12.
Und er braucht offenbar eine Brille, er sieht alles etwas verschwommen. Aber das alleine kann es, fürchte ich, nicht sein.
Der schmeißt auch grad alles hin. Macht alles keinen Spaß, ist doof. Klavier. Alle Pläne, die er in der Therapie mit der Therapeutin gefasst hat, um eben mal raus aus dem Schneckenhaus zu kommen und Freunde zu finden, blockt er zuhause aktiv ab. Hat er auch gar keine Zeit mehr zu, weil er die Hausaufgaben ins unermessliche zieht.
Mit seiner letzten verbliebenen Freundin, mit der er noch ab und an gespielt hat, wenn die sich mal Zeit abringen konnte, hat er sich gerade verstritten.
Aktionen, die er gern machen möchte, bricht er auch meist mittendrin ab und beschwert sich darüber, dass die doof waren und er ja noch Hausaufgaben machen müsste. (Wenn er dabei nicht stundenlang ins Leer starren würde, oder heulen, weil es ja so viel und alles so schwer ist, noch bevor er einen Text gelesen hat, wären die vielleicht irgendwann auch mal fertig...
)
Die Therapeutin meinte, das sei oft so, dass sich zu Beginn der Therapie die Dinge erstmal verschlimmern. Ja, kann sein. Massiv.
Und seine Ärztin vom SPZ erreiche ich leider nicht.
Da muss ich morgen dringend anrufen. Wenn die derzeit nicht da ist, muss ich mit wem anders sprechen. Es war vor den Ferien schon angedacht worden, die Ritalin-Dosis nach den Ferien heraufzusetzen, weil er im Mai/Juni tüchtig gewachsen war .
Also, angedacht daher, weil es sich die letzten Jahre mit einer Ausnahme (das war letztes Jahr) immer so entwickelt hat, dass es nach den Sommerferien nötig wurde. Es war also nicht ganz unwahrscheinlich, dass es wieder so würde.
Nun weiß ich aber nicht, ob nicht auch die nötige Brille ihren Teil beiträgt, oder, oder...
Edit: Das Rezept geht aber zu ende und ich brauche ein neues. Also muss ja irgendein Arzt entscheiden, ob die Dosis raufgeht oder es beim alten bleibt.
Egal. Der ist jedenfalls - arrgh - schon wieder wach!