Russlands Krieg in der Ukraine

Es ist schon länger bekannt, dass es neben sehr vielen ehrlichen Ukraineflüchtlingen auch einige gibt, die in D eine Scheinadresse haben und nur einmal im Monat kommen, um das Bürgergeld abzuholen. Ich glaube, dass die Entscheidung, ob die Ukraineflüchtlinge direkt ins Bürgergeld aufgenommen werden sollen, heute anders ausfallen würde.
 
Wenn es Familien sind, müsste man ja kontrollieren können, ob die Kinder in die Schule gehen.

Denn die digital beschulten Kinder haben zwar wohl Anspruch darauf, mit dem Übersetzungsprogramm kommunizieren zu dürfen - die „müssen“ nicht Deutsch lernen (was ich für einen Fehler halte, übrigens, aber wahrscheinlich ist es eine Sparmaßnahme) - aber sie haben eigentlich auch Präsenzpflicht. Der digitale Unterricht findet beaufsichtigt in der Schule statt.

Wenn die Kinder noch klein sind, ist es natürlich nicht ganz so einfach.

@snowflake

Ja, die schießen sich selbst ins Aus, aber das sehen sie selbst glaube ich nicht so. Ich denke, da spielt teils auch das Gefühl mit, wenn man sich auf eine dauerhafte Abwesenheit einstellt, gibt man den Krieg (und sein altes Leben) verloren und “gibt auf”.
 
Tja, und das machen bestimmt alle so. Nicht.
Ich kenne aus dem beruflichen Umfeld jede Menge Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und froh sind, dass sie hier in Frieden leben können. Die bemühen sich auch, deutsch zu lernen. Die Kinder gehen entweder in die Kita oder in die Schule bzw. werden aus der Ukraine digital beschult.
Und die fahren auch nach Polen oder in die Ukraine, um Familienangehörige zu besuchen.
So erlebe ich das auch.

Ganz am Anfang, im ersten Sommer nach Kriegsbeginn, habe ich einen einzigen Ukrainer getroffen, der kein Deutsch, dafür aber hervorragend Englisch sprach und der sich ständig dafür entschuldigte. Er hat mir damals ein altes Reisebett abgekauft, das ich inseriert hatte, und hat mir erklärt, daß er, seine Frau und seine vier Töchter tatsächlich fest geglaubt hatten, daß sie sowieso nur ein paar Tage oder Wochen hier sein würden und dann wieder heim könnten. Deshalb wollten sie sich bewusst gar nicht erst zu sehr hier einleben. Doch dann kamen die Sommerferien und sie mussten einsehen, daß sie ihre jüngste Tochter wohl nicht, wie geplant, in der Ukraine, sondern in Deutschland würden einschulen müssen, und daraufhin hatten sie sich dann doch zum Deutschkurs angemeldet und begonnen, ein wenig gebrauchten Hausrat zusammen zu kaufen.

Wie gesagt, dieser Mann ganz zu Anfang war der Einzige, der (damals) kein Wort Deutsch sprach. Inzwischen treffe ich häufig beruflich auf Ukrainer und erlebe diese Leute absolut überwiegend als besonders freundlich und dankbar. Die Jungen sprechen sehr schnell sehr gutes Deutsch, einige bereits grammatikalisch nahezu fehlerfrei (was manche hier Geborene ihr ganzes Leben lang nicht schaffen...), die älteren Frauen tun sich sicherlich im Durchschnitt etwas schwerer mit der Sprache - auf den ersten Blick. Auf den zweiten stellt sich oft heraus, daß sie hervorragend verstehen und auch schon recht gut sprechen, aber gehemmter sind, als die Jüngeren. Sie trauen sich noch nicht so richtig. Wenn sie müssen, wenn es nicht anders geht, funktioniert das ganz gut.
Und sie freuen sich wahnsinnig, wenn wir sie auf Ukrainisch begrüßen oder verabschieden.

Ich bin natürlich sicher, daß es - wie immer und überall - auch unter Ukrainern Idioten gibt und Leute die faul und gierig sind, aber ich treffe die hier bislang nicht.

Und mal ganz nebenbei: die meisten Ukrainer sind maximal 2 Jahre hier. Maximal. Alle, die da schon jetzt Sprachkenntnisse bemängeln, möchte ich mal im umgekehrten Fall erleben.
 
Und mal ganz nebenbei: die meisten Ukrainer sind maximal 2 Jahre hier. Maximal. Alle, die da schon jetzt Sprachkenntnisse bemängeln, möchte ich mal im umgekehrten Fall erleben.

Da ist was dran. Würde mir sicher nicht anders gehen.

Und ich kenne mittlerweile mehrere Leute, aus den verschiedensten Ländern (Frankreich, Türkei, Spanien, u.a.), die schon jahrelang hier leben und immer noch kein Deutsch sprechen. Dafür aber idR hervorragend Englisch und oft noch weitere Fremdsprachen.

