sich heraus, nachdem die Betreuerin stets vor verschlossenen Türen stand, daraufhin die Nachbarn befragte, wann sie die Familien am ehesten antreffen könne. Diese waren ganz erstaunt und berichteten, dass die Wohnungen unbewohnt sind.
Den Menschen kann man vielleicht keinen Vorwurf daraus machen, dass sie mitnehmen, was geht. Dass es allerdings geht, finde ich schwierig.
 
Tja, und das machen bestimmt alle so. Nicht.
Ich kenne aus dem beruflichen Umfeld jede Menge Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und froh sind, dass sie hier in Frieden leben können. Die bemühen sich auch, deutsch zu lernen. Die Kinder gehen entweder in die Kita oder in die Schule bzw. werden aus der Ukraine digital beschult.
Und die fahren auch nach Polen oder in die Ukraine, um Familienangehörige zu besuchen.
 
Tja, und das machen bestimmt alle so. Nicht.
Ich kenne aus dem beruflichen Umfeld jede Menge Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und froh sind, dass sie hier in Frieden leben können. Die bemühen sich auch, deutsch zu lernen. Die Kinder gehen entweder in die Kita oder in die Schule bzw. werden aus der Ukraine digital beschult.
Und die fahren auch nach Polen oder in die Ukraine, um Familienangehörige zu besuchen.

Ganz sicher machen es nicht alle so.
 
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