Ich reiße mich schon sehr am Riemen!
Weil ich eben weiß, dass er gerade in so einer Stimmung alles sehr schematisch wahrnimmt, und was nicht ins Schema passt, auch mal gar nicht.
Und weil ich weiß, dass ich auf das Wort „psychosomatisch“ unangemessen stark reagiere.
So segensreich die Erkenntnis war, dass auch psychische Zustände körperliche Symptome machen, so ungünstig finde ich es, dass es jetzt eher darauf hinausläuft, dass man, wenn man nicht direkt eine Ursache findet, direkt das Etikett "psychogen" oder "psychosomatisch" dranklebt und aufhört zu suchen.
Und vielleicht ist das auch selelektive Wahrnehmung, aber ich habe einfach viel zu oft eher das Gegenteil erlebt und tue mich mit dieser Einordnung reflexartig extrem schwer.
Aber ich will mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, oder gleich alles abblocken, wie gesagt... wer weiß, was so ein autistisches Gehirn bei Überlastung anstellt...?
Trotzdem ist das doch Quatsch, dass die Anfälle verschwinden, wenn man sich sagt, dass sie nur eingebildet sind. Eine Panikattacke - wenn nicht zB durch eine körperliche Ursache hervorgerufen - kommt ja auch "aus dem Kopf". Nicht, weil man sie sich wünscht. Und egal wie genau man das weiß, und egal wie sehr man sich das selbst immer wieder vorbetet - das hilft nur sehr begrenzt.
Ich habe Klaustrophobie. Die habe ich einfach. Einer meiner Brüder hat extreme Höhenangst. Da kann er sich noch so oft sagen, die bräuchte er auf der Leiter nicht zu haben - es passiert einfach. Und bestimmt nicht, weil er sich das wünscht.