Wohlgemerkt: die fallen alle nicht unangenehm auf. Die sind hochqualifiziert, haben gute Jobs, zahlen Steuern - sprechen aber auf der Arbeit den ganzen Tag Englisch oder Französisch, zuhause dann die Muttersprache, damit die Kinder diese auch lernen… und arbeiten so viel, dass sie kaum je mit Deutschen in Kontakt kommen, die kein Englisch sprechen...

Ich denke tatsächlich auch, die wirklich guten Übersetzungs-Apps sind heute eher Fluch als Segen, weil sie die Notwendigkeit des Spracherwerbs vertagen oder scheinbar aufheben. „Man kommt ja zurecht“.
 
Ja, das sind oft Expats. Chris spricht auf seiner Arbeit auch ausschließlich Englisch. In Luxemburg, wo viele Expats leben, ist es gang und gäbe, dass die Eltern die eigene Sprache sprechen und die Kinder auf internationale Schulen gehen. Deren Aufenthalte sind aber auch oft begrenzt, zudem leben in Lux 50% Ausländer. Deshalb ist Lux auch eine Ausnahme.

Wenn jemand sich langfristig in einem anderen Land niederlassen möchte, braucht es aber Sprachkenntnisse, um sich zu integrieren. Ohne französisch zu sprechen wären wir hier aufgeschmissen.
 
Dann ist Frankreich tatsächlich eher die Ausnahme - die Englischlehrerin vom großen Ü lebt seit 16 Jahren hier und hat hier studiert, aber über ein paar Alltagssätze hinaus kann sie kein Deutsch.

Edit: Und zumindest hier herum kenne ich noch mehr Leute, bei denen es so ist.

Aber Düssrldorf und das Düsseldorfer Umland sind auch recht international aufgestellt und es gibt viele klassische Expats.

Auf dem Land wäre das sicherlich noch anders.
 
München hat die Phorms und die Bavarian International School, die Eltern sprechen meist englisch wenn sie Abholzeiten der Kinder verändern wollen, ich denke in Großstädten ist das ganz normal. Das kann man aber auch nicht mit Geflüchteten vergleichen, da sind zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse wichtig, der Rest ergibt sich durch Kontakt mit Kollegen, der aus Syrien geflüchtet Lehrling in der Firma bei meinem Mann hat das in den 3 Jahren wunderbar gelernt und die Lehre als Mechatroniker erfolgreich abgeschlossen. Seine Mutter kann immer noch kein Wort, geht weder einkaufen, noch arbeiten.
 
Dann ist Frankreich tatsächlich eher die Ausnahme - die Englischlehrerin vom großen Ü lebt seit 16 Jahren hier und hat hier studiert, aber über ein paar Alltagssätze hinaus kann sie kein Deutsch.

Edit: Und zumindest hier herum kenne ich noch mehr Leute, bei denen es so ist.

Aber Düssrldorf und das Düsseldorfer Umland sind auch recht international aufgestellt und es gibt viele klassische Expats.

Auf dem Land wäre das sicherlich noch anders.

Ich kann mir vorstellen, dass es in Lyon oder Paris auch in F funktioniert. Auf dem Land aber eher nicht, denn Franzosen sprechen allgemein nicht viele Fremdsprachen und mögen es auch nicht sonderlich, sich in einer Fremdsprachen zu unterhalten.

In D wäre es wahrscheinlich einfacher, weil viele immerhin ein bisschen Englisch sprechen.
 


Da frage ich mich schon, ob ausgerechnet solche Burschen in ihren gestärkten hellblauen Button-Down-Hemden die richtigen sind, derartige Forderungen zu stellen? Selbst nur als Messdiener gedient, aber andere an die Front zwingen wollen...
 
Ich finde diese ganze Diskussion um Flüchtlinge aus der Ukraine so absurd und unerträglich. Die sind vor einem Krieg den sie nicht begonnen haben und auch nicht wollten geflohen..geflohen in ein Land dessen Bewohner selber mal Flüchtlinge waren. Es ist zum kotzen, wirklich.
Genau dieselben lassen sich jetzt von den Schotten den Bauch pinseln, wie "toll und gastfreundlich" die Deutschen doch wären..Bullshit..absoluter Bullshit!
Wenn sie die Ukrainer unbedingt wieder zurück in deren Land haben wollen (womit sie bei den Ukrainern offene Türen eintreten, die wollen gar nicht länger als nötig hier bleiben) dann schaut zu das sie den Krieg gewinnen und macht alles in eurer Macht stehende dafür, dann seid ihr sie los.
 
Volle Zustimmung.

Und - wahrscheinlich ist es nicht repräsentativ, aber mir ist es jetzt einfach ein paarmal aufgefallen, dass ausgerechnet Leute besonders auf die ukrainischen Flüchtlinge schimpfen, die 2015/2016 sogar noch für die Vorfälle "auf der Domplatte" sowas wie Verständnis hatten und mir damals erzählen wollten, wie schwer kriegstraumatisiert die Täter doch alle waren usw. Aber von den UkrainerINNEN fühlen sie sich "bedroht"?
Da komme ich nun wirklich nicht mehr mit.
 
