Ich stimme Bostonbully voll zu: im VDH gibt es genügend "Züchter", die rein auf Profit aus sind, weil sie ihre Welpen mit FCI- Pedigree und pokalträchtigen Eltern teurer verkaufen können
Ich sprech jetzt mal nur für die Englische Bulldogge, weil ich da in der Thematik bin- bei anderen Rassen wird es auch nicht anders laufen
Der aufgelöste ACEB, der VDH- Verein der Englischen Bulldoggen ist hier das Paradebeispiel. Hier musste der VDH reagieren, weil es
zu offensichtlich wurde, was da alles gefälscht und gemauschelt wurde- nicht von allen Bulldog- Züchtern, aber vielen
Es ging doch schon bei den Ausstellungen los: Clubschau der Bulldogs oder Dortmund: einige (wenige) schlanke Bulldogs mit Nase, längeren Beinen, nicht röchelnd und trotzdem bulldogtypisch im Ring. Gewonnen hat wer?: Genau, der überfette, faltenbehangene Bulldog (der mit Sicherheit weit über das Höchstgewicht von 25 kg/ Rüde liegt), der nach 2 Runden "spazieren" im Ring fast kollabiert ist und zum Siegertreppchen getragen werden musste. VDH- Richter haben ihn zum Champ erkoren, nicht Vermehrer oder Dissizüchter (ich bin strikt gegen Vermehrer, dies fürs Protokoll) Der "Züchter" des Champs darf sich über fette Decktaxen, Ruhm und reichlich teurem Nachwuchs mit anderen fetten, röchelnden Champ- Bulldogdamen freuen, die wenigen gewissenhaften Züchter, die Wert auf Gesundheit legen, gingen leer aus, jemand muß ja das Schlußlicht bilden...
Das habe ich selbst jahrelang beobachtet.
Vom anderen "Gemauschel" rund um die Zucht, Gesundheit, etc. unter dem Deckmantel des VDH schreibe ich lieber nichts, sonst werd ich noch verklagt...
Was bringt mir da eine tolle Ahnentafel und FCI- Papiere, wenn ich beim Kauf eines Familienmitglieds einen Haufen Kohle hinblättern muss (für die Eitelkeit der Züchter oder um mich selbst mit der tollen Ahnentafel zu rühmen?) und im Hinterkopf das 3- 4 fache an TA- Kosten einkalkulieren muß?
Fazit: ich liebe die Rasse Bulldog, nicht wegen ihrem Aussehen (von mir aus könnte der EB ne lange Nase und lila gepunktetes Fell haben), sondern wegen ihrem einzigartigem Charakter. Aber ich würde aus jetziger Sicht keine Zucht mehr unterstützen, solange nicht ein Umdenken in Richtung gesunder Bulldog passiert.
Es wäre schade um die tollen Rassen wie Bulldog, Mops & Co., aber die Zuchtverbände und ihre Statuten, Richter und Standards sind genauso schuld an der Missere wie der Käufer, der solche Qualzuchten unterstützt.
Ich nehme mich da als Liebhaber auch nicht komplett aus und es hilft nur eins: aufklären und den Interessenten so die Augen öffnen, wie sie mir geöffnet wurden.
Der Züchter bedient nur den Markt, schließlich will er ja Anerkennung (und Geld) für seine Arbeit. Angebot und Nachfrage, ganz einfach- wenn die Leute hinterfragen und Qualzüchter nicht mehr unterstützen, wird es auf lange Sicht aufhören und die Rassen haben vielleicht noch eine Chance. Verbieten ist der falsche Weg, dann ist der Reiz größer und die Vermehrer und Massenzüchter machen dann das große Geld und die Keller werden voll sein von Tierquälerei übelster Sorte...