Qualzuchten machen Tierärzten viel Arbeit

Mal abgesehen vom Mull gibt es noch Erdferkel, Wildschweine in wärmeren Ländern, Elefanten, Walrosse und was weiß ich noch nicht alles- jetzt nur die Säugetiere betrachtet.

Nackthunde enstanden ohne menschliche Eingriffe durch Mutation (wie beinahe jede Lebensform) aus Pariahunden, nicht durch einen Gendefekt und erst Recht nicht durch einen extra gezüchteten, oder verbreiteten Gendefekt.

Es gbt ziemlich viele Quellen zu der Enstehungsgeschichte, hier nur mal eine auf deutsch:
 
  • 20. Mai 2024
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Hi Crabat ... hast du hier schon mal geguckt?
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Haarlosigkeit wird beim Hund als autosomal rezessives (SPONENBERG et al. , 198:cool: oder autosomal dominantes (GOTO et al., 1987; KIMURA et al., 1993; WEGNER, 1995) Merkmal vererbt. Die bekanntesten haarlosen Hunderassen sind der mexikanische Nackthund, der Xoloitzquintle und der Chinesische Nackthund, der Chinese Crested.
Die Haarlosigkeit dieser Hunderassen ist eine Defektmutante mit rezessiver Letalwirkung. Bei der Paarung zweier Nackthunde ergeben sich 25% Nachkommen, die das Gen für Haarlosigkeit in doppelter Dosis tragen. Diese Welpen sind nicht lebensfähig, sie sterben kurz vor oder nach der Geburt (WEGNER, 1995). Aber auch die Vitalität der heterozygoten haarlosen Hunde ist herabgesetzt. Die Überlebensrate haarloser Welpen ist basierend auf der fehlenden Temperaturegulation durch das Fell deutlich niedriger als die von behaarten und kann allenfalls durch Erhöhung der Raumtemperatur auf mindestens 25 Grad verbessert werden (KIMURA et al., 1993).
Japanische Untersuchungen zeigten Unterschiede in immunologischen Parametern zwischen haarlosen und behaarten Hunden. So zeigten haarlose Hunde (Mexikanische Nackthunde) eine geringere IgG - Antwort auf Immunisierung mit Schaferythrozyten. Histologische Untersuchungen des Thymus zeigten Thymusatrophie mit Ersatz des Parenchyms durch Fettgewebe, Fehlen von Lymphozyten und Dysplasie des Epithelgewebes im Bereich der Medulla (HIROTA et al., 1990).
In einer anderen Studie wurden Mexikanische Nackthunde mit Beagles gekreuzt und bei den Nachkommen die haarlosen mit den behaarten verglichen. Bis zum Alter von 2 Monaten zeigte sich kein Unterschied im Thymus, bei älteren Nackthunden kam es zur Atrophie des Thymus, zu einer Lymphozytenverarmung der Milz und der Mesenteriallymphknoten (FUKUTA et al., 1991).
In einer weiteren Studie wurden Cortison-, Progesteron- und Testosteronspiegel von haarlosen und behaarten Hunden verglichen (IWAMURA et al., 1992). Während beim Progesteronspiegel kein Unterschied zwischen haarlosen und behaarten Hündinnen nachzuweisen war, war der Testosteronspiegel der haarlosen Rüden signifikant niedriger als der der behaarten. Der Kortisonspiegel der haarlosen Welpen im Alter von 4 bis 5 Wochen war höher als der der behaarten. Eine Untersuchung von Serum- und hämatologischen Parametern zeigte mit Ausnahme der Erythrozytenzahl, der Hämoglobinkonzentration und des Hämatokrits, die bei haarlosen Hunden geringfügig höher waren, keine Unterschiede zwischen haarlosen und behaarten Hunden (KIMURA et al., 1992).
Die Haut der haarlosen Hunde zeigt typische Veränderungen gegenüber behaarten Hunden (FUKUTA et al., 1991; KIMURA und DOI, 1994). Beim neugeborenen Welpen ist die Epidermis dick, der Übergang zwischen Dermis und Epidermis ungleichmäßig. Mit zunehmendem Alter wird die Epidermis dünner und die Zahl der Haarfollikel und der apocrinen Schweißdrüsen, die auch beim jungen Hund deutlich niedriger ist als bei behaarten Tieren, nimmt weiter ab. Die Haut behaarter Hunde ist von Geburt an relativ dünn und zeigt keine wesentlichen Veränderungen mit zunehmendem Alter. In der Haut von haarlosen Hunden finden sich zudem weniger Mastzellen als in der von behaarten.
Ein besonderes Kennzeichen der haarlosen Hunde ist ihr mehr oder weniger zahnloses Gebiß (CLARK und STAINER, 1994; VALADEZ AZUA, 1995; WEGNER, 1995) in dem nicht nur die Prämolaren fehlen sondern auch Schneidezähne und Canini.
Haarlose Hunde wurden in diversen Untersuchungen als Tiermodell für die Auswirkung von Sonnenbestrahlung bzw. Sonnenschutzpräparaten für den Menschen verwendet (YANKELL et al., 1970; KIMURA und DOI, 1994; KIMURA und DOI, 1994; KIMURA und DOI, 1995; WEGNER, 1995; ISHII et al., 1997). Sie zeigen ähnlich wie der Mensch Bräunung und Sonnenbrand. Eine weitere Analogie zum Menschen ist die Disposition zur Entstehung eitriger Komedonen (KIMURA und DOI, 1996).