Ich finde diese ganze Diskussion um Flüchtlinge aus der Ukraine so absurd und unerträglich. Die sind vor einem Krieg den sie nicht begonnen haben und auch nicht wollten geflohen..geflohen in ein Land dessen Bewohner selber mal Flüchtlinge waren. Es ist zum kotzen, wirklich.
Genau dieselben lassen sich jetzt von den Schotten den Bauch pinseln, wie "toll und gastfreundlich" die Deutschen doch wären..Bullshit..absoluter Bullshit!
Wenn sie die Ukrainer unbedingt wieder zurück in deren Land haben wollen (womit sie bei den Ukrainern offene Türen eintreten, die wollen gar nicht länger als nötig hier bleiben) dann schaut zu das sie den Krieg gewinnen und macht alles in eurer Macht stehende dafür, dann seid ihr sie los.

Sicher, das ist alles völlig richtig.
Wer allerdings soll denn den Krieg gewinnen, wenn die wehrfähigen Menschen flüchten?
 
Ist doch ganz einfach, die die dort sind und kämpfen mit Waffen die sie benötigen unterstützen..so gewinnt man und nicht indem man junge Männer an die Front schickt die aus welchen Gründen auch immer nicht kämpfen können/wollen und bei jeder Patrone die geschickt werden soll, wochenlang diskutiert ob man damit nicht Wladis rote Linien überschreitet. Glaubst du wirklich das die paar Mann die sie dann wehrfähig in den Krieg schicken es rumreißen können? Das ist doch Blödsinn.
 
Sicher, das ist alles völlig richtig.
Wer allerdings soll denn den Krieg gewinnen, wenn die wehrfähigen Menschen flüchten?
Die ukrainischen Männer, die ich hier z. B. bei ukrainischen Veranstaltungen treffe, sind überwiegend alt oder bereits kriegsversehrt (wobei eine PTBS z. B. ja nicht jedem Außenstehenden gleich ins Auge springt. Nur weil ein Mann noch alle Gliedmaßen hat, kann er trotzdem versehrt sein, gleich mal nebenbei bemerkt).

Und die wenigen, die sich vielleicht tatsächlich "drücken" vor dem Kriegsdienst, die könnte man an der Front ohnehin nicht länger als ein Stündchen gebrauchen. Das ist doch völlig klar.

Ich habe selten Menschen erlebt, die sich dermaßen erbittert ihrem Gegner entgegen stellen, wie die Ukrainer. Es gibt reichlich Beispiele, die man diskutieren könnte, hinsichtlich dieser Frage, ob die Männer nicht besser mal ihr Land verteidigen sollten - aber die Ukrainer haben absolut mehrheitlich längst bewiesen, daß sie dazu nicht nur bereit, sondern sogar in der Lage sind.
 
Ich bin da ein wenig zwiegespalten, muss ich sagen. Einerseits denke bzw. empfinde ich auch spontan sowas wie "solltet ihr nicht euer Land verteidigen?", wenn ich von jungen Männern höre, die außer Landes geflüchtet sind, um nicht eingezogen zu werden.
Andererseits ist nicht jeder für den Krieg, den Kampf "gemacht", und es ist doch so wie @sleepy schreibt: was willst du mit solchen an der Front? Die kannst du doch gar nicht brauchen.
Und drittens habe ich das Recht auf Wehrdienstverweigerung immer für eine Errungenschaft und ein hohes Gut gehalten.

Wiederum andererseits ist es natürlich schlimm, dass die, die jetzt schon zwei Jahre an der Front stehen, nicht abgelöst werden können, weil die Rekrutierung von Soldaten zu ihrer Ablösung anscheinend nur schleppend voran kommt.
 
Ich bin da ein wenig zwiegespalten, muss ich sagen. Einerseits denke bzw. empfinde ich auch spontan sowas wie "solltet ihr nicht euer Land verteidigen?", wenn ich von jungen Männern höre, die außer Landes geflüchtet sind, um nicht eingezogen zu werden.
Andererseits ist nicht jeder für den Krieg, den Kampf "gemacht", und es ist doch so wie @sleepy schreibt: was willst du mit solchen an der Front? Die kannst du doch gar nicht brauchen.
Und drittens habe ich das Recht auf Wehrdienstverweigerung immer für eine Errungenschaft und ein hohes Gut gehalten.

Wiederum andererseits ist es natürlich schlimm, dass die, die jetzt schon zwei Jahre an der Front stehen, nicht abgelöst werden können, weil die Rekrutierung von Soldaten zu ihrer Ablösung anscheinend nur schleppend voran kommt.

Gibt es tatsächlich Menschen, die für den Krieg, den Kampf "gemacht" sind? Das würde ich für zutiefst erschreckend und verstörend halten.
 
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