 
Das mit den Zähnen stimmt so schonmal nicht. Die besonders URSPRÜNGLICHEN Exemplare der Rassen haben VERÄNDERTE Zahnstellungen (bei denen auch MAL EINIGE fehlen können), die meisten Exemplare der Rassen haben heute ein normales, vollständiges Scherengebiss. ;)
Wobei fehlende Zähne ja auch bei "undiskutierten" Rassen sogar in der Zucht toleriert werden, zB Fila de Brasiliero, Cairnterrier, Tibet Terrier, Collie, Labrador Retriever, Spitz, Cattledog, Aussie, English Setter. :rolleyes:

Der Rest lässt sich von einem Laien kaum nachprüfen, außer das ich meine zu wissen, dass es NICHT normal ist, wenn bei einem Wurf 25% sterben und es auch nicht die Regel ist.
 
... das hat auch kein "Laie" geschrieben. :lol:
Das mit den "nichtstimmenden Zähnen" weißt Du woher?
 
Google mal...;) Da findet man auf Anhieb Fotos von normalen Gebissen. Im Standard des CC ist auch klar definiert, dass nur vollzahninge Hunde zuchtzulässig sind. In den Standards der anderen Rassen wird das Gebiss beschrieben, mit dem Zusatz das einzelne fehlende Zähne aufgrund der Rassegeschichte nicht bestraft werden- ok.
In meinem früheren Hundesportverein gab es mehrere Nackthunde (im Agility), Xolos und Chinese Crested- die hatten alle normale Gebisse. Und waren auch ansonsten recht fit, langlebig und einigermaßen leistungsfähig und -bereit. Hatten BH und wurden im Sport geführt, tobten mit anderen Hunden usw. Für mich war keine "Qual" zu erkennen.
 
:D
jo, im Sommer können sie toben und zu Hause muß man die Bude auf 25° halten. Immer schön mit Sonnencreme einreiben und im Winter einen Anorak mit Wattehose.
Keine Qual, völlig normale Hunde.
In welchem "Sport" führt man denn so eine Kreation?
 
Steht doch dabei...;)

Nein, Sonnencreme hab ich nie nachgefragt, aber ich habe diese Hunde nie mit Mänteln gesehen (m Gegensatz zu den Windhunden, Bullrassen usw). Ich habe sogar noch Fotos von einem im Schnee...nackig ;)
Übrigens werden Xolos sehr häufig von Züchtern im Zwinger gehalten, da sich die Verträglichkeit wohl oft in Grenzen hält.
Im Heimatland herrschen ja auch krasse klimatische Bedingungen- in beide Richtungen. Scheinbar kommen die damit seit Jahrtausenden klar. :kp:
 
Viele alte Hunderassen habe heute gesundheitliche Probleme, was leider meist mit den hauptsächlich auf Optik ausgerichteten Zuchtzielen der jüngeren Vergangenheit zusammenhängen dürfte.
Das auch, aber es fehlt vor allem die konsequente Selektion. Früher wurden ungeeignete/kranke Hunde meist getötet oder sind gestorben bevor sie ihre Gene weitergeben kommten. Heute wird quasie Alles mit Gewalt am Leben gehalten und bekommt so die Chance zur Vermehrung. Die Showzucht ist da nur noch das Tüpfelchen auf dem I.
 
Mal abgesehen vom Mull gibt es noch Erdferkel, Wildschweine in wärmeren Ländern, Elefanten, Walrosse und was weiß ich noch nicht alles- jetzt nur die Säugetiere betrachtet.
Elefanten und Erdferkel leben in Afrika. Bei Erdferkeln könnte die Haarlosigkeit womöglich davon abhängen, wo in Afrika sie leben? Ich weiß das nicht, aber ich weiß, dass ich auch Bilder von behaarten Exemplaren im Netz gefunden habe.
Wo, in welchen wärmeren Ländern, leben die haarlosen Wildschweine? Ich habe sie auf Anhieb nicht gefunden. Walrosse müssen wir nicht diskutieren, oder? Auch Wale und Delfine sind haarlose Säugetiere. Klar, so gesehen gibt es schon einige. Auch Flusspferde und Nashörner, womit wir wieder in Afrika sind.
Du hast natürlich Recht, dass insofern meine Aussage nicht richtig war. Es gibt sie, die haarlosen Tiere. Es gibt Weltgegenden, wo sie lebensfähig sind. Möglicherweise zählt Mexiko dazu. Bei China würde es mich, geografisch, eher wundern.

Nackthunde enstanden ohne menschliche Eingriffe durch Mutation (wie beinahe jede Lebensform) aus Pariahunden, nicht durch einen Gendefekt und erst Recht nicht durch einen extra gezüchteten, oder verbreiteten Gendefekt.

Nackthunde entstanden als Einzelexemplare durch Mutation, unbestritten.
Als Rasse nicht, das versteht sich wohl von selbst.
Bleibt die Frage, was ohne gezielte züchterische Selektion aus diesen einzelnen Mutanten geworden wäre. Ich vermute, nichts.
 
Naja, vor 4000 Jahren hat glaub ich noch niemand große Zuchtprogramme aufgezogen- und sie überlebten trotzdem. ;) Medizinische Versorgung oder anderes Trara gabs damals ebenfalls nicht.

Wenn man es von den klimatischen Bedingungen abhängig macht, erfüllt das aber nicht die Bedingungen für den Begriff "Qualzucht". Denn dort wären sie es ja dann nicht und umgekehrt wären Huskys, Windhunde und was noch so schwitzt oder friert auch Qualzuchten.

Ps: Erdferkel kommen ebenfalls aus Afrika, ich kenne nur nackte (im Zoo und auf Bildern).
 
Ich weiß ja nicht, ich hab da keinen Link dazu, und keine Studie.

Aber irgend eine seltsame Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass Hunde eine Nase haben sollten. Und Beine.

Und Fell.
 
Ich weiß ja nicht, ich hab da keinen Link dazu, und keine Studie.

Aber irgend eine seltsame Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass Hunde eine Nase haben sollten. Und Beine.

Und Fell.

Wenn es dazu keine Studie gibt, dann ist das mal totaler Quatsch. :p
Sowas wie 'gesunder Menschenverstand' zählt nicht. ;)
 
Ich finde es einfach schwer zu definieren ab wann sich ein Hund quält und was dann damit eine Qualzucht ist.
Dackel sind so ausdauernde, leistungsstarke und fröhliche kesse Kerlchen, ich kann da GAR KEINE Qual erkennen. Wenn ich sie mir aber auf Bildern in der Anatome angucke, IST das eine Qualzucht für mich. Auch Möpse...die sind oft so fröhlich und aktiv, selbst wenn sie schnaufen...mich schmerzt es fast körperlich wenn ich das Atemgeräusch höre, aber quälen sie sich? Oder besser, ab WANN quälen sie sich? Quält es haarlose Hunde? Ok, selbst wenn ihnen kalt ist....sind dann Windhunde und Bullrassen zB auch Qualzuchten wenn sie frieren?

Theoretsich müsste man das alles nicht züchten...aber welche Rasse müsste man schon heute noch züchten?
 
Und da jeder nur 'rumeiert, werden wir auch weiterhin die tollen Kreationen haben.
Macht ja nix, wenn sie schnaufen, wer weiß denn, ob das eine Qual für die Hunde ist?
Vielleicht sind die Möpse ja so fröhlich drauf und lachen den ganzen Tag und wir interpretieren das falsch.
Wenn sie weniger hitzeresistent sind, ist das auch nicht tragisch oder gar eine Qual.
 
Ka....wenn der Kangal keine Herde und keine Freiheit in seinen Entscheidungen heute hat (und das hat nun mal die Mehrheit der Hunde nicht mehr)- sind sie dann eine Qualzucht?
Oder der Border, oder oder oder
 
Die Mehrheit der Kangals lebt nicht in Deutschland und eine ganze Menge der Hunde arbeiten wie eh und je - Tendenz steigend.
Wir hatten erst wieder Anfragen aus Namibia für Schutzhunde, da die Wartezeit für Welpen des CCF mittlerweile sehr lange ist, aufgrund der Nachfrage.
 
"Eine ganze Menge" ist aber nicht die Mehrheit- und wird sie auch nie wieder sein (ohne weltweites Halteverbot für Privatpersonen).

Wie hieß es her schon so oft?
"Eine ganze Menge EB´s haben eine freie Atmung..."
;)
 
"Eine ganze Menge" ist aber nicht die Mehrheit- und wird sie auch nie wieder sein (ohne weltweites Halteverbot für Privatpersonen).
Es sind tausende Hunde und da die Population nicht die des DSH ist, gibt es keinen Grund, da schwarz zu sehen.
Im übrigen weiß ich nicht, was die Argumentation soll. Der Kangal hat keine rassespezifischen Probleme, er hat ein Fell, eine Nase, bringt seine Jungen allein zur Welt, hat kein Loch in der Birne, wird nicht taub geboren und steckt jede Deiner modernen Rassen locker in die Tasche. :lol:
 
Jaja...der steckt alle in die Tasche...
Besonders in Sachen "Unglücklich sein", wg nicht artgerechter Haltung. ;)
Eine Qual?

By the Way...der Chihuahua, die Nackthunde....eine "moderne" Hunderasse???????
 
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